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| Sonntagsrummel |
Der Berg Hohenneuffen ist eines der bekanntesten Ausflugsziele in der Region. Von ihm aus hat man einen herrlichen Ausblick entlang der Albkette, auf die umliegenden Täler und eine gute Fernsicht in alle Himmelsrichtungen. Weiter unten an seinen Hängen gedeiht der beliebte Neuffener Täleswein und wir konnten von oben die Stände von einem Weinfest erkennen. Die Weinberge hier blicken immerhin auf eine rund 800-jährige Tradition zurück. Daher verzichteten wir auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens auf den ursprünglich geplanten Besuch der Neuffener Heide.
Oben auf dem 743 Meter hohen Berg liegt die die größte Ruine der Schwäbischen Alb, die man vom weiter unten liegenden Parkplatz erwandern muss. Man befindet sich oberhalb der Stadt Neuffen im Landkreis Esslingen
Leider kamen wir an einem sehr heissen, sonnigen Sonntag hierher und es war entsprechend voll. In der Burg Treck, die von hier aus in Sichtweite thront, fand an diesem Tag eine Veranstaltung statt und daher haben wir uns für Hohenneuffen entschieden. Danach haben wir noch das unterhalb liegende Freilichtmuseum Beuren besichtigt. Dort war auf Grund der Hitze nicht so viel los, was man von Hohenneuffen nicht dsagen konnte.
Die Burgruine liegt strategisch günstig auf dem gleichnamigen Weißjurafelsen. Die vor 1140 von Mangold von Sulmetingen-Neuffen (was für ein Name) errichtete Burg war durch eine drei Meter starke Schildmauer geschützt, die teilweise noch erhalten ist.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg 1198 im Besitz der Edelfreien von Neuffen. Fast zwei Jahrhunderte war die Burg Sitz der Herren von Neuffen. 1301 fiel die Burg dann an das Haus Württemberg und wurde im Verlauf des 15. Jahrhunderts zur bedeutendsten Burg der Württemberger und zur Landesfestung ausgebaut. Ab 1543 bauten Herzog Ulrich von Württemberg und sein Nachfolger Christoph den Hohenneuffen zur Landesfestung aus. Mit mächtigen Türmen für die Aufstellung von Geschützen, Bastionen und einem über drei Meter hohen Wall mit darunter liegenden Kasematten brachten die Herzöge die Befestigungsanlagen auf den neuesten Stand der Militärtechnik.
Der letzte Ausbau fand unter Herzog Carl Alexander in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts statt. Er plante einen dichten Gürtel von Abwehreinrichtungen nach französischen Vorbild ohne echten militärischen Nutzen. Er starb dann hochverschuldet und alle seine Pläne wurden gekürzt oder ganz gestrichen.
Bis 1780 diente der Hohenneuffen noch als Staatsgefängnis. 1801 und 1802 wurde er, infolge des Rastatter Friedenskongresses, geschleift und zum Abbruch freigegeben. Die Bewohner der Umgebung waren froh über das günstige Baumaterial. Erst ab 1830 wurde eine weitere Zerstörung verboten und in den 1860er Jahren wurde die Ruine dann zugänglich gemacht und somit schnell zum touristischen Ziel.
In ihrer ihrer 700-jährigen Geschichte wurde diese Burg nie wirklich eingenommen und nur durch freiwillige Übergabe konnte sie erobert werden. Noch heute beeindrucken die Ruinen der Anlage mit ihren Mauern, Türmen und vor allem die teilweise zugänglichen Kasematten den Besucher. Im Zweiten Weltkrieg war auf der Hohenneuffen eine Fliegerwache.
Auch die Legende vom Esel ist ganz nett.
Die Burganlage ist täglich von 9:00 Uhr bis mindestens 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt in die Burg ist frei. Oben angekommen findet man neben den üblichen Burgruinen auch ein rummeliges Aussichtsrestaurant mit Biergarten und Kiosk. Man kann hier auch Feiern, Heiraten und Rittermahle buchen.
Draussen gab es hauptsächlich Frittenküche und wir waren da ganz schnell wieder weg. Es war voll und laut, Stuttgart ist nicht weit und der Ort sicher ein beliebtes Sonntagsziel für Familien. Vielleicht hätte es uns in der Woche und etwas ruhiger hier besser gefallen.
Uns haben die üppig blühenden lila Natterkopf-Blumen begeistert, denn hier schwirrten Rostfarbige Dickkopffalter, Bienen, Hummeln und Taubenschwänzchen herum. Lange hat man es in der prallen Sonne zwischen den windstillen Mauern stehend nicht ausgehalten.
Aus Versehen stolperten wir vom Innenhof auf eine Gartenterrasse, auf der später eine Flugschau mit Greifvögeln stattfinden sollte. Bei schönem Wetter kommt Sonn- und Feiertags jeweils um 12:00, 14:00 und 16:00 Uhr Falkner Wolfgang Weller mit seiner Falken-Show auf die Burg.
Die Tiere sassen in der Gluthitze wenigstens beschattet auf ihren Stangen und taten uns leid, denn gegen Geld konnte jeder sie auf den Arm nehmen und sich damit fotografieren lassen. Einige zahlenden Gäste konnten es nicht lassen, die Vögel auch zu streicheln. Auch hier waren wir dann ganz schnell wieder weg und machten uns auf den Rückweg zum Auto.
Danach genossen wir Essen, Trinken und Ruhe im schönen Freilichtmuseum Beuren.
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