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Die Felsgrotten von Bhimbetka liegen 46 Kilometer südlich der Industriestadt Bhopal am südlichen Rand des Vindhya-Gebirges. Weiter südlich folgen die Bergketten der Satpura Ranges, der gleichnamige Nationalpark war unser Tagesziel und Bhimbetka lag auf dem Weg dorthin und bot sich so für eine Besichtigung an. Wer in der Region ist, sollte diese Attraktion auf keinen Fall verpasssen.
Ganz in der Nähe ist auch der Tempel von Bhojpur einen Besuch wert.
Die gesamte Region um Bhimbetka ist von dichten Wäldern und Buschwerk bedeckt und es gibt hier reichlich ganzjährige Wasserquellen, natürliche Stollen und schützende Felsüberhänge. Mehr als 600 Felsunterschlüpfe aus der Jungsteinzeit gibt es insgesamt, auch in den Satpura Ranges kann noch welche finden. Die sind allerdings nicht so einfach zugänglich. Es gibt wesentliche Gemeinsamkeiten mit ähnlichen Felskunstorten, wie etwa dem Kakadu-Nationalpark in Australien.
Bhimbetka wird schon im indischen Epos Mahabharata als Wohnort des Helden Bhima erwähnt. Die bis zu 9000 Jahre alten Malereien an den Felsüberhängen wurden im Jahr 1888 entdeckt, aber erst in den 1950er Jahren begann man damit sie wissenschaftlich zu beschreiben. Bhimbetka ist die älteste Fundstelle mit Felsbildern auf dem indischen Subkontinent, lebhaft und panoramaartig stellen hier Malereien in mehr als 700 dokumentierten Grotten das Leben der prähistorischen Höhlenbewohner dar und machen Bhimbetka zu einer archäologischen Fundgrube und unschätzbaren Chronik der Geschichte der Menschheit. Von den Fundstllen befinden sich 243 in der Gruppe Bhimbetka und 178 in der Lakha Juar Gruppe.
Die Überlagerung von Malereien zeigt, dass der selbe Untergrund von verschiedenen Künstlern zu verschiedenen Zeiten verwendet wurde. Die Zeichnungen und Malereien können in sieben unterschiedliche Zeitperioden eingeordnet werden. Die ältesten Felszeichnungen stammen vermutlich aus der Mittelsteinzeit. Eine grobe Datierung der Funde wurde durchgeführt, während eine detaillierte Chronologisierung noch aussteht. Daher wurde das Gebiet von der UNESCO im Jahr 2003 zum Weltkulturerbe deklariert. 1.893 Hektar Gelände sind unter Schutz gestellt, mit einer Buffer Zone von 10.280 Hektar.
Es gibt Zeichnungen, die werden der Periode I – dem Jungpaläolithikum zugeordnet. Hierbei handelt es sich um geradlinige, grüne und dunkelrote Abbildungen von großen Tierfiguren wie Bisons, Tigern und Nashörnern.
Die Periode II – das Mesolithikum - zeigt vergleichsweise kleine stilisierten Figuren. Außer Tieren sind menschliche Figuren und Jagdszenen zu sehen, die ein klares Bild der gebrauchten Waffen erkennen lassen – Stachelspeere, angespitzte Stecken, Pfeil und Bogen. Es wurden sind Szenen gemalt, die Volkstänze, Musikinstrumente, Mutter und Kind, schwangere Frauen, Männer, die tote Tiere tragen, Trunk und Beerdigungen zeigen.
In der Periode III – dem Chalkolithikum – entstanden Malereien wie auf den Tonwaren der Kupfersteinzeit. Diese Zeichnungen zeigen, dass die hiesigen Höhlenbewohner dieser Zeit Kontakt mit den landwirtschaftlichen Gemeinschaften der Ebenen hatten und einen gegenseitigen Austausch der von ihnen benötigten Güter starteten.
Periode IV & V – die Frühgeschichte – folgt mit Figuren, die einen schematischen und dekorativen Stil aufweisen. Sie wurden hauptsächlich in rot, weiß und gelb gemalt. Es gibt Reiter, Abbildungen von religiösen Symbolen und die religiösen Vorstellungen werden durch Figuren von Yakshas, Baum-Göttern und magischen Himmelswagen ausgedrückt.
In der Periode VI & VII – dem Mittelalter – werden die Malereien geometrisch, geradlinig und schematischer, allerdings hat der künstlerische Stil Anzeichen von Entartung und Grobheit.
Eine Zuordung meiner Fotos zu entsprechenden Perioden mag jeder Betrachter selbst vornhemen, da möchte ich mich nicht Fehlinterpretationen blamieren...
Weitere Bilder von Bhimbetka findet Ihr auf der Seite Rundgang.
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Bhimbetka Rock Shelters
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