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Auf dem Weg vom Besuch der Donauquelle zum Tagesziel, unserem gebuchten Hotel Neumühle im Oberen Donautal, kamen wir im Ort Neuhausen op Eck vorbei. Hier befindet sich ein schönes Freilichtmuseum, das wir besuchen wollten.
Wer erfahren will, wie das Landleben auf der Schwäbischen Alb früher war, ist im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck genau am richtigen Platz. Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt es in einer reizvollen Landschaft etwa 25 km nördlich des Bodensees und ca. 13 km östlich von Tuttlingen.
Es gibt hier 25 wieder aufgebaute Häuser aus den Landschaften Schwäbische Alb, Schwarzwald, Bodensee, Hegau, Baar und Oberer Neckar. Wie auch in anderen Freilichtmuseen bekommt man hier einen guten Einblick ins ländlich-bäuerliche Leben früherer Zeiten.
Leider kamen wir hier an einem Sonntag vorbei, aber ein Wochenendbesuch an einer Attraktion lässt sich ja im Urlaub nicht immer vermeiden. Auch wenn es dann in der Regel vor Ort immer etwas voller ist.
Bei unserem Besuch war es allerdings ziemlich voll, denn es fand gerade die Veranstaltung "Bier- und Backtag im Museumsdorf" statt, die zahlreichen Zuschauer anlockte. Da wir schon kurz vor Mittag da waren, fanden wir auf Anhieb eine Stellfläche auf der großen Wiese gegenüber des Eingangs zum Museumsdorf - eigentlich war das der Überlauf-Parkplatz, was wir aber nicht erkannt hatten.
Dann zahlten wir an der Kasse 8,50 Euro Eintritt pro Person und besuchten das Gelände. Es war ziemlich heiß und sonnig an diesem Tag. Die Museumsgaststätte Ochsen war leider geschlossen, weil man hier gerade einen neuen Pächter sucht. Um so besser, dass eine Veranstaltung stattfand, denn so gab es auf dem Gelände überall ein Angebot an Getränken, Essen und Eis vom Bauernhof.
Leider auch leckere Biere, die wir aber nicht probieren konnten, weil wir nach dem Besuch ja noch eine Strecke fahren mussten. Es gab sogar erstmals ein Donaubergland-Bier, das einige Wochen vorher in der Hirsch-Brauerei aus Wurmlingen eigens dafür gebraut worden war. Aber bei der Hitze hatten wir wenig Lust auf Alkohol und tranken lieber die angebotene leckere Saftschorle.
Mehrere heimische Brauereien präsentierten an diesem Aktionstag im Museumsdorf die besondere Vielfalt des Bieres der Region. Man konnte den Bierbrauern beim Brauen an einem Schulungskessel über die Schulter schauen und es wurde sogar das historische Brauen mit wilder Hefe gezeigt.
Und im Museumsdorf wurde an diesem Tag natürlich auch gebacken. Wir kamen am Lagerfeuer mit Stockbrot und an Kindern, die unter Aufsicht Hefe-Geister herstellten, vorbei.
Den Mittelpunkt im Freilichtmuseum bildet ein kleines Dorf mit Kirche, Bauernhaus, Schul- und Rathaus, Kaufhaus, Schmiede, Hafnerei, Stall und Brunnen auf dem Dorfplatz. Hier war an diesem Tag allerdings besonders viel los, aber die meisten Besucher suchten einen Sitzplatz auf den Bänken im Schatten, um Ihr Bierchen zu genießen und dazu spielte eine Blaskapelle. An den Häusern waren viele Gäste nicht interessiert.
Schnitzen, Spinnen, Wagnern, Klöppeln oder Korbflechten, diese Handwerke werden oft in einem Freilichtmuseum gezeigt. An diesem Tag spazierten nur einige Leute in alten Trachten umher und die Vorführungen fanden nicht statt. Da wir das aber in anderen Museen wie Kommern im Rheinland, dem Vogtsbauernhof im Schwarzwald oder dem Vogtländischen Freilichtmuseum in Sachsen so oft schon gesehen hatten, haben wir nichts vermisst.
Sobald man dieses zentrale Ensemble verlassen hatte, um die weiter entfernten Teile und Gebäude des Museums zu besichtigen, wurde es dann etwas leerer. Wir haben es jedenfalls nicht bereut, an diesem Tag trotzdem gekommen zu sein.
Etwas mehr zu den einzelnen Häusern findet Ihr, zusammen mit weiteren Bildern, auf der zweiten Seite zum Freilichtmuseum.
Neben den Gbeäuden gibt es hier, wie in den meisten bäuerlichen Freilichtmuseen, natürlich auch einige Tiere. Die besondere Rasse der Schwäbisch-Hällischen Landschweine entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihr besonderes Kennzeichen sind die dunklen Flecken auf der hellen Haut. In den 1960er Jahren war diese Rasse fast ausgestorben, da nur noch fettarmes Fleisch bevorzugt wurde. Sie konnte jedoch wieder regeneriert werden und die Tiere sind sogar bei uns im Kölner Zoo zu sehen.
Dann gibt es auf dem Gelände noch Esel, einige Ziegen und natürlich Hühner. In diesem Fall sind es rebhuhnfarbige Italiener-Hühner, sie laufen meistens frei im Albdorf herum. Hühner haben früher einen sehr wichtigen Beitrag zum Überleben einer Bauernfamilie geleistet. Sie waren einfach zu halten, ernährten sich selbst aus der Erde und vom Misthaufen und hatten grossen Nutzen durch Eier, Federn und Fleisch. So ein sehr robustes Italiener-Huhn legt etwa 200 Eier pro Jahr.
Schafe, in diesem Fall Merinolandschafe, Gänse und Kaninchen dürfen ja auch in keinem Museumsdorf fehlen. Und die Rinder sind hier zwei Hinterwälder-Rinder namens Heidi und Waldi. Zur Zeit unserer Vorfahren war der Besitz von Rindern und Pferden ein Zeichen des Wohlstands. Die beiden leben auf einer Streuobstwiese in einem extra für sie gebauten Stall und hatten ein ca. 1 Monat altes Kälbchen.
Beim Verlassen hatten wir noch ein kleines Highlight, jedenfalls für uns. Im Bauerngarten neben dem Eingang blühten wunderschöne Blumen und wir suchten hier unsere geliebten Taubenschwänzchen. Doch was hier eifrig zwischen den Blüten umherflog sah etwas anders aus und hatte gläserne Flügel. So gelang uns zum ersten Mal Fotos von Hummelschwärmern, die wir bis dahin noch nie bewusst gesehen, geschweige denn fotografiert hatten.
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