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HAVELI HARI GANGA

Noch vor wenigen Jahren war das Haveli Hari Ganga im Zentrum von Haridwar in Familienbesitz der Raja-Familie von Pilibhit, nur die königliche Familie und Gäste von gleichem Status durften hier wohnen. Dann wurde das 90 Jahre alte Gebäude vor wenigen Jahren in ein Hotel umgewandelt und ist heute die beste Unterkunft in der Stadt. Es bietet 20 Zimmer, von denen 6 einen direkten Blick auf den heiligen Fluss bieten und allen nötige Ausstattung, den man von einem komfortablen Hotel erwartet.

Um das Haveli zu erreichen muss man allerdings das Fahrzeug wechseln, denn Autos fahren nur zu einem bewachten Parkplatz kurz vor der Altstadt. Dort steigt man aus und wird, zusammen mit dem Gepäck, kurzerhand auf eine Fahrradrikscha umgeladen. Vom Parkplatz aus fährt man dann durch die engen Basargassen des Moti Bazar bis hin zum recht unscheinbaren Hoteleingang in einer schmalen Nebengasse. Der arme Fahrer muss ganz schön in die Pedalen treten, 2 Personen mit Gepäck schafft er bergauf auch nicht. Man steigt dann einfach kurz ab und läuft einige Schritte nebenher.

Im Hotel angekommen führt ein schattiger, begrünter Gang zur Rezeption. Die Ankunftsformalien werden hier selbstverständlich erledigt und wir bekamen eine Kette aus heiligen Perlen umgehängt. Die gibt es überall an den Ständen auch zu kaufen und die meisten laufen hier damit herum. Direkt neben der Rezeption befindet sich das Restaurant mit Coffeshop. Die offenen Gänge sind luftig und in kolonialem Stil eingerichtet. Alte Fotos schmücken die Wände und schöne Terrassen mit Sitzgelegenheiten liegen in Richtung Flussufer. Auffallend sind die schönen Fussböden im gesamten Haus.

Das Hotel verfügt auch über ein eigenes Badeghat, in dem man die heiligen Rituale im Ganga vornehmen kann. Ein Gitter schützt vor der reißenden Strömung. Das Haveli Hari Ganga ist hauptsächlich auf wohlhabende indische Pilger ausgerichtet und es waren nur wenige ausländische Gäste anwesend.

Auf dem Dach gibt es ein Massagezentrum, in dem umfangreiche Ayurveda-Anwendungen verabreicht werden. Auch Yoga wird hier angeboten. Das Hotel ist für die Qualität berühmt, wir haben es aber nicht ausprobiert und können dazu leider nichts sagen. Dazu sollte man mehr als eine Nacht bleiben. Es gibt auf Wunsch sogar eine astrologische Beratung und die berühmte Aarti-Zeremonie am Har-Ki-Pauri Ghat erreicht man zu Fuss in wenigen Minuten.

Lage

Haridwar liegt nur ca. 220 km von Delhi entfernt, jedoch sollte man für die Fahrt im Auto ungefähr 5 Stunden Fahrzeit rechnen. Nach Rishikesh sind es 20 km mehr, und der nächste Flughafen Jolly Grant liegt an der Straße nach Dehradun, 30 km entfernt.

Das Hotel befindet sich sehr zentral im Herzen von Haridwar, direkt am Ufer des regulierten Hauptkanals am Ram Ghat. Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zum Basar und zu Fuß erreicht man auch Har ki Pauri, wo am Abend die Aarti-Zeremonien stattfinden. Idealer geht es kaum. Unten auf dem Bild von Google Maps ist ein lila Fleck zu erkennen, das Gebäude dahinter ist das Hotel.


Zimmer

Wir bekamen ein wunderschönes Zimmer rechts in der zweiten Etage, mit direktem Ganga-Blick. Davor liegt eine große Terrasse mit Sitzgelegenheiten und Begrünung, die sich zwei Zimmer teilen. Auch vom Flur aus kann man sie betreten, die Tür war jedoch meist verschlossen. Eine Etage tiefer sitzt man mit gleichem Blick in einer Art Wintergarten und darunter befindet sich eine weitere, größere Terrasse für alle. Wer ein Zimmer im Inneren des Haveli bekommt, der schaut auf dann auf den Gang oder in einen Innenhof. So hatten wir Glück, denn die Stimmung am Ufer des schnell strömenden Gewässers und der Blick auf die Treppen der Vishnu-Badeghats am anderen Ufer ist sehr schön. Auf der rechten Seite führt eine Fußgängerbrücke ans andere Ufer.

Unser Zimmer ist großzügig geschnitten, mit einer kleinen Sitzecke und meist eingebauten, gemauerten und gekachelten Möbeln. Das Bett ist riesig und befindet sich auf einem Steinpodest, der Boden ist aus kühlem Marmor in verschiedenen Farben. Hier wurde alles sorgfältig restauriert und der Stil der ehemaligen Wohnräume mit Wandnischen, gemauerten Podesten und einem Kamin beibehalten. Daneben gibt es alle Annehmlichkeiten der Neuzeit wie heißes Wasser, westliche Toilette, Klimaanlage für heiße Sommer, Fernseher, Telefon und Schreibtisch. Energiesparlampen in den hübschen, tiffanyartig beklebten Lampenschirmen gehörten hier ebenfalls zum Standard.

Das Bad ist ebenso großzügig geschnitten wie der Wohnraum und es gibt genügend Stauraum für die Koffer. Nur der Wasserdruck in der Dusche hätte ein wenig stärker sein können. Angenehm war auch die ruhige Lage, vor allem in der Nacht. Das Hotel liegt weit ab von jeglichem Straßenlärm und die Zimmer weit ab von der Straße oder der Küche.


Frühstück

Das Frühstück nimmt man im Restaurant im Erdgeschoß ein, direkt neben der Rezeption. Die Türen zum Innenhof waren geöffnet und dort stand ein Koch, der frische Pfannekuchen oder etwas dickere Crepe zubereitete. Auch sonst war die Auswahl am Buffet gut. Wir sind aber nicht sicher, ob es auf Nachfrage auch Eier gab - wir wollten keine und haben nicht darauf geachtet, und wir haben später gehört, das es in ganz Haridwar keine Eier gibt, auch kein Fleisch und keinen Alkohol.

Ein absoluter Knaller für indische Verhältnisse war hier der Kaffee. Im Haveli Hari Ganga gibt es nämlich, ganz im Gegensatz zu einigen wesentlich teureren Hotels, eine sehr modernde echte italienische Kaffeemaschine. Eine Seltenheit in Indien, die von uns auch entsprechend mit Nachschlag gewürdigt wurde. Die netten Kellner bereiteten dort mit viel Liebe einen wunderbaren Cappuccino mit Milchschaum zu. Dazu gab es Mangosaft am Buffet.

Essen

Im Haveli Hari Ganga gibt es ein nettes und gutes Restaurant mit erstklassiger vegetarischer Küche, also kein Grund am Abend das Hotel zu verlassen – auch wenn die Straßenstände im Basar recht reizvoll sind. Fleisch und Alkohol sucht man im heiligen Haridwar sowieso vergeblich.

Das Buffet war recht üppig aufgebaut und die einzelnen Komponenten schmackhaft. Es gab sogar Nudeln, die wir aber nicht probiert haben, weil die leckere indische Küche lockte. Wir zählten alleine 8 verschiedene vegetarische Gerichte.

Besonders nett war der Koch-Stand, den man im Innenhof aufgebaut hatte. Hier stand ein Koch, der frisch eine Art kleine Kartoffelpuffer brutzelte. Diese wurden dann zusammen mit gehacktn Zwiebeln und 3 verschiedenen Saucen serviert: Einer scharfen Tomatensauce, einer Joghurtsauce und einer grünen Minzsauce. Die süss-scharfe Mischung machte es, ein kulinarisches Highlight, von dem wir uns hätten allein ernähren können an diesem Abend.

Zum Essen tranken wir frisch gepresstes Zitronenwasser für 50 Rupien und das Buffet kostete pro Person 350 Rupien plus Steuern.


Fazit

Sympathisches Hotel zum Wohlfühlen mit sehr guter Küche in bester Lage.

Im März 2008 waren wir für 1 Nacht hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Haveli Hara Ganga

Google Map zum Thema

Haveli Hari Ganga

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