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| Rundgang im Ort |
Auf dem Weg vom Nord-Schwarzwald nach Hause haben wir noch ein paar Nächte im schönem Wissembourg im Elsass verbracht. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an Straßburg vorbei zuerst in Richtung des kleinen, charmanten Ortes Boersch. Die kleine mittelalterliche, eher unauffällige Ortschaft an der Elsässer Weinstraße am Fuß des Odilienbergs ist einen Abstecher wert. Nicht zu übersehen sind die drei Tore in der Stadtmauer, deren Namen auf ihre Lage hindeuten: das Obertor, das Untertor und das Hintertor, das in den Weinberg führt.
Hier kamen wir kurz vor 12:00 Uhr an und fanden noch auf Anhieb einen Parkplatz. Wir eilten ins Zentrum, in der irrigen Annahme, wir würden mitten in der Woche kurz nach Öffnung mittags noch einen Platz im Restaurant Le Schtampfel bekommen.
Doch als wir ankamen, schüttelte der Kellner nur den Kopf. Ohne Reservierung ging hier gar nichts, innen und auf den Außenplätzen war alles besetzt. Als wir wieder weg fuhren, kamen immer mehr Autos an und alle eilten zu diesem Restaurant am zentralen Platz des verschlafenen Dorfes. Nächstes Mal sind wir schlauer.
Jetzt hatten wir aber Hunger und so führte uns der Weg ins benachbarte Rosheim. 25 Kilometer südwestlich von Strasbourg befindet sich der kleine Ort in einer Talmunde. Auch dort fanden wir schnell einen Parkplatz am Rand der Altstadt und liefen in Richtung Hauptstraße. Hier gibt es ebenfalls einige Restaurants und wir bekamen einen Platz im gemütlichen Innenraum vom Restaurant Auberge du Cerf mitten in Rosheim. Hier sassen wir unter einem modernen, bunten Bild mit lauter Hirschen.
Die Bedienung war nett und sehr flink, man hatte viel zu tun und es gab verschiedene Stuben hier, die alle gut gefüllt waren. Eine der Damen sprach sogar Deutsch. Wir bestellten zwei Säfte für Michael als Fahrer und zwei Gläser Gewürztraminer für mich. Mit 4,50 Euro und 9,00 Euro pro winzigem Glas verdient man hier wohl sehr gut an den Getränken.
Dafür war das Essen sehr gut und reichlich. Michael hat sich für ein Cordon Bleu für 24,00 Euro entschieden, ich hatte das angebotene Menu Affaire für 25,00 Euro.
Das ist in Frankreich oft die beste Wahl. Dafür gab es hier an diesem Tag einen ganzen Berg Muscheln in leckerer gelber Sosse als Vorspeise, danach eine Hühnchen-Rolle mit Pommes und als Nachspeise Apfeltarte.
Satt und zufrieden zahlten wir die Rechnung von 79,90 Euro ohne Trinkgeld und danach machten wir noch einen Spaziergang durch Rosheim.
Als schöne alte Winzerstadt an der Route de Vin und an der romanischen Strasse gelegen profitiert Rosheim von einer historisch ausgesprochen reichen Vergangenheit. Beweis dafür ist das schöne, architektonische Erbe mit seinen seine mittelalterlichen Mauern und Tor-Türmen sowie den gut erhaltenen Fachwerkhäusern.
Die in einer Verkaufsurkunde von 778 erstmals erwähnte Stadt fiel 1132 einem Brand zum Opfer, wurde aber wieder aufgebaut. Im 13. Jahrhundert hatte die Dynastie Hohenstaufen die Oberherrschaft und verschaffte dem Ort das Stadtrecht. Rosheim wurde neben neun anderen freien elsässischen Reichsstädten Mitglied im Zehnstädtebund. Es erhielt im 14. Jahrhundert das Recht, Stadtmauern zu errichten, um den Besitz der einflussreichen Handwerkszünfte zu schützen, die der Stadt bis zum 18. Jahrhundert ihren Wohlstand sicherten.
Der Ort ist heute über die Grenzen vom Elsass hinaus bekannt für den Venezianischen Karneval. Unten ist ein Video aus youtube davon zu sehen. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Sommer- und Winterveranstaltungen, die Gäste anziehen.
Die Stadt Rosheim hat das Privileg, eines der ältesten bürgerlichen Gebäude des Elsass zu besitzen. Es handelt sich dabei um das Romanische Haus, fälschlich auch Heidenhaus genannt, aus dem Jahr 1154. Der Wohnturm sieht aus wie ein kleiner viereckiger Bergfried, der nur über eine abnehmbare Treppe vom Erdgeschoss aus zugänglich war. Ursprünglich von einem Hof umgeben und aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch von einer Palisade, gilt der Turm als eines der ältesten erhaltenen zivilen Bauwerke des Elsass.
Die Église St-Pierre-et-St-Paul stammt aus dem 12. Jahrhundert und zählt ebenfalls zu den Kleinoden der romanischen Kunst in dieser Region. Natürlich waren wir hier auch im Inneren und es gab eine sehr interessante Ausstellung mit schönen Kunstwerken zu sehen.
Es ist ein klar gegliederter Bau aus goldgelbem Vogesensandstein, mit reich geschmückten und verzierten Chorfenstern und Fassaden. Im rechten Seitenschiff befindet sich etwas versteckt eine Orgel von Andreas Silbermann. Sie wurde 1733 von dem berühmten Orgelbauer als sein letztes Instrument erbaut.
Nicht umsonst hat sich Rosheim den Beinamen "la Cité Romane" verdient. Auch sonst gibt es noch einiges zu sehen hier, wie die alten Stadttore und die Synagoge, erbaut 1884 im neoromanischen Stil. Oder die zweite, dem heiligen Erzmärtyrer Stephanus geweihte Kirche.
Das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert bildet zuusammen mit dem Sechseimerbrunnen einen weiteren Beweis der reichen Vergangenheit dieser Gemeinde.
Für einen Besuch auf dem nahen Odilienberg hatten wir nach dem Essen und dem langen Spaziergang dann leider keine Zeit mehr.
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