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Das Hotel Grand Ushba besticht durch seine einzigartige Lage mit fantastischem Ausblick und sehr guten Wandermöglichkeiten in der Umgebung. Der Berg Ushba, dem das Hotel seinen Namen verdankt, gilt mit seinen zwei Gipfeln mit 4.737 und 4.698 Metern als fünfthöchster Berg in Georgien. Den Südgipfel davon sieht man direkt vom Hotel aus, der Nordgipfel liegt dahinter, links davon steht das Massiv des Mazeri.
Der Zusatz "Grand Hotel" verwirrt sicher, aber in einer Region wie Swanetien ist ein Hotel mit 13 Doppelzimmern schon vergleichsweise groß und darf sich somit wohl auch "Grand" nennen. Unbedarfte Besucher fühlen sich bei Ankunft dann vielleicht verschaukelt, "Grand" ist hier auf jeden Fall der Preis in Relation zu anderen Gästehäusern in Becho und statt einem Hotel gibt es hier eher eine größere Almhütte.
Das Haus gehört der swanetischen Familie Argvliani. Hoteldirektor ist ein Norweger namens Richard Baerug, der auch ein Buch über Swanetien geschrieben hat. Man kann es hier kaufen, auf Englisch oder Russisch. Es sind viele tolle Bilder darin von einem Swanetien, das man so als Kurzurlauber in ein paar Tagen nicht zu sehen bekommt, z.B. eingeschneit im Winter und in einsamen Gegenden nach stundenlangen Wanderungen. Wir haben uns für 75 Lari eins davon gekauft.
Leider war der Chef gerade nicht vor Ort, eine junge Frau mit etwas begrenzten Englischkenntnissen als "Mädchen für alles" und eine Köchin, die in der Küche blieb, waren die einzigen, die wir während unseres Aufenthaltes sahen. Die Saison für Gäste neigte sich dem Ende zu, das Hotel war nur zur Hälfte belegt.
Die meisten Gäste hier waren Wanderer und Bergsteiger, für die eine 10-Stunden Wanderung nach Mestia oder die Besteigung des Ushba auf dem Programm standen. Wir waren schon froh, den für uns anstrengenden Weg hoch zu den Wasserfällen in Richtung Ushba Gletscher zu schaffen. Aber auch Spazieren gehen in der schönen Umgebung lohnt sich. Nicht weit vom Hotel ist eine sehr gute Mineralquelle, hier kann man nach kurzer Wanderung seine Flaschen auffüllen.
Geparkt haben wir nach Ankunft einfach auf dem unbefestigten Grundstück, wir waren die einzigen Gäste mit Auto. Hier konnten wir auch endlich mal mit einem Schlauch die schmutzigen Scheiben waschen. An der kleinen Rezeption im Restaurant wurden wir begrüßt, darüber hängen Uhren mit verschiedenen Zeiten. Aber an Stelle von New York, London oder Tokio werden hier Ortszeiten für das Matterhorn, den Mount Everest und dem Elbrus angezeigt. Letzterer liegt von hier aus in 25 Kilometer Luftlinie auf russischem Gebiet und ist mit 5.642 Meter der höchste Berg im Kaukasus. Um einen Blick über die Grenze auf den Elbrus zu haben, kann man eine 10 bis 12 Stunden Wanderung machen, die am Hotel beginnt.
Alle besonderen Aktivitäten, die auf der Homepage beschrieben werden wie Reiten, Fahrradtouren, Kochkurse etc. wurden uns gegenüber nicht erwähnt. Man hat uns nur bekocht, ansonsten waren wir auf uns allein gestellt. Aber das war uns persönlich auch ganz recht so.
Das Grand Hotel Ushba liegt 23 holperige Kilometer westlich von Mestia im oberen Swanetien. Bei Becho zweigt eine Straße von der Hauptverbindung nach Mestia in Richtung Nordosten ab und führt direkt in Richtung des Ushba. Jenseits der beiden kleinen Orde Mazeri und Tvebish auf der anderen Flußseite liegt als eins der letzten Häuser links unten im Tal das Hotel. Den Flughafen Queen Tamar, der hinter Mestia liegt, ist 26 Kilometer entfernt, es gibt dorthin einen Shuttleservice. Wenn man in Mestia ankommt, sollte man vorher mit dem Hotel einen Transport vereinbaren. Derzeit gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel, die direkt nach Mazeri fahren. Da wir mit dem eigenen Auto anreisten, hatten wir kein Problem mit der Anfahrt.
Das Hotel liegt in einer Alleinlage, außerhalb der Ortschaft hinter einem Hügel und dort wieder hinab Richtung Fluß. Drei Fahnenstangen markieren den Ort. Vom Hotelgelände hat man einen schönen Blick auf die umliegende Berglandschaft und viele Wanderwege starten hier oder führen daran vorbei.
Die Einrichtung im Grand Hotel Ushba ist weitgehend naturbelassen, sauber und rustikal. Das Haupthaus wurde im Jahr 1975 gebaut, angefangen hat man hier mit 6 Zimmern, die im ersten Stock des Hauses liegen. Dort gibt es auch eine Veranda mit Ausblick und eine Mini-Bibliothek Die Sanitäreinrichtungen, Dusche und WC, werden gemeinschaftlich genutzt und liegen eine Etage tiefer neben dem Restaurant. Dort gegenüber befindet sich in weiteres Zimmer.
Im Garten wurde in den letzten Jahren ein Steinhaus mit drei Etagen gebaut und das Hotel somit um weitere 6 Zimmer erweitert. Diese haben jeweils ein eigenes Bad und waren daher natürlich unsere erste Wahl. Da nicht viele Gäste vor Ort waren, bekamen wir das schönste Zimmer, auf der ersten Etage rechts.
Eine sehr steile Treppe führt hinauf, die schmutzigen Wanderschuhe lässt man auf der überdachten Veranda stehen. Unser Zimmer Nummer 11 trug den Namen Detsil. Das helle und geräumige Eckzimmer mit viel Holz und der Außenwand aus Natursteinen bietet vom Bett aus durch die Fenster einen schönen Blick auf den Gipfel des Ushba. Es gibt ein Doppelbett, einen Tisch, offene Haken und Stühle als Ablage am Bett. Leselampen sind vorhanden. Über uns hat niemand gewohnt, da die Dielen hier laut knarzen wenn sich jemand bewegt kann das schon stören.
Das Bad ist schön schwarz-weiß gefliest und bietet eine Dusche, ein Waschbecken und Toilette. Wir haben uns hier wohl gefühlt. In den Zimmern herrscht absolutes Rauchverbot. Rauchen ist nur außerhalb des Hotels erlaubt, kein Wunder bei dem vielen Holz.
Selbst in dieser Lage gibt es kostenfreies WLAN, einen Fernseher sucht man allerdings vergeblich. Das Zimmer wird hier nicht täglich gereinigt, was uns bei zwei Nächten Aufenthalt aber nicht gestört hat.
Das Frühstück wird im Restaurant im Haupthaus eingenommen, am Morgen scheint die Sonne durch die Fenster. Man sitzt auf den rustikalen Bänken, swanetiesche Wehrtürme aus Holz und Stein zieren die Wände. Dann bekommt man sein Frühstück, wie in Georgien üblich wird alles auf den Tisch gestellt und man kann sich selbst bedienen.
Es gibt Brot, Pfannkuchen, Kaffee oder Tee, leckere Ananas-Guave-Marmelade, Käse und Eier nach Wunsch.
Zum Abendessen treffen sich die Gäste ebenfalls im Restaurant. Wir wurden schon am Morgen gefragt, was wir essen wollten. Dann hat die Köchin Zeit, alles in Ruhe vorzubereiten, denn hier wird frisch gekocht. Die Speisekarte war in fünf Sprachen verfasst und auf einen kleinen Wehrturm auf Holz geklebt.
Für georgische Verhältnisse waren die Preise gehoben und die Auswahl eingeschränkt. Ein Mandelkuchen von der Speisekarte war nicht zu bekommen, das Rezept kannte nur der abwesende Chef Richard. Statt 25 Lari für ein gesamtes Mittagessen wie in den Gästehäusern der Umgebung zahlt man hier zwischen 7 und 10 Lari für jede Komponente. Möchte man ein wenig Vielfalt auf dem Teller, Brot, Salat und Hauptgericht, dann läppert sich das schnell zusammen.
Mit einem Salat aus Tomaten und Gurken, die in der Nachbarschaft des Grand Hotel Ushba gedeihen, kann man hier nie etwas falsch machen. Gewürzt wird in Swanetien mit dem typischen Kräutersalz. Hier gibt es auch Kubdari, Teigtaschen mit einer Füllung aus Schweine- oder Rindfleisch. Sie ähneln den Khinkali und gelten als eine für Swanetien typische Spezialität. Der Nudelteig war am ersten Tag allerdings sehr dick, am zweiten Abend schmeckten sie uns wesentlich besser und waren deutlich frischer zubereitet. Die bestellte Gemüseplatte bekamen wir nie serviert, dafür immer Salat und Brot. Das extra bestellte Brot mit Fleischfüllung war ziemlich zäh und das haben wir woanders auch schon mal wesentlich leckerer bekommen.
Satt geworden sind wir trotzdem, weil wir einfach genug verschiedene Komponenten bestellten. Aber am Nachbartisch sassen junge Bergsteiger, die dankbar über unsere Reste waren. Für sie waren die Portionen hier zu klein. Zum Essen tranken wir Rotwein, frisches Bier und Wasser.
Als am Ende nach zwei Tagen die Abrechnung kam, konnten wir die Endrechnung ohne Einzelposten nicht ganz nachvollziehen, haben dann aber ohne weitere Diskussionen bezahlt was verlangt wurde.
Gute Luft, Stille und eine schöne Lage, ideal für Wanderer "off the beaten track".
Im September 2017 waren wir für 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Grand Hotel Ushba.
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