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| Golden Tempel |
Der goldene Tempel in Bylakuppe (in Kannada auch Bailakuppe) liegt 6 Kilometer außerhalb von Kushalnagar, auf dem Weg von Madikeri nach Mysore. Bis dahin sind es von hier aus noch 42 Kilometer. Es handelt sich hier um die zweitgrößte tibetische Siedlung außerhalb von Tibet und ein Besuch der prächtigen Anlage lohnt sich auf jeden Fall.
Schon beim Betreten dieser kleinen Kolonie verändert sich die Welt. Indien ist weit weg und man fühlst sich direkt nach Tibet versetzt. Die Gesichter, die Bräuche, die Art zu beten und die Bauweise der verschiedenen Tempel; all das lässt Indien vor den Toren.
Bylakuppe ist eine der größten tibetischen Siedlungen in Indien. Rund 16.000 Flüchtlinge kamen damals über die Grenzen, nachdem die Chinesen in Tibet einfielen. Darunter knapp 6.000 Mönche und Nonnen. In Bylakuppe befinden sich die beiden tibetischen Flüchtlings-Siedlungen "Lugsum Samdupling" (gegründet 1960) und "Dickyi Larsoe" (gegründet 1969). So gibt es hier heute eine kleine Stadt mit mehreren Klöstern, in der insgesamt über 7.000 Mönche und Studenten leben. Es gibt ein tibetisches Dorf und einen Markt. Das tibetische SOS-Kinderdorf befindet sich hier und die Mahayana Buddhist University in Sera.
Die berühmtesten Klöster sind der Große Gompa von Sera Je, Sera Mey und das Namdroling Kloster. Letzteres ist besser bekannt unter dem Namen "Golden Tempel".
Außerdem verfügt das Namdroling Kloster über ein Retreat-Zentrum, das 1985 eröffnet wurde. Hier haben sich schon 30 Mönche einer intensiven Drei-Jahres-Klausur unterzogen.
Ein weiteres wichtiges Kloster ist das Kloster Tashi Lhumpo, der Sitz des Panchen Lama. Auch der Dalai Lama besucht oft diesen Ort.
Jedes Jahr im Herbst hält Pema Norbu Rinpoche selbst ein Retreat auf Ngöndro, Tsa Lung und Dzogchen. Diese einen Monat lang dauernde Veranstaltung kann nur von Buddhisten besucht werden. Sein Buch "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben" ist ein geeigneter und authentischer Einstieg in die Lehre und Praxis des tibetischen Buddhismus. Zu den anderen Retreats sind Gäste nach Anmeldung willkommen.
Unser Fahrer setzte uns vor dem Haupttor vor dem goldenen Tempel ab und fuhr dann weiter zum Parkplatz. Wir konnten uns frei auf dem Gelände bewegen und es wurde keine Eintritt verlangt. Wer möchte, der stöbert am Eingang im kleinen Buchladen in dem man Literatur über Tibet kaufen kann. Irgendwo kann man auch essen, zum Übernachten braucht man aber ein Permit aus Delhi.
Auf dem gepflegten Gelände mit Rabatten und Garten stolzieren Pfaue, Enten und Truthähne umher. Es gibt Gebetsräume, die schöne 40-Fuß-Idole von Buddha und Padmasambhava beherbergen. Die Schuhe lässt man hier immer vor der Eingangstreppe stehen.
Auch die vergoldeten Buddha-Statuen im Kloster sind beeindruckend, man findet im Innenraum drei riesige Statuen von Guru Rinpoche, Buddha Shakyamuni und Longlife Buddha. Ebenso eindrucksvoll sind die wunderschönen Wandgemälde in den Hallen. Natürlich dürfen auch Gebetsfahnen, kunstvoll geschnitzte und bunt angemalte Säulen und goldene Türklopfer auf rot lackierten Türen nicht fehlen.
Überall auf dem Gelände laufen Mönche in den traditionellen orange-roten Gewändern herum. Die kleinen Jungen sind wohl für die Versorgung mit Wasser zuständig, denn man sieht sie ständig geschäftig mit gefüllten und leeren Plastikflaschen umher laufen. So wie der Kleine unten auf dem Bild, der gerade in die große Halle schaut.
Die Namdroling Nyingmapa Monastery gehört zur Sangha-Community, wo Buddhas Lehren für die weltweite Verbreitung in ihrer Ursprünglichkeit gepflegt werden. Die Nyingma-Tradition im tibetischen Buddhismus ist die älteste der vier großen Traditionen. Dieses Kloster wurde von seiner Heiligkeit Pema Norbu Rinpoche gegründet.
Mit seinen 5.000 Mönchen und Nonnen, ist es ein wichtiges Zentrum für die Aufrechterhaltung der reinen Lehre, hier leben die Anhänger der ursprünglichen Übersetzungen der Lehren des Buddha ins Tibetische, die bis zur Zeit des indischen Übersetzers Smirtijnanakirti gegen Ende des 10. Jahrhunderts zurückgehen. Mehr dazu auf der Webseite www.namdroling.org
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