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AJANTA CAVES 2

Auf der ersten Seite zum Thema Ajanta Caves habe ich die praktischen Dinge beschrieben, die jeder Besucher wissen sollte und Aussenaufnahmen gezeigt. Hier beschreibe ich einzelne Höhlen, Bilder davon finden sich natürlich auch auf der anderen Seite. Die Bildhauer von Sanchi meißelten die Legenden der sieben früheren Geburten Buddhas auf den Torbögen rund um die große Stupa, hier in Ajanta malten die Künstler 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. in den 30 Höhlen eine bunte Fülle von Szenen aus den märchenhaften Legenden.

Die bedeutendste Höhle ist die Nr.1, sie ist natürlich besonders gut besucht. Hier haben die Guides Stablampe in der Hand und zeigen damit die reich bebilderten Wände mit Bildern, die hier auf Wandputz gemalt wurden. Solchen Putz gibt es auch in den Höhlen 2,9,10,18,19 und 20. Die Bilder sind hier in Nr.1 aber am besten erhalten. Man sieht eine zarte Lotusblüte in der Hand des eleganten halbnackten Buddhas, eine schwarze Prinzessin mit dem Perlenkollier auf der blanken Brust, Liebesszenen eines Paares, Szenen mit Affen, Rindern und Gazellen und eine Hexe. Die Malerei ist teilweise dreidimensional und mit einer erstaunlichen Detailtiefe dargestellt. Schön ist auch die Deckenbemalung mit Motiven aus der Tier- und Pflanzenwelt. Die Farben wurden unter anderen aus Zinnober, Lapislazuli, Erde und Kaolin hergestellt.

Einige Wandmalereien sind heute teilweise durch Plexiglasabdeckungen geschützt, da die Bildnisse früher durch die üblichen Kritzeleien von Idioten beschädigt wurden.

In einigen Höhlen der Gruppe wurden feste Barrieren errichtet, um die wertvollen Malereien vor mutwilliger Zerstörung zu schützen. Die vielen Besucher erhöhen allerdings die Luftfeuchtigkeit und haben so die Deckenmalereien in einigen Höhlen bereits irreversibel beschädigt. Es gibt Zeitpläne, wieviele Menschen gleichzeitig für wie lange in manchen Höhlen sein dürfen, danach ist jeweils eine genau bestimmte Pause fällig. Die robusten Wachleute sehen nicht so aus, als ob sie da Spass verstehen würden, man wird barsch angewiesen, sich in einer bestimmten Schlange an zu stellen und zu warten. Zu Zeit gibt es in einigen Tempeln spezielle Lampen und Klimageräte, ansonsten ist es ziemlich dunkel da. Das Fotografieren mit Blitzlicht ist in den wenig beleuchteten Höhlen mittlerweile streng verboten, Wachpersonal passt auf. Die Aufnahmen auf dieser Seite entstanden mit Unterbelichtung und hohen ISO Werten. Da lässt sich nicht vermeiden, dass viele Bilder unscharf werden, denn das Fotografieren mit Stativ ist hier ebenfalls untersagt.

Neben der erstaunlichen Leistung der Aushöhlung der Felsen, etwa 30 Jahre pro Höhle, ist auch die künstlerische Ausstattung einzelner Höhlen einzigartig. Der Zutritt zu einer Höhle besteht in der Regel aus nur einem schmalen Spalt oder einer Tür. Die Räume dahinter sind meist breiter als tief und werden teilweise von Scheinwerfern indirekt ausgeleuchtet. Bei Betreten der großen Höhlen erblickt man eine gegenüber liegende Nische mit einer aus dem Fels gehauenen Buddha-Figur. Dabei wurde zunächst das Gesicht, dann der Kopf, danach der untere Teil der Figur ausgestaltet. Erst danach wurden der weitere Raum und die Nebenräume mit weiteren Figuren herausgeschlagen. Alle Figuren wurden angemalt.

Jeder der Höhlen hat ihre Besonderheiten. Die Nr.2 ist ebenfalls sehr sehenswert und ein Kloster aus der späten Mahayana-Zeit. Auch hier wurde die Decke sorgfältig bemalt. In Höhle Nr.4 schmücken 28 Säulen eine mächtige Halle. Die Höhle Nr.6 ist besonders gut erhalten und die einzige, in der es eine zweistöckige Versammlungshalle gibt. Mehr über diese Architektur kann man hier nachlesen.

Vor Höhle Nr.7 geht es hinunter zum Ausgang zu einer eine Brücke über den Fluss auf die andere Seite, von hier führt auch ein Fußweg hinauf zum Aussichtspunkt. Auf Grund der Hitze um die Mittagszeit haben wir auf einen Aufstieg verzichtet, der Ausblick von dort oben ist sicher sehr schön.

Die ältesten Höhlen (2.Jh. vor Chr. bis 2.Jh. nach Chr.) sind die Höhlen 9 und 10. Sie werden auch als Chaitya bezeichnet. Nr.10 war die erste und ist gleichzeitig auch die größte Höhle der Gruppe. Sie ist dreischiffig mit 39 Pfeilern, einer Apsis mit Stupa und die Decke wurde ursprünglicher Holzarchitektur nachahmt.






Ab Höhle 11

Die Viharas, Höhlen 8, 12, 13 und 30 gehören zum Hinayana Buddhismus, die übrigen Höhlen sind späteren Epochen zuzuordnen (5. und 6.Jh. nach Chr.) und gehören zum Mahayana Buddhismus.

Hinter der schlichten Fassade von Höhle Nr.12 verbirgt sich auf verschiedenen Ebenen eine ganze Fülle von Skulpturen. Zu Höhle Nr.16 gelangt man über eine Treppe, die an zwei knienden Elefanten vorbeiführt. Wer nicht gut zu Fuß ist, der kehrt spätestens hier um. Auch hier gibt es beeindruckende Skulpturen und Wandgemälde.

Inschriften in den Höhlen Nr.16 und 17 weisen auf Stiftungen der Vakataka-Dynastie hin. Die Nr.17 ist ein besonders sehenswerter Vihara mit schönen Malereien. Die Geschichte der Reise des Prinzen Simhala und seiner Eroberung von Sri Lanka ist eines der größten Wandbilder von Ajanta und noch sehr gut erhalten.

In Nr.19 kann man eine stehende Buddha Statue bewundern, während in Höhle Nr.26 eine riesige, 7 Meter lange liegende Statue den sterbenden Buddha mit trauernden Jüngern an seiner Seite zeigt. Diese Höhle hat uns besonders gut gefallen, unsere Lieblingshöhle und es lohnt sich alleine dafür auf jeden Fall bis zum Ende zu gehen. Die Figuren hier sind wunderschön gearbeitet und stimmungsvoll beleuchtet. Mit dem Ausbau dieser Höhle ging die Bauzeit von Ajanta zu Ende.

Es gibt auch mehrere unvollendete Höhlen. Niemand weiß genau, weshalb die Mönche Ajanta im 6. Jahrhundert verließen. Aber sie zogen nur hundert Kilometer weiter nach Ellora, um dort das zu tun, was sie in Ajanta zur Vollendung geschaffen hatten: Nackte Grazien und Götter aus dem Fels zu meißeln. Auch wir fuhren nach der Besichtugung weiter nach Ellora, das etwa 2 Fahrstunden von Ajanta entfernt liegt.

Auch wir machten uns auf den Rückweg, ein schmaler Weg mit vielen herumlaufenden Verkäufern führt am Fluss zurück zum Ticket Center. Dort konnten wir noch ein paar Hanuman-Languren mit niedlichen Affenkindern fotografieren, mit dem klimatisierten Bus ging es dann zurück zum Parkplatz und weiter ins Hotel Kailas in Ellora.







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