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In einem Seitental des Ermstals, etwa 2,5 km südwestlich von Bad Urach, befindet sich mit dem Uracher Wasserfall der wohl schönste Wasserfall der Schwäbischen Alb.
Oft recherchiert man im Internet und bekommt tolle Tipps. Ich hatte gelesen, dass der kürzeste Weg zum Uracher Wasserfall am Wanderparkplatz Eppenzillfelsen beginnt. Prima, dachte ich, denn für eine ausgiebige Besichtigung von Bad Urach und weiteren Sehenswürdigkeiten der Region hatten wir leider keine Zeit. Da müssen wir wohl noch mal wiederkommen und dann am besten gleich vor Ort wohnen.
Den hübschen Wasserfall wollten wir aber unbedingt sehen und leider muss man ja auch an einem Sonntag im Urlaub auch etwas unternehmen. So liefen wir um ca. 10:00 Uhr frohgemut oben am Parkplatz los, denn von hier aus ist der Weg nur 750 Meter lang.
Dafür ging es schmal und bei Regen auch sicher rutschig an sehr steilen Hängen bergab, ab uns zu auch wieder ein Stück bergauf dann kamen an der Seite eine felsigen Taleinschnitts anscheinend unendlich viele Treppenstufen, unregelmäßig aus Bruchstein zusammengefügt. Was in der Empfehlung nicht erwähnt worden war: Bis zum Wasserfall sind sind 130 Höhenmeter zu überwinden und wir brauchten eine halbe Stunde. Es war sehr heiss und als wir verschwitzt am Kiosk ankamen sahen wir alles Mögliche, nur keinen Wasserfall.
Es gibt hier eine Wasserfallhütte, in der man Getränke, Fritten, Snacks und Ähnliches bekommt. Und vor allem gab es hier viele Menschen, auch einige mit Hunden und das schon am Sonntag-Vormittag. Der Brühlbach hat hier am oberen Talschluss des Brühlbachtals eine große Kalktuffterrasse geschaffen. Er entspringt einer Karstquelle, die wenig oberhalb des Wasserfalls aus dem Hangschutt der Hochwiese hervortritt.
Über eine Sinternase am Rand der Terrasse stürzt der Bach 37 Meter im freien Fall in die Tiefe. Vom der mit Geländer gesicherten Kante aus sieht man etwa den obertsten Meter der Strecke, die das Wasser hier nach dem Sturz über die Sinternase hinunterfällt.
Wenn man den Wasserfall aber ganz sehen möchte, dann muss man noch weiter steil über einen Wanderpfad und weitere Treppen bergab, und schließlich den gleichen Weg wieder bergauf laufen. 2,5 Kilometer sind unten es vom Rand von Bad Urach hierher, das meiste recht flach über den Talboden unterhalb des Falles. Den schmalen Weg beim Aufstieg muss man sich an solchen schönen Tagen mit vielen anderen Wanderern teilen und bekommt an manchen Stellen auch mal nasse Füsse, je nach Wasserstand. Wir sind vom Kiosk oben nur etwa die halbe Strecke nach unten bis zum besten Aussichtspunkt gelaufen und sind dann dann umgekehrt.
Der Bach fließt auf dem Weg nach unten über weitere gut 50 Meter mit kleinen Gefällestufen über moosbewachsene Kalktuffpolster. Auf dem Weg durch die verkarsteten Kalksteine nimmt das kohlensäurehaltige Wasser Kalk auf, der beim Austritt an die Luft wieder frei wird und sich an Moosen, Ästchen und bereits vorhandenem Kalktuff absetzt. So werden etwa 6 m³ Kalktuff im Jahr neu gebildet. Dadurch wird die Sinternase des Wasserfalls stetig weiter nach vorne gebaut und bricht immer wieder zurück. Die Bruchstücke und der unten zusätzlich ausfallende Kalk bildeten im Laufe der Zeit das ausgedehnte Tuffpolster.
Der viel besuchte Uracher Wasserfall ist Teil des knapp 232 ha großen Naturschutzgebiets Rutschen, zu dem außer den Rutschenfelsen auch die Höllenlöcher und der Runde Berg gehören. Es gibt ausgedehnte Wanderwege zum Gütersteiner Wasserfall, zur Burgruine Hohenurach und zum Haupt- und Landgestüt Marbach Vorwerk Güterstein.
Die Hänge der Region sind sehr steil, hier muss man fit sein. Wir sind dann den gleichen Weg wieder zurück zum Auto gelaufen. Vor uns liefen Rennradler, die für eine Alpenüberquerung trainierten und ihr Rad auf den Rücken hoch trugen. Oben kam uns dann sogar eine Familie mit großem Kinderwagen entgegen, die damit nie die steilen Treppen runtergekommen wären. Nach unserer Schilderung des Abstiegs änderten sie ihre Ausflusroute schnell zu einem Wanderparkplatz am unteren Ende des Wasserfalls.
Ja, dieser Weg war kurz und steil, aber um wirklich etwas von der Region zu sehen muss man sich einfach mehr Zeit nehmen, fit sein und auf jeden Fall in der Woche und viel früher hier unterwegs sein, um die Menschenmassen zu vermeiden.
Um 10:00 Uhr waren wir am Parkplatz losgegangen und um 13:30 Uhr mit Fotostopps wieder zurück am Auto. Danach stand noch ein Besuch auf der Burg Hohenneuffen auf dem Programm.
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