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| Geschichte |
Die Stadt Agra liegt am Ufer des Flusses Yamuna im Westen des Bundesstaats Uttar Pradesh in Indien. Agra war von 1526 bis 1658 die Hauptstadt des Mogulreiches. Aus dieser Zeit ist die Burgfestung von Kaiser Akbar mit dem Palast von Shah Jahan und der Perlenmoschee Moti Mahal erhalten. Ein Besuch in Agra ist nicht vollständig ohne einen Gang durch das beeindruckende Agra Fort, wegen des verwendeten Baumaterials auch Red Fort genannt – auch wenn die meisten Besucher nur wegen dem Taj Mahal anreisen.
Ursprünglich war die Anlage nur als ein militärisch strukturiertes Gebäude geplant. Doch im Laufe der Zeit wurde das Fort dann immer eleganter und majestätischer, fast schon wie ein Herscherpalast. Es liegt zemtral und gut zu erreichen drei Kilometer nördlich des Taj Mahal am rechten Ufer des Flusses Yamuna. Die mächtigen roten Wälle bilden einen Halbmond, der einen ausgedehnten Palastkomplex umfasst. Auf dem Satellitenbild von Google Maps ist die Anlage wunderbar zu erkennen. Die Armeeunterkünfte im Norden sind britische Anbauten aus dem 19. Jahrhundert.
Da wir eigentlich gar nicht so viel von dem Fort erwartet hatten, war die Überraschung umso größer, während wir lange durch das beeindruckende und sehr weitläufige Gelände liefen. Viele Ausländer sah man hier nicht, meist waren indische Reisegruppen mit Führer unterwegs. Eine Schande, dass die Schönheit dieser Festung neben dem perfekten Taj Mahal üblicherweise nur wenig bis gar keine Erwähnung findet.
Das Fort ist Beispielhaft für die fortgeschrittene Mughal Architektur, es wurde im Laufe von Jahrzehnten unter verschiedenen Regimen und unterschiedlichen Architekten erbaut und immer mehr erweitert und verschönt. Es liegt hoch über dem Fluss Yamuna mit einem beeindruckenden Weitblick von den Festungsmauern, auch wenn die verschmutzte Stadt Agra oft im Dunst versinkt. Das Fort wurde ebenfebenso wie das Taj Mahal seit 1983 in die Liste als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Ein Teil des großen Geländes wird heute noch militärisch genutzt und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der andere, nicht gerade kleine Teil, kann besichtigt werden und man sollte sich dafür mindestens zwei Stunden Zeit nehmen. Es gib eine Menge an interssanten Details an den weitläufigen Gebäuden zu sehen und für Fotografen ist es ein Paradies. Schade, dass ich auf zwei Seiten nicht alle Fotos zeigen kann, sondern nur eine kleine Auswahl.
Der Bau wurde im Jahr 1565 unter Akbar dem Großen angefangen und unter seinen Nachfolgern, vor allem unter Shah Jahan in der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, erweitert. Schon 1571 waren die aus rotem Sandstein gefertigte und 21 Meter hohe Außenmauerm komplett fertig und zusammen 2,4 Kilometer lang. Sie sind 12 Meter dick und von einem tiefen Wassergraben umgeben. Akbar baute vorwiegend mit rotem Sandstein und Marmoreinlagen, Shah Jahan bevorzugte später eher weißen Marmor mit Gold- und Halbedelsteinen als Verzierung. Er ließ die von seinem Großvater errichteten Gebäude teilweise wieder abreissen, weil sie zu bescheiden aussahen und er mehr Pracht und Prunk bevorzugte. So entstand eine gelungene und sehr fotogene Mischung aus Rot-Weiß. Erstaunlich ist die Tatsache, dass die gewaltigen Paläste, Hallen und Moseen in Fertigbauweise hergestellt wurden. Der relativ weiche rote Sandstein wurde bereits im Steinbruch maßgerecht bearbeitet, dann auf Ochaenkarren nach Agra transportiert und dort in einer Art Baukasten-System zusammengestezt.
Nach seiner Fertigstellung war das Fort eine in sich geschlossene Stadt mit über 500 Einzelgebäuden und Tausenden von Bediensteten. Leider sind nur noch wenige Gebäudeteile aus dieser Zeit erhalten geblieben. So genannte goldene Dächer haben heute keinen Goldbelag mehr und Edelsteine, die einst Decken und Wände funkeln ließen wurden im Laufe der Zeit entwendet. Die Spuren des Verfalls sind leider nicht zu übersehen. Die meisten Räume sind leer und Putz bröckelt von den Wändeln.
Trotzdem bekommt man auch heute noch im Fort einen imposanten Eindruck imperialer Architektur während der Mogulherrschaft. Eine Beschreibung unseres Rundgangs folgt auf der zweiten Seite. Hier folgt nun schon ein visueller Eindruck des Rundgangs in Bildern.
Google Map zum Thema
Das riesige Red Fort
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