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| Traumwagen |
Begeistert bewegten wir uns durch die Reihe der ausgestellten Prachtstücke im Musée National de l'Automobile. Auf über 25.000 Quadratmetern stehen 400 der wertvollsten, prachtvollsten und seltensten Autos der Welt. Mehr zur Geschichte des Museums und den Namensgebern der Sammlung Schlumpf findet ihr auf der ersten Seite.
Nicht nur die Autos, auch die Ausstattung der Halle ist wohl weltweit einmalig und wer Freude an alten Autos und Rennwagen hat, der sollte einen Besuch hier auf keinen Fall verpassen. Wenn man nicht so gut zu Fuß ist, dann kann eine Fahrt mit einem kleinen elektrischen Zug einen ersten Eindruck von der Sammlung vermitteln. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren gibt es eine Go-Kart-Bahn und in einem kleinen Kino wird ein Pixar Film gezeigt.
Im Jahr 2011 wurde unter freiem Himmel ein Autodrom eröffnet. Hier sieht man Autos in Bewegung und kann gegen Gebühr auch mitfahren. Das Freilufttheater besteht aus drei Ringen besteht und auf den Zuschauerrängen finden bis zu 4.500 Personen Platz. Hier werden auch regelmäßig Shows, Animationen und Autoparaden angeboten. 30 Autos können auf dem nicht überdachten Fahrerlager parken und das Clubhaus mit Garage bietet Sammlerclubs und -vereinen aus der Region die Möglichkeit, sich zusammenzuschließen und auszutauschen.
Zuerst durchstreiften wir begeistert den zentralen Bereich "Aventure automobile". Hier wird die Geschichte des Automobils von 1878 bis heute anhand von 243 ikonischen Autos dargestellt, die alle makellos aufgereiht sind. Die 600 Straßenlaternen, identisch mit denen der Brücke Alexandre III in Paris, wurden auf Wunsch von Fritz Schlumpf entworfen und sind ebefalls einmalig.
Wenn man die Autos so sieht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass sie mal voller Rost waren, egal, ob Bugatti Roadster, Maybach oder Maserati, Rolls-Royce, Panhard, Peugeot, De Dion, Citroën oder Mercedes. Viel Geld, Zeit und Arbeit wurden investiert um sie wieder im alten Glanz zu sehen.
Ein paar Unikate die man hier sieht sind wirklich etwas Besonderes. So wie der Bugatti Royale aus dem Jahr 1930, das prunkvollste Auto der Welt. Sein 12-Liter-Motor mit 300 PS, sein Gewicht von 3 Tonnen, sein Preis, hier war alles übertrieben. Es wurden nur sechs Exemplare davon gebaut, leider war er bei unserem Besuch gerade nicht an seinem Platz in der Austellung.
Der knuffige Peugeot Typ 16 war das erste Auto mit einem Peugeot-Motor. Bis dahin waren die Fahrzeuge der Löwenmarke mit Motoren von Daimler-Panhard & Levassor ausgestattet. Hier steht ein Exemplar, das in seinem Originalzustand erhalten blieb, das ist sehr selten.
Sehr schön fand ich auch den eleganten Delahaye Typ 135 aus dem Jahr 1949. Die 135er erzielten zahlreiche Rennerfolge, doch bei dem hier stehenden Wagen wurden Liegesitze und ein transparentes Dach auf Wunsch seiner Besitzer, Herrn und Frau Marine, für ihre Hochzeitsreise in die USA entworfen. Der Wagen kehrte 1985 nach Frankreich zurück, als Frau Marine ihn dem Museum schenkte.
Ebenfalls etwas Besonderes ist der rechts abgetrennte Bereich mit den Rennautos. Hier gibt es keine Laternen mehr, nur eine Parade von prächtigen Sportmodellen. Dutzende von blauen Bugattis sind hier aufgereiht, auch ein exotisch wirkendes Exemplar mit aerodynamischer Verkleidung.
Hinter einer Trennwand geht es dann ganz sportlich zu: Etliche Formel 1 Renner aus den 30er Jahren bilden quasi in Reih und Glied ein ganzes Starterfeld der damaligen Zeit - Bugatti, Ferrari, Maserati, Alfa Romeo, Mercedes - alles dabei. Die meisten sind hier Blau oder Rot, dank des Dekors und der Soundeffekte kann man hier voll und ganz in einen Renntag eintauchen. Kaum zu glauben, daß die Herrenfaher mit Lederkappe damals über 300km/h damit gefahren sind - offen, ohne Gurte, mit Trommelbremsen und schmalen Reifen. Davor im nächsten Abschnitt stehen einige moderne Formel 1 Fahrzeuge aus den 90er Jahren.
Ebenfalls abgetrennt von der grossen Halle auf der linken Seite und mit etwas dunklerem Ambiente stehen sie, die Traumwagen. Hier glänzt und glitzert der Chrom, beeindrucken die Kurven und die Vielfalt der prächtigen alten und außergewöhnlichen Automodelle. Zuletzt kommen jetzt die Stars des Museums, die ikonischen und äußerst seltenen Bugatti Royale.
Bei der in der Nachbarschaft im Elsaß angesiedelten Edel-Marke Bugatti herrschte quasi Vollständigkeitsanspruch im Hause Schlumpf. Vor allem die Autos des 1947 verstorbenen Automobilkonstrukteurs Ettore Bugatti hatten bei Bruder Fritz erst die Sammelwut entfacht. "Diese Autos sind alle im Elsaß gebaut worden. Dahin müssen sie auch wieder zurück." sagte er einst.
Hier kann man nun den den Bugatti Royale "Coupé Napoléon", den Privatwagen von Ettore Bugatti, und den Bugatti Royale Esders mit seinen untypischen Grüntönen und perfekten Linien bewundern. Als würdiger Erbe seines Vorfahren führt der im elsässischen Molsheim hergestellte Bugatti Veyron das Streben nach Eleganz und Stil fort, ohne dabei die Mechanik oder die Leistung zu vergessen. Dieser Supersportwagen hält einen beeindruckenden Geschwindigkeitsrekord von 431 km/h.
Als die Bugatti-Fabrik im Jahre 1963 an den Industriekonzern Hispano-Suiza fiel, erwarben die Schlümpf-Brüder das gesamte Inventar. Dazu zählten Schraubstöcke mit dem Bugatti-Emblem und rund 20 Wagen, darunter Bugattis persönliches Luxus-Gefährt. Mit diesem Prunkauto war der Konstrukteur im Jahre 1944, nach dem Abzug der Deutschen, in Paris eingezogen.
Als 1964 die 30 Bugattis der berühmten Shakespeare-Sammlung in den USA zu kaufen waren, duldete Schlumpf selbstverständlich keinen Konkurrenz-Bieter. Mit seiner teuer bezahlten Beute, die er per Sonderzug von Marseille in seinen Restaurationsbetrieb nach Mülhausen transportieren ließ, hatte Fritz Schlumpf die wertvollste Bugatti-Sammlung der Welt zusammengerafft.
Ansonsten griff man gerne zu sündteureren Raritäten, nur Amerikanische Wagen sucht man hier vergeblich, da war man etwas eigen.
Insgesamt sind hier 80 der schönsten Autos aus den 1930er Jahren versammelt.
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