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| Heiligtümer | Nandi |
Zu einem Besuch in Mysore gehört auf jeden Fall auch die 13 Kilometer lange Fahrt auf den Aussichtsberg, den Chamudi Hill. Ganz sportliche Menschen steigen auch zu Fuß die 1.000 Stufen hinauf, die Treppe wurde im Jahr 1659 hinauf zur Hügelkuppe gebaut. Das war uns aber bei der Hitze viel zu anstrengend und wir ließen uns faul und bequem von unserem Fahrer oben absetzten. Das die Aussicht nicht besonders gut war, merkten wir schon bei der Auffahrt, als die Stadt im Dunst verschwand.
Aber oben angekommen gibt es den Chamundeswari Tempel zu besichtigen, zu dem täglich zahlreiche Pilger strömen. Poojas finden von 7:30-14:00 Uhr, von 15:30-18:00 Uhr und von 19:30-21:00 Uhr statt und der Eintritt ist frei.
Zuerst kommt man an einer bunten Statue vorbei, ein grimmig schauender Mann mit Backenbart der eine Schlange und ein Schwert hält. Das ist Mahisa, ein Dämon mit menschlichem Körper und Büffelhörnern, der lange Zeit die himmlischen Devas terrorisierte. Der Kampf zwischen ihm und der Göttin Durga soll genau hier oben auf dem Hügel stattgefunden haben, nachzulesen hier. Daher rührt auch die Heiligkeit des Chamundeswari Tempels, der Chamudi Hill ist einer der acht heiligsten Hügel Südindien.
Doch bevor man zu den heiligen Orten kommt, muss man hier erst einmal am schnöden Mammon vorbei. Mann kann über einen breiten Weg in der prallen Sonne am Chamudi Hill Park vorbeilaufen. Parallel dazu gibt es einen schattigen Gang, an dem sich ein Verkaufstand an den anderen reiht. Während vor dem Tempel hauptsächlich Frauen Opfergaben und Blumen für die Pilger verkaufen, gibt es hier allerhand Tand und Schund.
Sehr viel kitschiges Spielzeug für Jungen und Mädchen, dazu billigen Schmuck und gefälschte Sonnenbrillen. Taschen, Shirts und Kosmetik dürfen natürlich nicht fehlen. Auf dem großen Platz vor dem Tempel stehen zahlreiche Verkäufer, welche Erfrischungen und Kokoswasser anbieten. Die Affen haben das natürlich auch schon mitbekommen und versuchen ständig etwas zu stibitzen. An den entleerten grünen Kokosnüssen dürfen sie sich ungestört bedienen. Viele Ausländer haben wir hier nicht gesehen, wurden aber immer wieder angesprochen von Familien, die ein Foto mit uns machen wollten.
Am Eingang zum Tempel drängen sich die Pilger in dicht gedrängten Reihen zwischen den Leitgittern, einige lassen sich hier auf der Strasse auch auf den Boden fallen und robben so zum Tempel. Andere bringen große Opfergaben. Man konnte sich in einer sehr langen Schlage anstellen, um das Kultbild im Inneren des Tempels zu sehen. Darauf haben wir dann aber verzichtet, bei der Hitze in der dicht gedrängten Menge zu Warten war für uns eine abschreckende Vorstellung, am Abend gab es in Mysore das erste Gewitter der Monsunzeit, so kann man sich die drückende Schwüle vorstellen, die an diesem Tag herrschte.
Wir sind dann noch ein wenig auf der Hügelkuppe herumgelaufen. Dabei kamen wir am halbfertigen Aufbau eines Tempelwagens vorbei und entdeckten hinter dem mächtigen Chamundeswari Tempel noch ein kleineres Heiligtum. Hier am Mahabaleswara Tempel war nicht so viel Betrieb, man durfte aber im Inneren nicht fotografieren. Dieser Tempel ist Shiva gewidmet.
Die Arbeiter an der Außenmauer winkten und riefen uns hinterher und baten darum, fotografiert zu werden.
Dahinter befindet sich noch ein weiteres Heiligtum, der Shanimahatma Tempel, der aber eher wenig besucht wird.
Religiös wertvoller ist es natürlich, sich als Pilger Hügel zu Fuß hinaufzuquälen. Offenbar war es aber auch den Indern zu heiß, denn auf der Treppe sahen wir keinen einzigen Menschen, als wir auf dem Weg zurück in die Stadt noch kurz an der riesigen Nandi-Skulptur angehalten haben. Diese wurde vor ca. 500 Jahren aus einem einzigen Stein geschnitten wurde und soll eine der größten in ganz Indien sein.
Beeindruckend ist sie auf jeden Fall und die gläubigen Menschen, die hierher pilgern, um die Figur zu berühren und zu spenden sind es auch. Wir haben eine Weile das bunte Treiben bewundert und uns gefragt, wer wohl jeden Tag den Nandi mit den frischen, orangen Blüten schmückt, die in akkuraten Abständen auf jedem Vorsprung liegen.
Sogar in einem der Nasenlöcher lag eine Blüte, an das andere kommt man nicht so einfach dran. Wahrscheinlich verrichten die Priester hier diese Arbeit.
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Chamudi Hill
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