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GORUKANA

Das Gorukana Resort war ziemlich neu auf dem Markt, als wir es als Übernachtungsort ausgesucht hatten. Dazu hatte es sehr gute Kritiken, es gehört zum größten Teil den einheimischen Soliga und die Lage ist einfach unschlagbar. Verglichen mit den Preisen, die Ausländer im Jungle Lodges BR Hills Wildlife Resort in K Gudi zahlen ist es hier wesentlich hübscher und man ist von hier aus schnell mitten im grünen Naturreservat und tut nebenbei auch etwas für die lokale Bevölkerung.

Das Resort besteht aus dem Rezeptionsbereich, darüber liegen das Restaurant und einige Aufenthalts- und Konferenzräume. Dann stehen in einer Reihe mitten in einem lichten Wald auf abschüssigem Gelände die spitzgiebligen Cottages. Darunter liegen parallel zur Grenze des Hotelgeländes drei miteinander verbundene Wasserspeicher, die aber nur zum Teil mit Wasser gefüllt waren. Warum das wichtig ist, erfahrt ihr unter Zimmer.

Ein Weg führt vom Restaurant zu den einzelnen Cottages, er endet dann an unten am mittleren Teich an einem Haus, in dem der Spa untergebracht ist und das normalerweise im See liegt und über einen Holzsteg zu erreichen ist. Dieser See war aber fast trocken, so kurz vor dem Monsun im März. Hier werden Ayurveda Massagen und diverse Behandlungen angeboten. Daneben liegt das einzige Baumhaus, das hatten wir gemietet. Mehr dazu unten.

Das Gorukana Resort nennt sich Öko Resort und die Profite werden für Bio-Diversity Conservation und die Tribal Developement Projects des VGKK verwendet. Rundum leben ca. 20.000 Soliga Tribals, auch die Angestellten des Ressort stammen aus dem nahe gelegenen Dorf.

Besonders zu erwähnen sind die Nature Guides, wir lernten zwei kennen und sie waren nett und zeigten uns so viele Tiere wie möglich. Da wird man schon auf dem Hotelgelände fündig, besonders Echsen und Vögel kann man hier gut beobachten. Mit Jadeswamy Madaiah, der uns leider nicht zugeteilt war, habe ich bis heute über facebook Kontakt.

Angeboten werden die offiziellen Safaris mit Jeep in B.R.Hills von K Gudi aus, die aber nur einmal täglich stattfinden und für Ausländer sehr teuer sind. Es genügt aber schon mit dem Auto nach K Gudi und zurück zu fahren, schließlich hatten wir ja unseren eigenen Fahrer, der sich langweilte, und die Anfahrt geht ja auch die ganze Zeit schon durch den Park. Zusammen mit einem Guide haben wir dann am Morgen und am Abend auch einfach so am Straßenrand einiges an Tieren gesehen.

Auch Spaziergänge zum Biligiriangaswamy Tempel und im Tribal Village werden angeboten.


Lage

Das Gorukana Resort liegt mitten im Grünen und grenzt an das Naturrservat Biligiri Rangaswamy Sanctuary (B R Hills), 150 Kilometer von Bangalore und 100 Kilometer von Mysore entfernt. Wir kamen aus Masinagudi über Chamarajanagar und die Anfahrt über die grünen Berge durch B.R. Hills war schon sehr schön.

Schon an der Straße kann man viele Tiere beobachten, ohne auf die Waldwege zu fahren. Das Resort liegt inmitten grüner Hügel und ist ein idealer Platz für Bird-Watching.


Zimmer

Wir hatten das einzige Baumhaus gebucht, welches auf den Fotos alleine lag und einen schönen Ausblick auf einen der Wasserspeicher hat. Nach der Ankunft wurden wir dann zu unserem Haus gebracht, welches sich ganz am Ende des Weges befindet. Eine Holztreppe führt hinauf auf den Baum, über eine kleine Holzplattform erreicht man dann die beiden Zimmer. Links befindet sich das Bad mit Dusche und offenem Kleiderschrank, rechts gelangt man in das kleine Schlafzimmer, das vom Bett beherrscht wird. Es gibt auch noch einen kleinen Balkon. Zum Weg hin sind Palisaden aus Naturmaterial angebracht, leider schließt die Türe nicht richtig und von unten kann man auch reingucken, wenn der Wind sie aufdrückt. Also ist es wenig ratsam, nackt vom Schlafzimmer ins Bad zu laufen. Seltsamerweise bot uns der Manager hier an, wir könnten auch ein anderes Cottage nehmen, aber warum sollten wir das tun, das Baumhaus war schließlich teuerer gewesen.

Ein Nachteil des Hauses ist, dass man mitnichten alleine liegt. Gegenüber befindet sich der letzte Bungalow in der Reihe und direkt unter dem Baumhaus liegt das Spa-Center. Dort war gar nichts los, es waren insgesamt nur 2-6 Gäste anwesend, aber dort wurde die ganze Zeit laut geredet, was oben im Baumhaus gut zu hören war.

Wir waren müde und wollten uns noch ein wenig hinlegen, bevor wir am Nachmittag zu einer Tour starteten. Kaum waren wir ein wenig eingedöst, begann der Lärm. Ein kleiner Bagger fuhr im trockenen Teil des Stauteichs hin und her und begann mit Erdarbeiten. Der Krach war unbeschreiblich, es dröhnte direkt hoch zu unserem Baumhaus. Mit Kopfschmerzen kamen wir dann am Nachmittag wenig erholt zur Rezeption und fragten den Manager, wie lange die Arbeiten dauern. Er sagte, nur heute, ganz sicher, nur bis acht Uhr am Abend.

Als wir am Abend zurückkamen arbeitete der Bagger noch, hatte sich aber inzwischen mit dem Ausheben eines Kanals fast bis zum dritten Stauteich von uns fort gebaggert und irgendwann am Abend war dann endlich Ruhe. Am nächsten Morgen hatten wir schon sehr früh eine Tour, als wir wieder zurück kamen war der Bagger ganz weit entfernt noch zugange. Nun, dann würde er ja mit seinem Kanal in Kürze fertig sein, sagten wir uns und versuchten ein Nickerchen, um das frühe Aufstehen zu kompensieren. Dann wurden wir wieder vom Bagger geweckt, der jetzt direkt unter unserem Haus damit anfing den gesamten Teich tiefer zu baggern, und er röhrte den ganzen Morgen. So gingen wir mit toller Laune zum Mittagessen und eröffneten dem Manager, dass wir sein Angebot mit dem Zimmerwechsel jetzt unbedingt annehmen wollten. Wir hatten zwar keine Lust wieder alles zu packen, zogen aber dennoch in eines der modernen Cottages um. Fiel uns auch leicht, da uns das Baumhaus sowieso nicht so gut gefallen hatte, leider waren die Cottages 500 Rupien preiswerter.

Diese sind sehr großzügig ausgestattet, haben ein tolles Bad und eine Terrasse mit Waldblick. Dazu eine Galerie mit weiteren Betten und sehr hohe Decken. Die wesentlich bessere Wahl in diesem Ressort. Wir bekamen eines in direkter Nähe zum Restaurant, bei dem zwischen dem Haus und dem Spa noch etwas Hügel den Lärm abschirmten. Und so ging trotz größtmöglicher Entfernung zum Bagger das Dröhnen und der Lärm in zum Glück drei viertel geminderter Lautstärke den ganzen Tag weiter. Da bucht man ein Öko Resort mit Waldlage wegen der Ruhe, aber was uns hier geboten wurde war Krach rund um die Uhr. Denn erst am frühen Morgen um 5:00 Uhr des Abreisetages hörten wir den Bagger an unserem Chalet vorbeifahren und das Dröhnen hörte endlich auf.

Sicher, man hatte extra den teuren Bagger aus Mysore gemietet, um vor den indischen Ferien noch schnell den Teich zu vertiefen. Was uns ärgert ist die Tatsache, dass wir vom Management so in die Irre geführt wurden. Hätten wir gewusst, dass es am nächsten Tag weiter geht, dann wären wir gleich nach Ankunft in ein Chalet möglichst weit weg vom Teich umgezogen. Dann hätten wir zwar 1.000 Rupien zu viel bezahlt, es hätte uns aber Ärger und Kopfschmerzen erspart.


Frühstück

Es gab hier indisches Frühstück im offenen Restaurant. Nichts, was uns nachhaltig in Erinnerung geblieben wäre.


Essen

Das Essen ist im Gorukana Resort im Preis inbegriffen und wir hatten einen netten persönlichen Kellner. Serviert wurden die Mahlzeiten im großen, offenen Restaurant mit 45 Plätzen, vom aus man mit Glück ein paar Vögel im Wald beobachten konnte. Maximal vier Gäste hielten sich zur Zeit unseres Besuchs hier auf. Die indischen Ferien sollten erst in einer Woche beginnen.

Unser Kellner war uns einfach zu gut, denn er wollte uns anscheinend unbedingt mästen. Service ist ja gut, aber hier ist es üblich das Essen dem Gast auf den Teller vor zu legen. Dann bleiben die Töpfe zwar auf dem Tisch stehen, aber wenn man sich selbst etwas nachnehmen möchte kommt gleich jemand an und legt erneut vor. Und zwar auch Dinge die man gar nicht möchte und auch ein heftiges: "Nein, ich möchte keinen Reis mehr" stieß auf Unverständnis und es wurde natürlich etwas auf den Teller gehäuft. Manchmal mussten wir richtig darum kämpfen, etwas nicht zu bekommen.

Auf Grund der wenigen Gäste hatten wir den Eindruck, der eigentliche Koch hatte frei. Es wurde in der Küche gewerkelt, aber einiges schmeckte eher aufgewärmt. Die typische frische südindische Küche, die wir in den letzten Wochen so lieben gelernt hatten, suchten wir hier leider vergeblich. Manchmal gab es aufgewärmtes, leicht verändertes Essen vom Vortag. Einzig der Blumenkohl in süßsaurer Soße als Vorspeise serviert war sehr lecker und ist uns in guter Erinnerung. Leider war das Gericht Chinesisch, was wir in Indien eigentlich gar nicht brauchen, und kam am nächsten Tag noch einmal kalt als Salatkomponente und schmeckte dann nicht mehr.

Insgesamt war die Chance, ein Gericht in der Servierfolge zu haben, welches uns gar nicht schmeckte, hier so hoch wie nirgendwo sonst. Angeblich gab es eine Coffee Bar, aber wenn man am Nachmittag etwas wollte war die Küche abgeschlossen und niemand war in der Lage einen Kaffee zu kochen. Ab 18:00 Uhr kam dann mal jemand... Auf die Frage nach einem braunen Softdrink gab es aber weder Coke noch Pepsi, sondern die indische Variante mit dem Namen "Thumbs Up", für unsere geschmacklich dressierten Konsumgaumen es sollte besser "Daumen runter" heissen.

Als wir gingen präsentierte uns der Manager eine Rechnung für die zwei Getränke über 120 Rupien. Ein heftiger Hinweis von uns auf den erzwungenen Wechsel zur 500 Rupien preiswerteren Unterkunft und den erduldeten Krach ließ ihn dann aber doch von der Forderung Abstand nehmen.


Fazit

Tolle Lage, schöne Chalets. Ohne Bagger und mit ein paar mehr Gästen wäre es hier sehr schön gewesen, wir hatten einfach Pech. Der nahe Naturpark entschädigt für das eher mäßige Essen.

Im März 2012 waren wir für 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Gorukana

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