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| Schatten |
Wenn man in Bhimbetka ankommt zahlt man zuerst den Eintritt an einem einzeln an der Strasse stehenden Kassenhäuschen. Für ausländische Besucher sind das nicht, wie überall an großen Monumenten, 250 Rupies pro Person, sondern nur 100 Rupies, dafür wird der Fahrer mit 50 Rupies mitgerechnet. Dann fährt man noch ein Stück bis zum Parkplatz, kurz vorher beginnt der Rundqweg, der einen kleinen Teil der Grotten und Felsüberhänge erschließt. Hier bietet sich sogleich ein Führer an, der einem alles erklären möchte. Wir haben darauf verzichtet und das erwies sich auch als ganz enspannt, denn der Weg ist gut ausgeschildert und die Höhlen zum Teil beschrieben. Ab und zu steht ein Wächter dort und achtet darauf, das kein Besucher die Malereien berüht oder zerstört. Herumliegenden Müll gibt es hier nicht.
Da der Weg teilweise schattig ist, denn man läuft streckenweise durch Wald oder unter Felsen, ist der Rundgang ein schöner Spaziergang und eine gute Gelegenheit, sich nach einer längeren Fahrt wein wenig die Beine zu vertreten.
Die Felsgrotten und Höhlen von Bhimbetka besitzen zahlreiche interessante Malereien, die auf lebendige Art das Leben der Höhlenbewohner und deren natürliche Umgebung darstellen. Direkt am Anfang stehen ein paar nachgebildete Menschenfiguren, die den Besuchern die Größe und das Alltagsleben der Höhlenbewohner näher bringen sollen. Das ist nicht kitschig und beschränkt sich auf eine Familie unter einem Felsüberhang und auf einen Mann, der gerade eine Wand bemalt.
Sehr beeindruckend sind die riesigen, aufeinander liegenden Felsbrocken und die schattigen Höhlen. Hier erkennt man gleich, warum die frühen Menschen diesen Ort als Lebensraum gewählt haben: Hier gibt es Schatten, es weht fast ständig ein angenehmer Wind, und während des Monsunregens ist man geschützt.
An der Decke der ersten größen, offenen Höhle hing ein Nest von Wildbienen, die hier ünerall in der Region ihre hängenden, scheibenartigen Nester bauen. Besonders gerne auch an Eingängen von Tempeln und Moscheen.
Der weitere Rundgang ist angenehm und führt an den verschiedenen Stellen vorbei, an denen man Zeichnungen selbst entdecken kann. Das ist nicht schwer und macht Spass.
Einer der Felsen wird im Volksmund Zoofelsen genannt, denn auf ihm wurden sehr viele Tiere gemalt: Elefanten, Sambar, Bisons und Hirsche. Malereien an einem anderen Felsen zeigen einen Pfau, Schlangen, einen Hirsch und eine Sonne.
Auf einem weiteren Felsen sind zwei Elefanten mit rieisgen Stoßzähnen abgebildet, auf einem anderen ein ein Bison, der einen Jäger verfolgt, während seine Gefährten hilflos dabeistehen. Unter dieser Ansammlung prähistorischer Malereien finden sich auch jüngere Jagdszenen mit Jägern, die Pfeil und Bogen, Schwerter und Schilde tragen. In einer anderen Szene sieht man Reiter zusammen mit Bogenschützen und auch Reiter auf Elefanten. Die Felsüberhänge bieten Schatten und die Stimmung hier ist ruhig und friedlich. Die meisten der wenigen Besucher waren schneller unterwegs als wir, so dass wir bei Massenandrang nur kurz warten mussten, bis wir wieder alleine waren.
Von musikhistorischer Bedeutung soll eine der frühesten Darstellungen einer Sanduhrtrommel sein, die wir aber nicht bewußt entdeckt haben - beim Erstellen dieser Seite fanden wir etwas in der Art auf dritten Bild unten. Szenen von Tänzern, die sich mit ausgestreckten Armen umfassen, gehören wohl in einen rituellen Zusammenhang, vielleicht zeigen sie nur Lebensfreude und gemeinsame. In einem Felsen gibt es sogar zwei übereinander liegende Felsüberhänge, die beide bemalt sind. Von einigen Stellen aus hat man einen schönen Überblick ins Umland. Unterwegs ist auch die örtliche Flora gut ausgeschildert, an einigen Bäumen befinden sich Schilder mit Namen und auf Tafeln gibt es Erklärungen zu den einzelnen Pflanzen.
Die Farbe wurde damals vermutlich aus farbiger Erde, pflanzlichen Farbstoffen, Wurzeln und Tierfetten hergestellt und die benutzen Pinsel bestanden aus Pflanzenfasern.
Weiter Schatten suchend, immerhin war es Mittagszeit und über 30°C heiss, machten wir uns auf dem Rückweg. Nur einen kleinen Teil der Schleife muss man zwei Mal laufen, dabei geht es ständig leicht bergauf und bergab. An einer Stelle sass eine hübsche Agame auf dem Boden und ließ sich bereitwillig fotografieren, bevor die nächsten Besucher sie verscheuchten.
Der Besuch in Bhimbetka hat sich auf jeden Fall gelohnt.
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