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COLMAR

Auf dem Weg vom Margräflerland zur nächsten Unterkunft, Annas Orangerie im Landkreis Emmendingen, fuhren wir durch das benachbarte Frankreich. Zuerst zum Tanken, dann besuchten wir Colmar und danach gingen wir noch im Supermarkt Einkaufen.

Am Morgen nach dem Frühstück im Paradies in Müllheim-Feldberg erreichten wir nach einer knappen Stunde Fahrzeit dann Colmar, rund 70 Kilometer südlich von der elsässischen Hauptstadt Straßburg entfernt und zwischen den Vogesen und dem Rhein gelegen.

Im "Parking de la Montagne Verte" direkt in der Stadt stellten wir dann unser Auto ab, nachdem andere Parkplätze die wir anfuhren schon komplett besetzt waren. Auch von hier aus sind es nur wenige Gehminuten in die Altstadt und direkt um die Ecke befindet sich die Markthalle "Marché couvert Colmar".

Die drittgrößte Stadt im Elsass ist mit ihren ca. 68.000 Einwohnern ein beliebtes Touristenziel. Mit vielen traditionellen Häusern, Kanälen und blumengeschmückten Gassen lädt sie zum Bummeln ein. Dazu kommt eine große gastronomische Vielfalt, erlesene Weine und eine erstklassige Hotellerie. Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Somit vereint Colmar alles, was das malersche Elsass ausmacht.

Wir haben uns einfach durch die Gassen treiben lassen und hatten beim Besuch im April ein wenig Pech. Es fand gerade "Colmar feiert den Frühling" statt. Somit waren fast alle Häuser und Gassen festlich mit Frühlingsdekoration geschmückt, die wir teilweise ziemlich kitschig fanden. Ausserdem standen auf dem Dominikanerplatz und dem Alten Zollplatz Marktstände mit Shops und Genussmitteln, die kaum ein Bild ohne Rummel erlaubten. Hühner, Schafe und Enten aus den umliegenden Bauernhöfen sah man in Pferchen in der Stadt und natürlich dazu auch entsprechend viel Publikum. So habe ich hier viel weniger Fotos gemacht als üblich.

Die erste Osterdeko fanden wir ja noch niedlich, aber nach einer Weile wurde es einfach zu viel. Vielleicht waren wir an diesem Tag auch einfach nicht empfänglich für Menschenmassen und Frühlingskitsch. Diese Altstadt gilt jedenfalls als eine der schönsten in ganz Frankreich.

Colmar wurde erstmals im Jahr 823 urkundlich bezeugt. 1226 wurde sie von Kaiser Friedrich II. dann zur Reichsstadt erhoben und 1575 konnte die Reformation einen teilweisen Einzug halten. Im Frieden von Nimwegen 1679 wurde Colmar Frankreich zugeschlagen. Im 19. Jahrhundert besaß Colmar eine leistungsfähige Textilindustrie.

Nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) wurde Colmar Teil des neugebildeten Reichslandes Elsass-Lothringen im Kaiserreich, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918-1919 dann zusammen mit dem übrigen Elsass wieder ein Teil von Frankreich.

Noch einmal sollte die Stadt die Seiten wechseln, denn im Jahr 1940 nach der Niederlage Frankreichs wurde Colmar als Teil des Reichsgaus Baden-Elsass dem Großdeutschen Reich angeschlossen. Ab 1942 wurden die Männer in die Wehrmacht eingezogen. Am 02. Februar 1945 wurde die Stadt nach erbitterten Kämpfen, der letzten großen Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf französischem Territorium, durch die Westalliierten befreit und gehört seitdem wieder zu Frankreich.









Rundgang

Colmar ist berühmt für das gut erhaltene architektonische Erbe aus sechs Jahrhunderten und für die Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem berühmten Isenheimer Altar. Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann man zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance sehen, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben.

Leider nagt an vielen der Zahn der Zeit, wenn man genauer hinschaut. Nachdem wir in den letzten Jahren so viele hervorragend restaurierte Innenstädte gesehen hatten fanden wir den Charme von Colmar an einigen Stellen schon etwas marode. An den meisten Fensterläden blätterte die Farbe ab. Vielleicht hätten wir es im Sommer mit mehr Zeit, besserem Wetter und ohne Dekogedöns schöner gefunden.

Die meisten Touristen trifft man am Fluss Lauch. Hier befindet sich ein Viertel namens Krutenau, elsässisch für "Kräuter-Aue". Auf Französisch wird es Petite Venise - "Klein-Venedig" genannt und hier findet man schöne Häuser und Brücken. Das Viertel grenzt an das ehemalige Gerberviertel, das ein ebenso einheitliches, wenn auch schlichteres Bild als die Innenstadt aufweist. Hier stehen große Häuser mit weißen Fassaden.

So besuchten wir die Gassen und kamen am Pfisterhaus aus dem 16. Jahrhundert mit einem stolzen Erker und am Kopfhaus im Renaissance-Stil von 1609 vorbei, dessen Fassade mit mehr als 100 Köpfen verziert ist. In der Nähe der Krutenau liegt das Fischerufer (Quai de la Poissonnerie), das zu den meistfotografierten Motiven der Stadt zählt.

Die prächtige Abteikirche Sankt Martin, bietet architektonische Details der Gotik und ausgefallene Farben und Muster bei den Dachziegeln. Leider waren wir nicht nachts hier, denn dann wird alles beleuchtet, mehr dazu hier.

Nach knapp 2 Stunden hatten wir genug gesehen und es wurde immer voller. In der Markthalle kauften wir noch einen schönen Schirm mit Bildern von Singvögeln darauf und sehr leckeres Brot, das uns in den nächsten Tagen in der Ferienwohung schmecken ließen. Den Rest kauften wir dann in einem großen Supermarkt im Süden der Stadt, vor allem Käse, Wein, Senf, Quiche und diverse Kleinigkeiten für die nächsten Tage im Breisgau.










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