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Indiens Verkehr wird beherrscht von den allgegenwärtigen, meist hoffnungslos überladenen mittelschweren Lastwagen. Im Jahr 2005 wurden in Indien ca. 285.000 Lkw verkauft, der Markt hat sich seit 2002 verdoppelt. Prognosen sprechen von 400.000 verkauften Exemplaren im Jahr 2013. Und wer sie auf den Strassen des Landes genauer betrachtet, der glaubt schon nach kurzer Zeit, dass es in ganz Indien keine zwei LKW´s gibt, die gleich aussehen. Es sei denn, sie sind farbrikneu.
Die meisten Lastwagen, die Ware durch das ganze Land transportieren, sind aber alt, verrostet, verbeult und handbemalt. Jeder Fahrer schmückt sein Gefährt mit Bildern und Mustern, frommen Sprüchen, relgiösen Symbolen und bunt funkelndem Zierrat. Und hinten drauf steht immer "Blow Horn" oder "Horn please" und "Use Dipper at night" - diese Befehle werden auch brav von jedem anderen Verkehrsteilnehmer befolgt. Aufmalte Höchstgeschwindigkeit sind fast immer 40 km/h, die meisten schaffen bergauf nicht mal das. Und wenn eines der alten Vehikel mal mitten auf der Landstrasse liegenbleibt, werden ein paar Steine herumgelegt als Sicherung und dann wird vor Ort repariert.
Der indische Lkw-Markt ist fest in der Hand indischer Hersteller. Deutlich sichtbare Marktführer bei den Kleintransporten bis 3,5 Tonnen sind Tata Motors und Mahindra & Mahindra. Über 80% aller verkauften schweren Lkw stammen aus den Werken von Tata Motors und der in Chennai ansässigen Firma Ashok Leyland, die als zweitgrößter Lkw- und Busproduzent den bisher unbestrittenden Marktführer Tata unter Konkurrenzdruck setzt.
Oft kilometerlang und ein wenig ausserhalb der Ortschaften parken am Strassenrand die LKW. Meist gibt es dort Raststätten, Brunnen zum Waschen oder Reifenhändler und Reperaturwerkstätten. Rund um Delhi warten die Fahrer hier tagsüber, bis sie ab 23 Uhr in die Stadt dürfen.
Zwei Lastwagen von Tata Motors warten im Ort Kishangarh auf das Beladen mit den dort hergestellten Marmorplatten. Die Region ist weiß vom Marmorstaub und die LKW mit den schweren Blöcken und Platten oft heftig überladen - gesehen haben wir über 30 Tonnen Ladung auf einem Zweiachser mit 16 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht...
Alltag für indische Lastwagenfahrer ist das Passieren der zahlreichen Mautstellen. Hier wird dann kräftig am Kassenhäuschen abkassiert, auch wenn die Strassen dahinter nicht unbedingt im besten Zustand sind.
Dieser stolze Lastwagenfahrer wollte unbedingt von uns mit seinem Gefährt fotografiert werden. Er hatte gerade eine Herde Schafe geladen und war bereit zum Abtransport.
Der Fahrer dieses alten Vehikels hatte wohl weniger Grund, darauf stolz zu sein. Die heftige Rauchentwicklung hält ihn allerdings nicht vom Fahren ab.
Typischer Gegenverkehr aus der Sicht des Beifahrers gesehen, es handelte sich hier um eine enge, zweispurige Umgehungsstrasse einer kilometerlangen Baustelle. Einem Busfahrer ging es nicht schnell genung, also einfach überholen. Passt noch eine Hand dazwischen?
Lastwagenfahrer in Indien haben es schwer. Hier auf dem Bild ist ein sogenannter National Highway zu sehen. Die staubige und enge Strasse führt mitten durch ein Dorf, die Bewohner in ihren Häusern werden eingepudert mit Dreck, während ein Lastwagen nach dem anderen vorbei fährt.
Der Besitzer dieses Tata ist entweder besonders stolz auf sein Fahrzeug oder er ist reich gewordem und will es durch schmückendes Beiwerk zeigen. Der Schmuck ist nicht billig und hier wurde wohl ein wenig übertrieben, um die Konkurrenz zu beeindrucken.
Bleibt ein LKW auf der Strasse liegen, dann bleibt er da auch meistens. Manchmal tagelang, denn LKW-Abschleppdienste sind selten und teuer. Da es keinen ADAC gibt muß der LKW-Fahrer zum Teil Stunden zu einer Autowerkstatt laufen, um die Reifen wieder in Ordnung bringen zu lassen. Einfach ein paar Streine drumherum und die Unfallstelle ist professionell gesichert.
Auf diesem Bild sieht man einen Gefahrgut-Transporter von hinten. Alles ist handgemalt, aber die Bezeichnung ist international: Gefahrgut 1203 = Kohlenwasserstoffe mit Flammpunkt unter 21°C (z.B. Benzin).
Ein kleinerer Laster für Bauschutt, der schon ziemlich modern ist. Das erkennt man an der durchgezogenen Frontscheibe. Aber auch ihn hat sein Fahrer liebvoll gecshmückt.
Busse und LKW´s haben außer dem Fahrgestell noch eines gemeinsam: sie sind groß und stark und ziemlich rücksichtslos. Wildes Überholen, so wie hier auf einer einspurigen Baustellenumgehung über den sandigen Randstreifen gehört zum Standard-Repertoire der Fahrer.
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