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Wir haben Kerala nur im Norden kurz gestreift, haben uns an der Küste das Bekal Fort angesehen und dann einen faulen Tag im Hotel Oyster Opera eingelegt. Später waren wir dann noch ein paar Tage in Wayanad, das ebenfalls zu Kerala gehört.
Kasargod ist der nördlichste Bezirk von Kerala. Er ist begrenzt vom Staat Karnataka im Norden und Osten, vom Arabischen Meer im Westen und vom Kerala-Bezirk Kannur im Süden. Seine Kapitale ist die Hafenstadt Kasargod. In diesem Bezirk haben wir zwei Nächte gewohnt.
Nur durchfahren haben wir Kannur etwas weiter südlich. Dieser Bezirk teilt seine Grenze mit Kasaragod im Norden und den Kozhikode-Bezirk im Süden. Im Osten liegt Karnataka und im Westen ebenfalls das Arabische Meer. Der Name dieses Bezirks ist von der Hauptstadt Kannur abgeleitet.
Die Hauptstadt von Wayanad ist Kalpetta. Der Bezirk ist wegen seines dichte Waldes als grünes Paradies bekannt. Hier gedeihen Gewürze: Pfeffer, Kardamom, Kaffee und Tee. Kannur, Karnataka und Mallapuram sind die Nachbarn im Norden, Osten und Süden. Im Westen liegt der Bezirk Kozhikode.
Wenn man von Karnataka aus nach Kerala kommt, dann erscheint einem dieses Indien wie eine andere Welt. Die Straßen sind plötzlich besser, breiter und haben einen Mittelstreifen. Den Menschen geht es nicht schlecht in Kerala. Die Lebenserwartung ist fast so hoch wie in Europa, und die Einwohner sind die mit der meisten Bildung in ganz Indien. 90 Prozent aller Frauen und Männer hier können lesen und schreiben.
Die meisten Einwohner von Kerala wohnen in Dörfern, zwischen grünen Reisfeldern, Kokosplantagen, Teeplantagen, Gewürzgärten und Bananenplantagen. Schon von den frühen Entdeckern wurde Kerala als Garten Eden bezeichnet, weil die Region sehr fruchtbar ist.
Der Name Kerala bedeutet wörtlich "Land der Kokospalmen" und 45% der gesamtindischen Ernte von Kokosnüssen stammt von hier. Abgeleitet ist er von den Malayalam-Wörtern kera für Kokospalme und alam für Land.
Die Hauptsprache Malayalam wird von knapp 97 Prozent der Bevölkerung gesprochen, hier im nördlichsten Distrikt Kasaragod an der Küste wird von etwa 120.000 Menschen Tulu gesprochen. Entlang der Nordküste gibt es außerdem Konkani-Sprecher, aber mit Englisch kommt man überall gut weiter denn dies ist als Bildungs- und Wirtschaftssprache weit verbreitet.
Im Norden fielen uns vor allem zwei Dinge auf, die nicht gerade typisch für das indische Straßenbild sind. Zum einen gibt es hier überall prächtige, bunte Moscheen und viele verschleierte Frauen. Daneben gibt es auch viele christliche Kirchen. Auf der anderen Seite sieht man ganze Fahnenparks, Denkmäler und in Kioskform kleine Parteibüros der kommunistischen Partei, die in Kerala sehr stark ist.
Der Islam wurde in Kerala nicht wie in Nordindien durch zentralasiatische Eroberer, sondern schon erheblich früher durch arabische Händler eingeführt. Weil es nur wenig Industrie in Kerala gibt ist die Arbeitslosenrate eine der höchsten Indiens. Viele gut ausgebildete Leute aus Kerala, die in der Heimat vergeblich nach Arbeit suchen, finden eine Stelle als Gastarbeiter im Ausland, insbesondere in den Ländern am arabischen Golf. Die Überweisungen der Auslandskeralesen an ihre Familien tragen erheblich zum relativ hohen Lebensstandard in Kerala bei.
Die ersten allgemeinen Wahlen in Kerala fanden im Jahr 1957 statt, daraus ging die Kommunistische Partei Indiens (Communist Party of India - CPI) als Sieger hervor. Zum ersten Mal verlor die Kongresspartei damit eine Wahl im unabhängigen Indien. Seitdem haben sich seitdem bei fast jeder Wahl Kommunisten und Kongresspartei als Regierungsmacht abgewechselt.
Aufgrund des Erfolgs der Lehren des keralesischen Sozialreformers Narayana Guru(1856–1928) im Kampf für gesellschaftlichen Fortschritt und gegen das Kastenwesen war im Volke Keralas eine Ideologie der Gleicheheit aller ein ganz normale Sache. So konnte sich die kommunistische Partei hier immer wieder an der Realität beweisen, wurde gewählt und wieder abgewählt, und schaffte es, die Lebensbedingungen vieler zu verbessern.
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