FRIEDENSBRÜCKE

Die leuchtende Friedensbrücke, Bridge of Peace, beherrscht von höher gelegenen Standorten betrachtet die Szenerie in der Altstadt, bei Tag und vor allem auch in der Nacht. Diese bogenförmige Fußgängerbrücke besteht aus einer Glas-Stahlkonstruktion mit einem 150 Meter langen Haubendach aus Glas. Auf Georgisch heisst sie Mschwidobis Chidi.

Eine moderne Verbindung zwischen den Gassen der Altsstadt und dem neu gestalteten Rike-Park unweit des Präsidentenpalastes. Einer der autofreien Regionen in der Innenstadt, wo man in Tbilisi ein wenig spazieren gehen kann ohne direkt eine Menge Abgase einzuatmen.

Zentral gelegen zwischen der Baratschwili- und der Metheki-Brücke wurde sie vom italienischen Architekten Michele De Lucchi entworfen. Dieser studierte Architektur in Florenz und gründete noch während seines Studiums die "Gruppe Cavart" in Padua, die für radikales Design eintrat. In Deutschland entwarf er Gebäude für die Deutsche Bank und das Frankfurter Reisezentrum der Deutschen Bahn.

Beauftragt wurde der Architekt vom ehemaligen Präsidenten Saakashvili, aber da die Brücke dem aktuellen Präsidenten angeblich nicht gefällt, ist sie gerade wieder in der Diskussion. Von den Leuten in Tbilisi wurde die Friedensbrücke von Anfang an spöttisch "Always Ultra" genannt, ziemlich treffend auf Grund ihrer Form.

Auf 160 Metern Länge überspannt diese 20 Tonnen schwere, überdachte Brücke über den Fluss Mtkwari oder auch Kura genannt. Baubeginn war im Jahr 2009, eröffnet wurde sie im Jahr 2010, genauer am 06. Mai. Das Glas wurde von der deutschen Firma Glas Platz produziert. Gebaut wurde die Konstruktion in Italien und auf 200 Lastwagen nach Georgien transportiert. Die Lichinstallation erfolgte dann vor Ort.

In der Nacht

Die 250 Glasscheiben der Brücke auf Dach und Balustrade, insgesamt sind es 315 m², sind von zahlreichen LEDs durchsetzt und hier funkelt es nachts mit der Reklame des banachbarten Casinos um die Wette. Sieht sehr schön von weitem aus, den besten Eindruck hat man aber wenn man bei Dunkelheit die Brücke überquert.

Und das tun täglich Heerscharen an Einheimischen und Touristen, bei Tag und bis spät in die Nacht ist die Friedensbrücke eines der beliebtesten Fotomotive in Tbilisi. Sicher eines der neuen Wahrzeichen und sehr markant im Stadtbild. Daher ist die Brücke in weiten Teilen der Bevölkerung nicht ganz unumstritten, denn sie steht in starkem Kontrast zum alten historischen Stadtbild.

Ein interaktives Leuchtanzeigesystem mit 48.000 LED und 240 Sensoren wurden hier im Inneren des Bauwerks installiert. Es werden spezielle Botschaften angezeigt, die stündlich auf einer Bildlaufleiste über die beiden Brückengeländer laufen. Designt wurde die Lichtshow vom französischen Lichtplaner Philippe Martinaud. Bei unserem Besuch war sie meist in in Weiss und Rot beleuchtet, Kreuze auf dem Dach erinnerten an die Georgische Flagge.

Auf dem Fluss verkehren mit blauen LEDs beleuchtete Ausflugsboote und leuchten mit grünen Taxi-Frei-Schildern und den blau-rot blinkenden Polizeiwagen um die Wette.