| Weltreisen | Indien | Punjab | Site-Map | HOME |
| Dritte Phase | Highlight am Ende |
Vor dem Rock Garden, der in Sektor No.1 von Chandigarh liegt, gibt es einen großen Parkplatz. Hier hat unser Fahrer dann auch geparkt und mit Kollegen geplaudert. Schon auf der Grenzmauer zum Garten sitzen Fabelwesen aus recyceltem Material und Steinen. Geöffnet ist täglich von 9:00 Uhr bis Dunkelheit, im Winter also bis 18:00 Uhr, im Sommer bis 19:00 Uhr. Das Kassenhäschen ist schwer zu finden, ganz auf der rechten Seite vom Eingang, und das Ausgabefenster so weit unten, daß Michael sich zum Bezahlen hinknien musste - ein großer Spaß. Inder zahlen 5 Rupien, Ausländer 20 Rupien Eintritt.
Dann geht man durch ein bewachtes Tor in der Mitte der Mauer in den Garten und wird durch ein Labyrinth geführt. Wer dieses Reich zum ersten Mal betritt, hat nicht die leiseste Ahnung, was ihn an der nächsten Biegung des engen Hohlweges erwartet. Drüben hinter dem Gartentor oder im folgenden Hof könnte eine ganze Affenhorde freundlich auf einen herab blicken, es gibt Brunnen und Hunderte von steinernen Gestalten. Der Weg windet sich durch schmale Gänge mit überraschenden Aussichten neben einer Menagerie von Affen, Elefanten, Pferden und Vögeln. Wände aus Keramikscherben in Pastellfarben und Wasserspiele findet man hier. Erste Eindrücke und die Geschichte des Gartens findet Ihr auf der Seite Rock Garden 1.
Wenige Jahre nach der Entdeckung des Geländes beugte sich die Verwaltung dem öffentlichen Druck und eröffnete im Jahr 1976 offiziell den Rock Garden als städtische Einrichtung. Für die Betreuung und den Ausbau war nun hochoffiziell Herr Nek Chand zuständig. Er bekam sogar ein Budget und fünfzig Arbeitskräfte, dazu Baugerät und einen Wasser- und Stromanschluss.
So machte er sich mit unbändiger Schaffenskraft an die zweite Ausbauphase seines Gartens, Bilder davon sind hier zu sehen. Der ersten Wasserfälle entstand im Jahr 1983.
Neue und nun auch wesentlich größere Höfe wurden erbaut. Nun gab es auch Gebäude und unzählige Menschen- und Tierskulpturen wurden errichtet. Es gibt keinerlei Pläne für dieses verschlungene Labyrinth, die komplexe Übersicht existiert nur im Kopf von Nek Chand.
Etwa zehn Hektar Fläche umfasst mittlerweile dieses Gelände, das man seit der dritten und letzten Ausbauphase ab dem Jahr 1993 schon als Park bezeichnen kann.
Vorbei an einem tosenden Wasserfall führt der Weg durch eine tiefe, künstlich angelegte Schlucht. Dann betritt man eine riesige Freifläche mit Amphitheater und Arkadengängen. Es gibt ein Kamel, auf dem man reiten kann, eine Kinderlok, die im Kreis fährt und unter den Arkadengängen ein paar Aquarien mit Fischen. Zu unserem Glück auch einen Stand mit Getränken - es war sehr heiß.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Phasen wirkt hier alles weitläufiger und professioneller und hat ein wenig den verwinkelten Charme verloren. Mit den farbigen Keramikscherben erinnert die Szenerie hier ein wenig an den Park Güell in Barcelona oder an Werke von Hundertwasser.
Am schönsten ist hier auf jeden Fall die Aneinanderreihung von über fünfzig hohen Bögen, die sich wie eine Schlange auf hohen Beinen über den Platz schlängelt. In jedem von ihnen wurde eine Schaukel aufgehängt. Hier können sich nicht nur die Kinder ausgelassen vergnügen, sondern auch die Erwachsenen schaukeln mit viel Freude. Natürlich konnten auch wir nicht widerstehen, macht ja auch wirklich Spaß.
Ein hoher, beleuchteter Turm soll demnächst ein weithin sichtbares Signal für Nek Chands Paradies setzen, der war aber noch nicht fertig. Auch an einigen anderen Dingen wird noch gebaut, so entstehen gerade Pferdeskulpturen oben auf dem ersten Teil der Bogenschlange.
Ganz in der Nähe liegt das Chhota Ghallughara Kahnuwan Chhamb Martyrs Memorial.
Wieder vorbei am Wasserfall führt der Weg dann in Richtung Ausgang. Und wenn man meint, jetzt kommt nichts mehr ist erst der absolute Höhepunkt erreicht: man betritt ein weiteres Labyrinth aus großen höfen, riesige erhöhte Flächen mit Figuren. Menschen, Tiere und Fabelwesen, aus Stein und Keramik. Frauen und Pfauen, die aus alten Armreifen gefertigt wurden und Leoparden, Zebras und andere Tiere hundertfach hintereinander.
Es hört gar nicht mehr auf, hinter jeder Biegung kommen neue Figuren zum Vorschein. Irgendwie kann man gar nicht aufhören zu fotografieren und der Platz auf dieser Seite reicht nicht um auch nur einen Bruchteil der Fotos zu zeigen.
Am Ausgang passierte Michael dann noch ein Missgeschick: Bei fast allen Türen und Durchgängen bisher musste er sich bücken, da sie für ihn viel zu niedrig waren. So auch beim letzten Durchgang, dem Ausgang zum Parkplatz hin. Dummerweise war hier die Mauer mehr als doppelt so dick wie bei allen übrigen Durchgängen. Ganz automatisch ist er hier viel zu früh wieder hoch gekommen - und hat sich ganz heftig den Kopf gestoßen. Zum Glück mit Sonnenschutzhut auf dem Schädel, der hat einiges abgefangen.
Wie alle Paradiese ist auch dieses trotz der internationalen Bekanntheit und der Besuchermassen bedroht. Nur dem mutigen Widerstand der Anwohner in Chandigarh ist es zu verdanken, dass dieses Kunstwerk nicht schon längst einem Straßenbauprojekt weichen musste.
Google Map zum Thema
Nek Chand's Rock Garden
| Weltreisen | Indien | Punjab | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |