Auf der Suche nach einer Unterkunft in Batumi hat man die große Auswahl. Auf Grund der zahlreichen Appartements, die Privatleute hier gekauft haben und vermieten, kann man sich auch sehr gut in kompletten Wohnungen einmieten. Die liegen meist in modernen Hochhäusern mit Blick auf das Meer und für einen längeren Aufenthalt sind sie ideal.
Da wir aber nur für eine Übernachtung in der Stadt waren und mit Auto anreisten, kam eher ein Hotel mit Frühstücksbuffet und Parkplatz vor der Tür in Betracht. Am nächsten Morgen hatten wir eine schwierige Fahrt über den Goderzi Pass in Richtung Achalziche bis nach Vardzia vor uns.
Möglichst zentral nahe Alphabet Tower sollte es liegen, die Hotels nahe der Altstadt wie das Raddisson Blue waren uns aber zu teuer. Etwas abseits, aber trotzdem zentral und mit Meerblick fanden wir dann das erst im Jahr 2016 eröffnete 5-Sterne Hotel Colosseum Marina. Von hier aus sind es 4 Kilometer am Meer entlang bis zum Alphabet Tower.
Die Architektur ist beeindruckend, erbaut ist das Hotel von der Form und Wirkung angelehnt an das alte römische Colossum, die Innenseite des halbrunden Bauwerks öffnet sich in Richtung Meer. Römische Legionäre begrüßen den Gast als Statuen vor dem Eingang. Geparkt haben wir ohne Probleme direkt nebenan. Auch in der näheren Umgebung gibt es einige architektonische Highlights, meist Hochhäuser.
Die Lobby ist riesig, das ganze Hotel ziemlich neu und sehr sauber. Es bietet einen beheizten Innen- und einen Außenpool mit Blick auf das Schwarze Meer sowie einen saisonalen, eigenen Kiesstrand mit kostenlosen Sonnenliegen und Sonnenschirmen. Am Pool stehen schöne Liegen und zusätzlich noch gemütliche Sonneninseln zum Kuscheln zur Verfügung.
Die Spa- und Wellnesseinrichtungen mit Sauna, einem Fitnesscenter und einem Whirlpool haben wir leider nicht genutzt. In der Karaoke Bar waren wir auch nicht, es gibt aber eine, ebenso eine Poolbar und einen Tennisplatz.
Lage
Das Hotel Coloseum Marina liegt in der Sherif Khimshiashvili St. 16, direkt am langen Strand von Batumi. Von hier sind es nur wenige Meter zur Promenade, die man entlang laufen kann. Wir haben das zu Fuß gemacht, überall sind aber Fahrräder zu mieten für die es sogar eine eigene Fahrbahn gibt. Mehr dazu auf der Seite Batumi.
Nur 400 Meter sind es vom Hotel zum Aquapark Batumi. Das Delphinarium liegt 1,6 km vom Colosseum Marina Hotel entfernt und das Archäologische Museum Batumi 2 km. Der Bahnhof ist eine 15-minütige Fahrt, zum internationalen Flughafen Batumi sind es von hier aus nur 3 km.
Zimmer
Auf 10 Stockwerken verteilen sich 101 komfortable Zimmer. Sie liegen hier in einem flachgedrückten Halbkreis alle in Richtung Meer und verfügen über einen Flachbild-Sat-Fernseher und eine bodentiefe Fensterfront zum Balkon. Ein Wasserkocher, Minibar, Föhn und ein Schreibtisch sind hier ebenso vorhanden wie Bademäntel, Hausschuhe und kostenfreie Pflegeprodukte.
Die Klimaanlage war bei Ankunft sehr kalt eingestellt, in den Fluren und im Zimmer war es eisig. Leider habe ich mich hier erkältet, obwohl wir sofort nach Ankunft die Tür zum Balkon aufgemacht haben, um die schwülwarme Luft herein zu lassen. In Richtung Stadt werden alle Zimmer durch die davorliegenden Flure gut abgeschirmt.
Im Bad gibt es eine schöne ebenerdige Dusche, die mit einer Glaswand abgetrent ist. Was störte war die zentrale Klimaanlage oben auf dem Dach. Auf dem letzten Foto ist sie zu sehen, zwar optisch verkleidet, aber das tiefe Brummen und Rauschen drang in alle Zimmer, auf jeden Fall in alle, von denen aus man die Wärmetauscher sehen konnte.
Frühstück
Das Frühstück wird im hellen und freundlich eingerichteten Restaurant eingenommen. Es gibt fast alles, was man in einem guten Hotel zum Frühstück erwartet, ein üppiges Buffet. Der Kaffee war lecker, die Säfte schmeckten künstlich.
Von Früchten und Müsli über diverse Brotsorten bis hin zu fertigen Eierspeisen und Würstchen war für alles gesorgt. Nur keine Butter. Butter war leider gerade aus - wir haben danach gefragt und gedacht, man hätte einfach nur vergessen sie hinzustellen.
Essen
Das Colosseum Marina Hotel verfügt über ein hauseigenes Restaurant names Cena, das sowohl À-la-carte-Gerichte als auch ein Buffet anbietet. Nachdem wir gut 7 Kilometer am Abend den Boulevard entlang gelaufen waren, hatten wir ein wenig Hunger. Das schönste Restaurant hatten wir unterwegs auf halber Strecke gesehen, aber keine Lust mehr, den Weg dorthin zurück zu gehen. Ich erinnerte mich an das Angebot im Restaurant, die Speisekarte des Restaurants für den Room Service lag auf dem Zimmer. Dort gab es zum Beispiel Pasta mit Meeresfrüchten, darauf hatten wir Hunger und beschlossen im Hotel im Restaurant Cena zu essen. Leider ein böser Fehler.
Vor dem Restaurant sitzt man im Innenhof ohne Blick zum Meer, denn davor liegt noch erhöht der Pool. Das Personal war heillos überfordert. Denn meine erste Wahl auf der Karte gab es nach Rückfrage nicht. Ich wählte noch drei weitere Gerichte aus, die alle nicht zu bekommen waren. Man bot uns Pizza, das war uns aber zu viel. Erst das fünfte von mir ausgesuchte Gericht war ein Treffer und ich konnte bestellen. Bei den Getränken entschieden wir uns heute für Bier. Zwei georgische Sorten standen neben Importware auf der Karte, wir bestellten beide, um sie gegeneinander zu probieren.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann das Essen - nur das Bier war immer noch nicht da. Die Kellnerin brachte nach langer Zeit und mehrmaliger Nachfrage dann nur eine Sorte, erst auf erneute Nachfrage teilte sie uns dann mit, es sei nur die eine verfügbar.
Darüber hätten wir ja noch hinweggesehen, nicht aber über die Plastikgläser, die dazu serviert wurden. Plastik? In einem angeblichen 5 Sterne Haus? Mit platzte langsam der Kragen. Nach einer Beschwerde bekam ich dann ein großes Cocktailglas aus Glas, auch aus dieser Form schmeckte das Bier besser als aus Plastik. Michael musste sein Plastikglas behalten, er hatte sich ja nicht beschwert.
Wenigstens war unser Essen lecker - bei Penne Arrabiata gibt es aber auch nicht viel falsch zu machen - und die Portionen üppig. Erstaunlicherweise hatten wir inzwischen so viel Hunger, dass wir die Teller auch leer bekamen. Danach waren wir froh, endlich nach oben ins Zimmer zu kommen und auf dem eigenen Balkon noch ein wenig die Aussicht aus Meer und den Boulevard bei Nacht zu genießen.
Fazit
Schöne Architektur und Lage, der Service und das Food & Beverage Management könnte besser sein.
COLOSSEUM MARINA HOTEL
