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AUSGRABUNGSSTÄTTE DMANISI

Am Morgen nach dem Frühstück starteten wir am Hotel Deutsche Mühle in Bolnisi zu einer Rundfahrt. Erstes Ziel war das 26 Kilometer entfernte Archäologische Museum von Dmanisi. Danach stand noch ein Besuch der Kirchen Sioni und Zughrughascheni auf dem Programm. Eine halbe Stunde Fahrzeit wies unser Navi aus, über die Haupstraße in Bolnisi verließen wir den Ort in westlicher Richtung.

Schon im wenige Kilometer entfernten Ort Kveshi gab es das erste Highlight. Hier erheben sich die Ruinen eines alten Forts mit einer kleinen Kapelle malerisch über dem Ort. Die Kveshi Fortress haben wir aber nur von unten fotografiert, dort rauf gelaufen sind wir nicht. Auf den ersten Fotos der Seite ist es zu sehen.

Über die Fernstraße E 117, die von Marneuli zur Armenischen Grenze bei Guguti und als M3 weiter nach Vanadzor führt, fuhren wir durch ein schönes, ziemlich grünes Tal und erreichten dann schließlich das Dmanisi Archaeological Museum. Es liegt 15 Kilometer vom Ort Dmanisi entfernt, der für Touristen aber nicht viel zu bieten hat. Hier, inmitten von Natur, liegt die Ausgrabungs- und Ruinenstätte Dmanisis Nakalakari. Es gibt im Umkreis der historischen Stätte keinerlei Restaurants, Shops oder Unterkünfte. Man sollte sich Wasser, Sonnenschutz und etwas zu Essen mitbringen.

Die historische Stätte liegt auf einem Hügel, parken mussten wir auf halber Höhe, da hier ein Tor den Eingang versperrt, durch das nur Fußgänger und Anwohner passieren dürfen. Montags und an Feiertagen ist hier geschlossen, sonst ist die Anlage vom 18.Mai bis 15.Oktober von 10:00-17:00 Uhr geöffnet. Zu Fuß liefen wir den Rest der Strecke hoch, ausser uns gab es nur wenige andere Besucher. Nach einer Weile kam ein Schulbus mit Kindern und ihren Lehrerinnen, der musste ganz unten an der Hauptstraße warten.

Zuerst besuchten wir die archäologische Stätte, sie gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. An einem winzingen hölzernen Kassenhäuschen zahlt man 3 Lari Eintritt pro Person.

Berühmt wurde die Stätte vor allem wegen der ab 1991 gefundenen hominden Fossilien, die die Anthropologie revolutionierten und seit ich davon gehört hatte, wollte ich hierhin. Auch wenn die hier gefundenen Schädel nicht mehr vor Ort, sondern entweder im Museum in Tbilisi ausgestellt oder gerade auf Tournee rund um die Welt sind. Der Sensationsfund ist für Wissenschaftler weltweit interessant.

Das Dmanisi-Plateau war schon lange ein Fundort von Tierfossilien. Seit 1991 wurden hier auf einer Fundfläche von 150 Quadratmetern aber auch über 50 Körperskelettteile und steinerne Artefakte entdeckt, die sich auf ein Alter von 1,75 Millionen Jahre datieren lassen. Im Jahr 2001 fanden Wissenschaftler dann den Schädel eines 1,8 Millionen Jahre alten Frühmenschen. Dieser ist der älteste gesicherte Fund der Gattung Homo außerhalb des afrikanischen Kontinents. Die wissenschaftliche Diskussion zur anthropologischen Zuordnung ist noch nicht abgeschlossen. Mehr Infos auf der offiziellen Seite dmanisi.ge.






Ausgrabungen

Die Gruben, in denen die Knochen und Schädel gefunden wurden, kann man nun bei einem Rundgang besichtigen. Die Fundorte sind ausgeschildert und durch Überdachung vor Regen geschützt, die berühmtesten Funde sind in Vitrinen als Replik vorhanden. In einem Pavillion wird ein Film gezeigt und man kann noch einige Artefakte hinter Glas bewundern. Im Sommer können Interessierte hier sogar einen Lehrgang im Fachbereich Paläoanthropologie vor Ort im Feld buchen.

Der Besuch an der Ausgrabungsstätte dauert nicht lange, so viel gibt es hier auch nicht zu sehen. Dennoch ist das Area liebevoll arrangiert, an den verschiedenen Bodenschichten und an Fundpossitionen wurden Marker angebracht, eine Skelett-Replik wurde gut erkennbar unter Glas in einem Schacht drapiert.

Ich war neben dem Historischen auch ganz begeistert von einem bunten Blumenbeet mit vielen Blüten, an denen sich zahlreiche Schmetterlinge und Taubenschwänzchen tummelten. Solch eine Insektenvielfalt findet man ja leider in Deutschland nur noch selten.

Danach besuchten wir noch Kirche und Ruinen direkt nebenan, Bilder davon findet Ihr auf der Seite Dmanisi Museum Reserve.







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Dmanisi Museum

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