Archiv : Infos und Bilder aus 2000

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HIGHWAY TO HEAVEN

Ein Pflichtprogramm auf Maui ist ein Ausflug nach Hana! Die Road 360 am östlichen Ende von Maui ist keiner der üblichen amerikanischen Highways. Nicht breit und geradeaus, sondern kurvig und zum Teil nur einspurig befahrbar. Unter schwierigsten Bedingungen wurde die Straße 1927 buchstäblich direkt aus der Steilküste gehackt. Da die Amerikaner solche Straßen nicht gewohnt sind, berichten sie meist mit Grausen von der schrecklichen Straße und kaufen T-Shirts mit der Aufschrift "I survived the Road to Hana". Wir Europäer, kurvige Alpenpässe und enge Landstraßen gewohnt, können darüber meist nur müde lächeln.

Zugegeben, man braucht für die Strecke recht lange, weil man ab und zu Gegenverkehr passieren lassen muss, die zum Teil mäßige Straßenlage der Ami-Schlitten keinen Ralley-Stil zulässt, oder weil man beim Fahren nicht in der Gegend herumgucken kann. Da diese Umgebung aber wunderschön ist, hält man an der Strecke eben öfters mal an und geniesst die Ausblicke auf das Meer, Wasserfälle und auf üppige grüne Vegetation. Ich hatte 1996 wunderbares Wetter und ein knallblaues Cabrio. Herz, was willst Du mehr? Auch im Jahr 2000, diesmal ohne Cabrio, war das Wetter schön. Im Winterhalbjahr ist die Straße noch viel spannender, denn dann sind die Wasserfälle gut gefüllt und es gibt mehr zu sehen. Auch wenn es kurz regnet, meist sind es nur ein paar Kilometer Fahrt bis zum nächsten Sonnenschein.

Viele der kleinen und großen Wasserfälle kann nicht von der Straße aus sehen, sondern man muss sie durch kurze Wanderungen erkunden. Meist fehlt dazu aber die Zeit, weil man am Nachmittag ja die gleiche Stracke wieder zurückfahren muss, es sei denn, man plant eine Übernachtung in Hana ein. Zu sehen gibt es trotzdem genug.

Die Strecke

Eigentlich beginnt die Road to Hana schon in der Nähe des Kahului Airport. Man passiert die berühmten Surfspots in der Nähe von Paia, wo die letzte Tankgelegenheit ist - lästigerweise auf der linken Straßenseite. Dann fährt man noch ziemlich unspektakulär weiter auf gerader Straße in Richtung Haiku. So richtig auf dem Kurven-Highway fühlt man sich aber erst hinter dem Ort, wenn ein Schild auftaucht, auf dem "Curvy Road next 30 Miles" geschrieben steht.

Direkt nach dem Ort Pauwela beginnt der bergige Abschnitt des Highway, es wird enger und die Straße windet sich durch tiefe Schluchten mit üppiger Vegetation. Hier wird die Meilenmarkierung wieder auf null zurückgesetzt und das Schild kündigt die "Narrow winding road" an. Die Straße führt an der Küste entlang, oft sieht man kein Meer und fährt durch Regenwald und dichte, üppige Bambushaine. Die Luft ist erfüllt vom schweren Duft der zahlreichen tropischen Blüten. Im November blühten die orangenen Afrikanischen Tulpenbäume und setzten farbige Akzente im Grün, ebenso die zahlreichen Ingwerblüten. Hier gibt es keine Hotels, keine Appartementanlagen, keine Restaurants, keine Tankstelle und Überraschungen lauern hinter jeder Kurve.

Kurven und Gefahren

Die Straße hat meist einen Mittelstreifen, nur nicht in einspurigen Kurven und Passagen, die besondere Aufmerksamkeit fordern. Es sollen über 600 Haarnadelkurven sein und 54 einspurige Brücken, an denen keine zwei Autos aneinander vorbeikommen. Nachgezählt habe ich nicht. Die vielen Schluchten sind immer nur über "One Lane Bridge" passierbar und man muss auf entgegenkommenden Verkehr achten. Diese Steinbrücken geben meist den Blick auf Bergbäche und Wasserfälle frei, deshalb sind sie die gefährlichsten Stellen an der Strecke. Denn einige Idioten parken einfach mitten auf der Straße, um ein Foto vom Wasserfall zu machen, oder sie laufen kopflos im Verkehr herum. Besonders kritisch wird es, wenn einer der kleineren Reisebusse, die diese Strecke fahren, anhält und die ganze Gruppe dann aufgeregt schwatzend zur Brücke strebt. Dann ist besondere Vorsicht geboten, sonst sitzt schnell ein Japaner auf der Motorhaube.

Da viele in den Reiseführern lesen, wie schlimm und gefährlich diese Strecke ist, fahren sie dem entsprechend schnarchnasig. Als rollende Hindernisse verleiten sie Einheimische und Unvorsichtige zum Überholen und stellen somit eine größere Gefahr dar als herunterfallende Felsbrocken oder nasse Stellen auf dem Asphalt.

Sicher, die Straße sollte nicht unterschätzt werden, aber um jede Kurve herum zu schleichen strapaziert nur die Geduld der folgenden Fahrer. Oft kommen diese mobilen speed limits auch nicht auf die Idee, einfach rechts heranzufahren und die ihnen folgende Autoschlange vorbeizulassen. Da braucht man dann wirklich harte Nerven, um dem Vorausfahrenden so dicht auf die Stossstange zu rücken, dass er einen bemerkt.

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