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Mit 800.000 Einwohnern laut einer Volkszählung im Jahr 2001 ist Mysore eine der größten Städte im Bundesstaat Karnataka. Anlässlich des fünfzigsten Jahrestags der Gründung des Bundesstaats Karnataka im Jahr 2006 beschloss die Bezirksregierung den englischen Namen der Stadt in ihre Kannada-Namensform Mysuru umzubenennen. Da die indische Zentralregierung der Namensänderung bisher nicht zugestimmt hat, ist der Umbenennungsprozess aber noch nicht abgeschlossen und ich verwende hier den immer noch gebräuchlichen Namen Mysore.
Verglichen mit der siebenmal größeren "Megacity" Bengaluru 125 Kilometer weiter im Norden wirkt es hier aber fast schon dörflich und gemütlich. Die Stadt liegt im südlichen Hochland von Dekkan, 770 Meter über dem Meeresspiegel, und ist von fruchtbarem Ackerland umgeben.
Nach den alten Mythen gehörte die Region um die heutige Stadt einst dem Büffeldämon Mahishasura. Die Göttin Durga erschlug ihn in dort in ihrer Gestalt als Chamundeshwari. Vom Namen des getöteten Dämons soll sich angeblich auch der Name der Stadt herleiten: Die Bezeichnung Maisuru sei demnach eine verkürzte Form von Mahishuru, "die Stadt Mahishas". Auf dem Chamudi Hill, einem Hügel mit berühmtem Tempel und Aussicht in Zentrumsnähe, kann man eine bunte Statue des Dämons bewundern. Der erste Beleg für die Existenz einer Stadt ist etwa auf das Jahr 950 zurückzuführen.
Das Stadtbild in Mysore ist zwar typisch indisch, mit einem wunderschönen bunten Markt und viel Verkehr. Aber zugleich wirkten die breiten Straßen mit viel Grün auch herrschaftlich, denn die Maharajas von Mysore aus der Wodeyar-Dynastie haben ihre Hauptstadt seit ihrer Wiedereinsetzung im Jahr 1799 durch die Briten mit einer großen Anzahl von prächtigen Palast- und Repräsentationsbauten geschmückt. Dazu kommen einige üppige Grünflächen wie die 15 Kilometer nordwestlich von Mysore liegen die Brindavan-Gärten am Fluss Kaveri. Die in den 30er Jahren für den Maharaja angelegten Gärten erstrecken sich auf einer Fläche von rund 60 Hektar. Bis dorthin haben wir es leider nicht geschafft.
Mitten im Stadtzentrum liegt der berühmte Mysore Zoo, den wir besucht haben und den ich auf einer eigenen Seite vorstelle.
Es gibt eine Altstadt mit dem muslimischen Viertel rund um die Moschee Masjid-E-Azam und seit 1916 ist die Stadt Sitz der University of Mysore. Die katholische St. Philomena's Church aus dem Jahre 1931 ist eine der größten Kirchen Indiens. Hauptsehendwürdigkeiten sind der Chamudi Hill und der Palast des Maharajas.
Die alte Pracht zieht viele in- und ausländische Besucher in die Stadt, die unter anderem auch das Rathaus, die Rangacharlu Memorial Hall und der Uhrturm von 1927, der zu Ehren des silbernen Regentschaftsjubiläums des Maharajas errichtet wurde, besichtigen können.
Wir haben ein wenig außerhalb des Stadtzentrums an der Straße nach Madikeri im Green Hotel gewohnt.
Mysore ist auch für Shoppingtouristen eine gute Adresse, Es gibt einige Läden, die Seide verkaufen. Wir haben uns dort umgesehen, aber die Preise waren uns zu hoch. Über 100 Euro für einen maßgeschneiderten Seidenrock, wobei uns weder Musterauswahl noch Qualität überzeugt haben.
In ganz Indien ist Mysore als Herkunftsort von Räucherstäbchen bekannt. Früher wuchsen hier in der ländlichen Umgebung sehr viele Sandelholzbäume, heute sind sie leider durch heftige Übererntung selten geworden. Alle Bäume wurden zu ihrem Schutz verstaatlicht und sind heute automatisch Regierungseigentum, egal auf wessen Grundstück sie stehen.
Aus dem wertvollen Sandelholz werden heute keine Räucherstäbchen mehr hergestellt, billige dünne Holzstäbchen werden mit Leim getränkt in einem Pulver aus Holzkohle gewälzt. Ihr Aroma bekommen die Stäbchen erst, indem sie später in Lösungen mit entsprechenden Duftölen getaucht werden. Auch die zahlreich angebotenen Fächer oder die geschnitzten Statuen sind nicht immer aus Sandelholz, sie riechen nur so.
Trotzdem kann man bei Händlern in der Stadt natürlich auch Originale finden, die aber entsprechend hohe Preise haben. Das gilt auch für das berühmte Sandelholzöl, das aber meist mit anderen Ölen gestreckt ist. Sonst wäre es unerschwinglich teuer. Angeblich soll es schöne Haut machen, was sicher auch zutrifft. Ich habe mit eine Flasche gekauft, aber der Geruch ist sicherlich nicht jedermanns Sache und die billigen gepanschten Öle vom Straßenhändler können auch verunreinigt sein. So was lässt man dann mit Sicherheit nicht an seine Haut.
Sehr beliebt in Indien ist auch die Sandelholzseife, die unter dem Namen Mysore Soap verkauft wird. Für indische Verhältnisse ist sie sehr teuer, für uns für einen Spottpreis zu haben. Wunderbar intensiv duftend haben wir davon eine Menge mitgenommen und vielen Freunden und Verwandten eine Freude damit gemacht. Jeder war begeistert, dabei wird sie heute gar nicht in Mysore, sondern in einer staatlichen Fabrik in den Außenbezirken von Bengaluru hergestellt.
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