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| Legende |
In direkter Nachbarschaft zur Ghanerao Jungle Lodge, in der wir zwei Nächste gewohnt haben, liegt ein bedeutender Jain Tempel. Er ist dem Lord Mahavir (wörtlich übersetzt "großer Held") geweiht und liegt an der Pilgerroute von Falna nach Kumbhalgarh. Mahavira gilt nach jainistischer Tradition als der letzte der 24 Tirthankaras (Furtbereiter). Außer diesem Mahavira gibt es auch andere Träger dieses Namens sowohl bei Hindus als auch bei Jainas.
In der Umgebung befinden sich weitere bekannte Tempel, der berühmteste ist wohl der von Ranakpur, den wir ein paar Jahre zuvor schon besucht hatten.
Jedes Jahr am 13. Tag des Monats Chaitra findet hier am Muchhala Mahavir ein Festival statt. Als wir den Tempel besuchten, waren nicht viele Leute anwesend. Auf dem großen Parkplatz vor dem Eingang stehen ein paar Buden die Süßigkeiten, Räucherstäbchen, Essen und Getränke verkaufen. Wenn man in der Lodge wohnt ist es bis hierher nur ein kurzer Spaziergang, den Masala Chai am Verkaufsstand können wir nur empfehlen, er ist besser als im Hotel.
Am Tempel wurde gerade gebaut, die Marmorteile wurden ersetzt und ein paar Arbeiter waren ohne Schutz mit dem Schleifen von neuen Marmorsäulen beschäftigt. Der feine Staub legt sich auf alles, sicherlich auch auf die Lungen der Arbeiter. Wir wurden bestaunt als wir durch das Tor in den äußeren Hof traten kam gleich ein Priester und herrschte uns sehr unfreundlich an, fotografieren wäre im Inneren des Tempels verboten.
Dabei hatten wir bisher nur ein paar Fotos vom Parkplatz von außen gemacht und die Arbeiter fotografiert und den eigentlichen Tempel noch nicht einmal betreten. Tja, kein Besuch - keine Spende. Da wir schon schon viele Jain Tempel von Innen gesehen hatten drehten uns um und verzichteten auf den Besuch ohne Kamera. In Ranakpur und anderswo hatte man uns in anderer Form klarmachen können, das wir nur den eigentlichen Altarraum nicht fotografieren durften, rundherum war es auch im Inneren der Gebäude erlaubt - eventuell gegen eine Spende oder ein Ticket.
Weiter oben auf einem Hügel liegt auch noch ein kleiner Hindu Tempel. Auch die großen Elefanten mit Reitern, die den Eingang flankieren hatten wir am selben Tag so schon einmal gesehen: Im Nimbeshwar Mahadev Mandir bei Falna.
Die Geschichte des Tempels besagt, dass einst der Rana von Mewar in den Aravalli Bergen auf der Jagd war. Er ging in den Tempel, wo er von dem Priester eine Erfrischung erbat.
Der Priester gab ihm einen Kelch und der Rana war amüsiert, weil er einen Strang weißer Haare auf dem Boden des Kelches fand, die wohl vom Kopf des Priesters stammten. Erheitert fragte der Rana: "Was? Hat unser Lord Mahavir etwa einen Schnurrbart?" Aus Angst und weil der den Witz nicht verstand bejahte dies der Priester. Um den Witz dann auf die Spitze zu treiben, kündigte der Rana dem Priester an, dass er nach drei Tagen zurückkommen würde und dann wollte er den ganzen Schnurrbart des Furtbereiters zu sehen.
Der Priester verstand nicht, was er tun sollte und verbrachte die nächsten zwei Tage im Gebet. Als er dadurch zu keinem Ergebnis kam, beschloss er, lieber Selbstmord zu begehen als durch den König wegen seiner Lüge getötet zu werden.
Als er den Dolch Bhairon im Tempel aufnahm um sich selbst zu töten, erschien ihm Lord Mahavir und riet ihm, das Gesicht seiner Statue mit einem Tuch ab zu decken und den König zu bitten, das Tuch selbst nach dem Gebet zu entfernen.
Als der König drei Tage später ankam, begrüßte ihn der Priester herzlich und bat den König, ein Bad zu nehmen und seine Gebete selbst an den Herrn zu richten. Als dieser dabei aber das Tuch über dem Gesicht der Statue sah, da wurde der König zornig und verlangte eine Erklärung. Der Priester erzählte ihm, was ihm von der Erscheinung aufgetragen worden war.
Der König entfernte das Tuch und das Idol von Mahavir hatte nicht nur einen Schnurrbart, sondern auch einen langen Bart. Der König bat darauf den Priester um Vergebung, weil er einen unpassenden Witz über Lord Mahavir gemacht hatte.
Ihm wurde vergeben und Bart samt Schnurrbart verschwanden wieder, aber der Name ist seitdem geblieben. Muchhala Mahavir bedeutet: Mahavir, der einen Schnurrbart hatte.
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Muchhala Mahavir
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