Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Die Route durch den südöstlichen Zipfel von Big Island fürhrt von Hilo aus in Richtung Kalapana. Hier endet dann der Highway, weil Lavamassen den Weg versperren. Da es keine Rundfahrt mehr ist, kommen auch nicht mehr viele Touristen in diesen Teil der Insel. Bei knapper Zeiteinteilung konzentriert man sich gewöhnlich eher auf den Volcanoes Nationalpark. Dennoch ist der Ausflug in diese Region ein Erlebnis, man sollte einen ganzen Tag dafür einplanen.
Zuerst geht die Fahrt über den Highway 130, man passiert das kleine Städtchen Pahoa. Allerdings fährt man auf einer neuen Unmgehungsstraße vorbei, es lohnt sich diese zu verlassen und durch den Ort zu spazieren. Ein Straßendorf mit falschen Fassaden, das an ein Westernstädtchen erinnert. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Einst gab es hier eines der größten Sägewerke der USA, 1955 brannte der Ort fast komplett ab. Heute ist hier die letzte Gelegenheit zu Tanken und Proviantfassen, bevor man weiter in den Puna District fährt.
Bei Pahoa biegt man auf den Highway 132 ab und fährt auf ihm ca. 5 Km. Dann erreicht man einen dichten Wald aus Ohia Bäumen, durch den die Straße wie in einem Tunnel verläuft. Der berühmte Tree-Tunnel auf Kauai wirkt richtig dürftig dagegen, hier ist es viel stiller und düsterer, es gibt auch nicht so viel Verkehr. Man darf aber nicht zu sehr in die Luft auf die Baumwipfel gucken, sondern sollte auf die Beschilderung zum Lava Tree Monument achten. Ein altes Holzschild weist den Weg. Wenn die Straße wieder ins Freie kommt, dann ist man zu weit gefahren und muss zum Park etwa 200 Meter zuück.
1790 strömte hier Pahoehoe Lava durch den damaligen Ohia Wald und hüllte die hohen Baumstämme in bis zu 3,6 m dicke Lavaschichten. Diese Form der Lava ist dünnflüssig und fließt daher sehr schnell. Die verdampfende Flüssigkeit aus den Baumstämmen ließ sie zu einer festen Kruste erstarren, zugleich öffneten sich Erdspalten und der Spiegel der flüssigen Lava sank um mehrere Meter. Zurück blieben zahlreiche erkaltete Lavasäulen, in denen die Asche der Bäume sich im Laufe der Zeit zu Humus umwandelte und für üppigen Bewuchs sorgte. Der Blick nach oben zeigt die mächtigen, filigranen Baumgipfel.
Unter den schattenspendenden hohen Bäumen gibt es einen Parkplatz für ca. 20 Wagen, dort beginnt und endet der Rundweg von etwa einer Meile Länge. Hier gibt es Toiletten und eine Grillstelle mit überdachten Tischen und Bänken. Der Park macht schon am Parkplatz einen etwas vernachlässigten Eindruck, dafür trifft man hier auch nicht allzuviele Touristen an.
Auch einige tiefe Lavatunnel sind von oben zu besichtigen, das größte eingezäunte Loch liegt direkt neben dem Parkplatz. Den asphaltierten Rundweg sollte man nicht allzuweit verlassen, denn auch heute noch könnten alte Lavatunnels unter Belastung einbrechen. Aber diese Löcher sind nicht die herausragende Attraktion des Parks - das sind die Lava-Trees.
Bizarre Gebilde sind heute hier zu betrachten, manchmal kann man Gesichter oder Figuren erkennen, wie auf den Bildern zu sehen. Die Lava-Säulen sind manchmal noch mehrere Meter hoch, andere bilden nur einen Knubbel über der Erde, in dem ein rundes Loch voll Laub und Regenwasser die Dicke des ehemaligen Baumes anzeigt. Einige der Säulen sind auch umgestürzt und wirken jetzt wie gefällte, versteinerte Baumriesen.
Der einfach zu begehnde, asphaltierte Rundwanderweg, für den man ca. eine halbe Stunde braucht, führt durch üppige grüne Flora vorbei an zahlreichen Lavastämmen. Manche stehen aufrecht wie Totempfähle, andere liegen, von Lava ausgehölt, am Boden. Überall wuchern Farne, Moose und kleine pinke Orchideen. Ein schöner Platz zum Entspannen und um die Natur zu genießen.
Nachdem man den Park besucht hat, fährt man weiter auf dem wenig befahrenenen Highway 132 bis zur Küste. Vorbei am Abstecher zur Geothermal Power Station. Hier wird seit mehr als 20 Jahren an Formen der alternativen Energiegewinnung auf Hawaii experimentiert. Seit Früphjahr 1993 ist ein Kraftwerk in Betrieb und liefert Strom ans Netz, der aus heißem Dampf gewonnen wird. Dieser entsteht beim Kontakt von heißer Lava mit dem Grundwasser. Die Anlage wird von Einheimischen und Naturschützern heftig bekämpft. Traditionelle Hawaiianer befürchten durch die Bohrungen den Zorn der Feuergöttin Pele, Umweltschützer sind gegen die Hochspannungsleitungen, die die von hier über ganz Big Island und dann unter Wasser bis nach Oahu gelegt werden soll.
Auf der Seite Puna District sind weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung beschrieben.
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