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Die Ghanero Jungle Lodge gehört zum Hotel Ghanerao Royal Castle im gleichnamigen Ort. Den Palast haben wir natürlich auch besucht, Bilder davon sind auf der Seite Ghanerao zu sehen. Wir haben uns aber für diese Lodge im Grünen entschieden, die nur wenige Kilometer vom Ort entfernt am Rande des Kumbhalgarh National Park liegt.
Zum einen, weil uns die Bilder der Unterkunft auf der Webseite sehr gut gefallen haben und wir etwas ruhiger außerhalb des Ortes wohnen wollten. Zum anderen, weil wir auf die Werbung hereingefallen sind, von hier aus könnte man eine Jeep-Safari in den Nationalpark machen. Was daraus dann am Ende geworden ist, das könnt Ihr auf der Seite Jeep Safari nachlesen.
Was wir uns unter einer Jeep Safari in den Wald vorgestellt haben, hätte man besser von der anderen Seite des Nationalparks aus, vom Hotel Ahodi und vom Kumbhalgarh Fort aus gemacht. Man kann allerdings zu einem See mit einem alten Krokodil auch zu Fuß gelangen, es gibt keine Eingangskontrolle in Richtung Wald. Das wäre ein nettes Jungle Trekking in den Aravalli Hills von etwa einer Stunde Dauer gewesen - wenn man vorab Bescheid gewußt hätte.
Trotzdem haben wir es nicht bereut, hier zwei Tage gebucht zu haben. Früher nannte man das Anwesen Bagha Ka Bagh (Tiger Den) und es war die Jagdresidenz des örtlichen Fürsten. Es ist über 80 Jahre alt und recht modern im Stil des frühen 20. Jahrhunderts gebaut, zudem wurde es in den letzten Jahren etwas erweitert und restauriert. Die Dachkante erinnert im Kontrast dazu ein wenig an die Zinnen einer Ritterburg.
Der Aufenthalt hier war sehr entspannend und wir waren die einzigen Gäste vor Ort. Es gab gerade ein neues Verwalter-Ehepaar, die aus Gujarat hierher gekommen waren und vor unserer Ankunft auch erst eine Woche Zeit zum Eingewöhnen hatten. So musste man bei der Organisation auch mal ein Auge zudrücken.
Guter Geist des Hauses, Kellner und Fremdenführer war ein Mann namens Udaram (ich hoffe, ich habe mir den Namen richtig gemerkt) aus dem Nachbardorf vom Volk der Garasiya. Auch die anderen Mitarbeiter in der Küche und die Frauen, die den Garten pflegen, kamen zu Fuß vom nahen Dorf. Wir haben dort ebenfalls einen Rundgang gemacht, Bilder davon sind auf der Seite Garasiya Village zu sehen.
Im Hotel gibt es einen Speisesaal mit dunklen Kolonialmöbeln, Marmorboden und weißen Wänden inklusive offenem Kamin für kühle Tage. Nebenan liegt ein Aufenthaltsraum mit Fernseher, Spielen und Lesematerial. Wir haben es meistens vorgezogen auf der geschützten Veranda vor unserem Zimmer zu sitzen.
Der Garten ist sehr schön angelegt und wird ständig von Frauen gepflegt und bewässert. Danach gehen sie dann auf den Feldern neben der Zufahrt zum Hotel arbeiten. Es gibt Blumenbeete und Steinbänke vor dem Haus und einen runden Pavillion. Hier lassen sich auch viele Vögel und Affen beobachten. Ein kleiner Bach fließt direkt an der Grundstücksgrenze entlang und die Ufer sind mit dichtem Gebüsch und Bambushainen bestanden. Im Garten ist eine Zisterne, an der die Dorfbewohner Wasser holen.
Das Hotel liegt inmitten dörflicher Umgebung mit Blick auf die Berge des Kumbhalgarh National Parks, nur 5 Kilometer vom Ort Ghanerao entfernt. Der liegt an der Sadri-Desuri Road, dem State Highway No.16. Vom Ort aus folgt man der Straße zum Muchhala Mahavir Jain Tempel und kurz vor dem Parkplatz vor dem Tempel zweigt die Einfahrt zur Lodge als Feldweg auf der linken Seite ab.
120 Kilometer sind es von hier zum Flughafen von Udaipur, 36 Kilometer zur Falna Railway Station.
Das Jungle Lodge verfügt über 7 Schlafzimmer mit einfacher Einrichtung im Heritage Stil. Die Zimmer sind geräumig, und haben für indische Verhältnisse recht bequeme Betten. Wir bekamen als einzige Gäste ein schönes Zimmer links vom Eingang. Hier wohnt man am Ende des Hauses und möglichst weit von Speisesaal, Küche und Privaträumen weg. Vor dem Zimmer befindet sich eine Art Wintergarten mit Sitzgelegenheit. Hier kann man, ungestört vor Insekten, lesen und sich Tee und Kaffee servieren lassen.
Die Einrichtung erstaunt erst einmal auf den ersten Blick, denn das Zimmerthema ist Zebra. Es gibt ein Riesenbild an der Wand und Stoffe mit wildem Muster.
Wenn man am Abend das Licht anmacht müssen die Vorhänge geschlossen sein, sonst kann jeder reinsehen, der drausen vor dem Zimmer steht - man ist hier aber am Ende der Veranda, nicht an einem Durchgang.
Das angrenzende Bad ist ebenfalls geräumig und verfügt sogar über eine Badewanne und moderner Sanitärkeramik. Die handwerklichen Arbeiten wurden allerdings ziemlich stümperhaft ausgeführt und wir hatten auch Probleme mit warmen Wasser. Sie pumpen hier Wasser in einen Tank, danach wird mit einem Holzofen das Wasser erhitzt. Alles braucht Zeit und der Druck ist nicht groß genug zum Duschen. Man bot uns an, Wasser heiß zu machen. Aber bei den heißen Temperaturen haben wir uns dann lieber lauwarm mit dem Wasser aus der erhitzen Leitung gewaschen, wie gewohnt nach der indischen Methode wassersparend aus dem Eimer.
Das Frühstück wird im Speisesaal eingenommen. Es gab Fruchtsaft, Toast, Marmelade und Butter, Eier nach Wunsch und auch indische Gerichte. Wir wünschten uns Poha, ein schmackhaftes und leichtes Gericht, sowohl was sowohl die Zubereitung als auch die Kalorienanzahl betrifft. Es wird aus Reisflocken (Poha), Zwiebeln und Gewürzen hergestellt und gerne zum Frühstück gegessen oder auch zwischendurch. Dazu tranken wir Kaffee, der uns hier besser schmeckte als der Tee.
Hinter dem Haus steht ein Baum, dort waren gerade die Zimtäpfel (Annona reticulata) oder Custard apple, auf Hindi Sitafel genannt, reif. Und die leckeren Früchte bekamen wir dann auch zum Frühstück. Unten rechts auf dem kleinen Bild ist so eine Frucht zu sehen. Die Schuppenartige Schale lässt sich leicht zerdrücken, und das chremig-schaumige Fruchtfleisch muss man zwischen den großen Kernen herausschaben oder lutschen. Aromatisch dezent, eher süß als sauer, aber nicht sehr intensiv. Lecker!
Das Essen in der Jungle Lodge war sehr gut, serviert wurde es ebenfalls im Speisesaal. Mittags wollten wir meist nur eine Kleinigkeit, am ersten Tag servierte man uns Dhal, Reis, Papadam, ein leckeres Kohlgemüse, ein Curry aus Gurken und dann noch eine sehr süße und mächtige Mehlspeise zum Nachtisch. Schmeckte wie ungebackener Teig, den ich früher vor dem Abbacken der Weihnachtsplätzchen genascht habe. Dazu tranken wir Zitronenwasser und waren danach papp-satt.
Am nächsten Tag wünschten wir uns dann ein leichteres Essen, der Wunsch wurde dann erfüllt. Es gab eine sehr leckere Buttermilchsuppe mit Kichererbsen Pulver, die wir schon im Jalore Wildlife Santuary bekommen hatten und die sehr erfrischend und lecker ist. Dazu hab es Masala Papad und Masala Reis. Getrunken haben wir Lassie und Wasser.
Am Abend durfte es dann etwas üppiger sein und natürlich gab es auch ein Kingfisher Bier dazu. Am ersten Abend bekamen wir neben dem üblichen Chapati, Reis, Dhal und Papadam als Sondergericht fettiges Huhn mit Knochen und Paneer mit Erbsen. Leckere Kartoffeln gab es auch noch, die waren aber auch ziemlich fettig. Als Nachtisch eine Süßspeise aus Reis.
Am zweiten Abend durften wir uns was wünschen und freuten wir uns über Bhindi Masala aus Okraschoten, das wir sehr gerne essen. Es gab ein weiteres Highlight, unseren geliebten Palak Paneer. Fleisch wollten wir keins. Dazu hatte uns Madame höchstpersönlich eine Spezialität aus dem heimischen Gujarat gekocht, Röllchen aus Kichererbsen Mehl, eine Art indische Cannelloni mit würziger Füllung. Zu Nachtisch gab es heißen Milchreis-Schaum, der nicht ganz so mächtig war.
Mit dem Essen waren wir sehr zufrieden. Die Preise bewegten sich im üblichen Hotel-Rahmen: 200 Rupien für eine große Flasche Kingfisher, 350 Rupien für den Lunch und 400 Rupien für das Dinner. Unsere Endrechnung mit Getränken betrug 3.800 Rupien.
Ruhige Unterkunft im Grünen zum relaxen.
Im Oktober 2013 waren wir für 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Ghanerao Jungle Lodge .
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