Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Vorweg eine traurige Nachricht: Von estalder aus dem Reiseforum erfuhren wir, daß zur Zeit (2003) und wohl auch für die Zukunft die hier beschriebene Show aus Kostengründen der Rationalisierung zum Opfer gefallen ist. Insofern ist diese Seite jetzt historisch.
Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag um Punkt 10:00 Uhr wird in einer abgezäunten Ecke des Kapiolani Park zwischen Waikiki und Diamond Head eine traditionsreiche Show gezeigt. Die Kodak Hula Show wird gesponsert, richtig: von Kodak. Wegen finanzieller Probleme wurden in letzter Zeit allerdings noch weitere Sponsoren dazugenommen, denn der Eintritt ist hier frei. Weil es eben nicht jeden Tag stattfindet sollte man sich unbedingt einen passenden Termin vormerken, wenn man schon einmal in Honolulu ist.
Verschiedene Prospekte und Reiseführer behaupten, die Kodak Hula Show sei "at the Waikiki Shell". Das ist eine Konzertbühne im Kapiolani Park, die Sitzplätze unter freiem Himmel, die Bühne unter einer Viertelkugel aus Beton und Stahl, ziemlich groß und beeindruckend. Leider ist die englische Sprache in diesem Fall nicht eindeutig: Nix Hula hier! Alles leer! Bei einem Abendspaziergang im Park fanden wir den Aufführungsort jedenfalls nicht.
Tagsüber, zur Veranstaltungszeit, sieht das natürlich ganz anders aus. Mehrere Busse haben ihre Touristen ausgeladen, und man sieht: Die Kodak Hula Show hat ihren Standort direkt bei der Waikiki Shell, von der Bühne aus gesehen hinter dem Hügel mit den Publikumsreihen. Dort stehen einige Bäume, und zwischen Büschen, Palmen, Hecken und Verkaufsbuden schlängelt sich ein Weg unscheinbar hindurch, um sich dann zu einem versteckten Rasenplatz mit einem kleinen Freilufttheater zu erweitern.
Die Show läuft seit 1937 regelmäßig und zählt zu den traditionsreichsten Institutionen von Waikiki. 2.000 Gäste können auf Tribünen die Show verfolgen, trotzdem sollte man früh genug kommen, um sich einen guten Platz zu sichern. Auf jeden Fall Sonnencreme und einen Sonnenhut mitbringen, denn die meisten der Plätze haben keinen Schatten. Getränke und Filme bekommt man am Eingang. Am besten holt man sich vor der Show einen extra großen Becher zu Trinken, denn es wird in der Sonne ziemlich heiß.
Eine Stunde und 15 Minuten lang werden dann verschiedene Tänze gezeigt, dabei fehlt natürlich auch nicht die typische Mitmachshow. Es werden Freiwillige zum Vortanzen gesucht, Geburtstagskinder oder irgendwelche Jubilare. Es findet sich eigentlich immer jemand, der gerade 60, 65 oder 70 geworden ist, oder der sich zur silbernen oder goldenen Hochzeit eine Hawaiireise gegönnt hat. Die Zuschauer können die Schritte und Bewegungen des Hulas erlernen, was meistens eine eher peinliche Angelegenheit ist. Lustig ist es allerdings, wenn japanische Kinder im Plastikbaströckchen versuchen, die Bewegungen des Hula zu imitieren.
Die Tänzer und Musiker sind zum Teil schön viele Jahre dabei. Früher noch jung, treten sie heute hier grauhaarig immer noch mit auf. Früher haben sie selbst getanzt, jetzt spielen sie Gitarre und Ukulele. Die Show ist ihnen ans Herz gewachsen und Teil ihres Lebens geworden. Hier findet man die besten Hula-Dancer, die einzige gleichwertige nicht-kommerzielle Show gibt es im Bishop-Museum. Dort treten dann auch die gleichen Hula-Tänzerinnen auf. Die Röcke bestehen noch aus echten Ti-Blättern, nicht etwa aus Plastik. Die Tänzerinnen ziehen die Ti-Pflanzen meist seöbst zu Hause im Garten. Wenn sie nach der Show in Folie verpackt in den Kühlschrank kommen, dann halten sie sich tagelang frisch. Wunderschöne Leis werden getragen und zum Teil auch an mitmachende Zuschauer verschenkt.
Fazit: Anschauen lohnt sich auf jeden Fall, wenn man gerade Zeit hat und ein paar nette Aufnahmen von Tänzerinnen haben möchte, so wie die auf dieser Seite. Nach der Show fahren verschiedene Busse kostenlos zu diversen Einkaufszentren, zum Beispiel zu dem berühmten Souvenirladen von Hilo Hattie jenseits von Downtown Honolulu.
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