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| Am Ufer | Jag Mandir |
Nach dem Besuch im City Palast fuhren wir zu den Gärten von Sahelion Ki Bari. Da wir durch den Verkehr in der Stad die Abfahrt des Bootes verpasst hatten, blieb uns noch etwas Zeit bis zum Ablegen des Nächsten. Diese Pause nutzten wir, um uns auf der wunderbaren Aussichtsterrasse "Sunset View Terrace" des 5-Sterne-Hotels Fateh Prakash Palace die Zeit zu vertreiben und einen Kaffee zu trinken. Sie liegt direkt oberhalb des Bootsanlegestegs. Alles ist hier zwar ein wenig teurer, aber mit unbezahlbarem Blick und Service. Da wir ebenfalls in einem Hotel der HRH - Group of Hotels wohnten, bekamen wir einen Pass und hatten so Zutritt. Das Bild unten entstand im Verkehrsspiegel, daher ist das ganze Panorama ein wenig verzerrt zu sehen.
Dort, wo die Boote ablegen, befindet sich auch die Rezeption des Lake Palace Hotel. Davor stehen einige Oldtimer und von hier aus werden die Gäste im Boot zum Hotel gefahren. Der im See "schwimmende" Palast Jag Niwas ist neben dem Taj Mahal der wohl das bekannteste Fotomotiv und prägt das Indienbild. Zahlreiche Filme wurden hier gedreht, unter anderen auch James Bond "Octopussy" im Jahr 1983 - der Film wird heute noch in Udaipurs Restaurants gezeigt. Prinz Jagat Singh ließ 1746 auf einer kleinen, dem Palast vorgelegten Insel ein eigenes Lustschloss erbauen, nachdem ihm sein Vater den Aufenthalt auf seiner Lustinsel Jag Mandir verweigert hatte. Die alten Gebäude wurden komplett restauriert und beherbergen heute eine der teuersten und begehrtesten Unterkünfte des Landes: das zur Taj-Gruppe gehörenden Lake Palace Hotel. Zutritt haben hier leider nur Hotelgäste Zutritt, die für den einfachsten Raum ab 500 US$ zahlen. Die Gäste können in einen der 83 Zimmer, inklusive 17 Suiten wahren Luxus genießen. Einige Jahre lang hatte das Hotel aber mit der Trockenheit zu kämpfen und statt spiegelnder Seefläche grasten in der grün bewachsenen Umgebung die Kühe. Erst der Monsun 2006 füllte kurz vor unserer Ankunft die Seen von Udaipur und stellte die alte Romantik wieder her.
Der künstlich angelegte Pichola See erstreckt sich über eine Fläche von 8 km². Um Überschwemmungen während der Monsunzeit vorzubeugen wurden Dämme und Kanäle angelegt. Die Rundfahrt beginnt unterhalb des Palastes und führt vorbei an zahlreichen Havelis und kleinen Hotels zum Waschplatz der Frauen am Gangaur-Ghat. Vom Ufer aus ertönt das rhythmische Geräusch der auf die Stufen geschlagenen Wäsche und die bunt gekleideten Frauen spiegeln sich im Wasser. Ein typischer Anblick für Udaipur, an dem wir nun im Boot vorbei fuhren.
Die Leute auf dem Boot waren ein gemischtes Touristenvolk aller Altersstufen und aus vielen verschiedenen Ländern. Man sitzt im Schatten einer Plane auf Plastiksesseln. Die Boote haben eine feste Route auf den See, wobei natürlich an die beiden Lustinseln die Hauptrolle spielen. Jag Mandir und Jag Niwas sind Udaipurs bekannteste und fotogenste Motive. Um Jag Niwas fährt das Boot einen Bogen und man kann den Palast von allen Seiten bewundern. Davor liegt die Gondel aus dem James Bond Film. Und es gibt einen einsam schwimmenden Ponton, auf dem man sich vom Hotel am Abend ein romantisches Candlelight-Dinner in totaler Zweisamkeit arrangieren lassen kann.
Auf der anderen Seeseite liegt gelb und beherrschend Udaipurs teuerste Unterkunft: The Oberoi Udaivilas. Die 1934 gegründete Oberoi Gruppe besitzt und betreibt vielfach ausgezeichnete Luxushotels und Luxus-Kreuzfahrtschiffe in Indien, Ägypten, Indonesien, Mauritius und Saudi-Arabien.
Im See liegt neben dem Jag Niwas auch sein Vorbild, der unverändert erhaltene Wasserpalast Jag Mandir. Er ist 100 Jahre älter, wurde unter Karan Singh begonnen und von Jagat Singh I. fertiggestellt. Das Boot legt nach gut 20 Minuten Fahrt an der Anlegestelle an, die von riesigen Marmorelefanten bewacht wird. Dann verteilen sich die Gäste in der Anlage, so richtig viel gibt es allerdings nicht zu sehen. Hübsch ist der Ausblick auf den See, das Ufer und den Palastkomplex.
Auf der Insel gibt es einen kleinen Gartenpavillon aus grünem Marmor zwischen ein paar wenig gepflegt wirkenden Rosenbeeten. Ein Restaurant bietet einen schönen Blick, darüber liegt eine Aussichtsterrasse mit bequemen Stühlen. Die waren wohl zu bequem, denn als wir aufstanden bemerkten wir das Ablegen des Bootes. So mussten wir uns notgedrungen die Zeit auf dem Eiland noch ein wenig vertreiben, bis das nächste Boot ablegte.
Wenn auch die Lustinsel nicht besonders interessant war, so war doch die Fahrt über den See selbst den Ausflug wert. Vom Wasser aus hat man einen ganz anderen Eindruck von Udaipur und falls wir jemals wieder hierher kommen, dann werden wir auf jeden Fall in einem Hotel am Lake Pichola wohnen. Am Abend muss es wunderschön sein, wenn sich die Lichter im Wasser spiegeln. Das haben wir leider verpasst, weil wir außerhalb gewohnt haben. Aber Udaipur ist mit Sicherheit noch einmal einen längeren Besuch wert.
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Jag Mandir
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Udaipur Views - vom Wasser aus
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