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| Dünen |
Die meisten Touristen, die Jaisalmer besuchen, buchen bei einem der zahlreichen Veranstalter auch eine Tour in die Wüste zum Sonnenuntergang. Die Konkurrenz ist groß und man kommt an den Angeboten gar nicht vorbei. In der Umgebung gibt es zahlreiche Sanddünen und so stellt man sich vor, romantisch auf der Kuppe sitzend, alleine am Abend die Sonne zu betrachten. Die meisten Touren führen aber nur ins nahe gelegen Sam und dort findet man dann alles Mögliche, nur keine Romantik. Dafür sollte man schon eine der mehrtägigen Touren buchen und auf Komfort verzichten.
Während es in der Festung von Jaisalmer am Abend zum Sonnenuntergang eher beschaulich zugeht, versammeln sich im Sam die Massen.
Da wir das vorher wussten und auch nicht auf Kamelen reiten wollten, haben wir von so einer Tour Abstand genommen. Denn alle Gaukler, Bettler, Führer, Nepper und Kameltreiber der Umgebung warten in Sam auf den Strom der zahlungswilligen Touristen-Melktiere.
Für uns war es aber hier mit Sicherheit nicht der erste Besuch auf einer hohen Düne, wir haben dort sowohl in Australien im Mungo National Park zum Sonnenaufgang als auch in Indien zum Sonnenuntergang gesessen, nämlich bei der Blackbucksafari nahe Khimsar. Dort waren wir mit einer kleineren Reisegruppe alleine, während sich in Sam hunderte von Menschen versammeln, wie uns die Australier erzählten die ebenfalls mit uns im Hotel Killa Bhawan wohnten. Sie haben die Ausgabe für diesen Ausflug bereut.
Da uns ja ein Fahrer zur Verfügung stand, entschlossen wir uns am Nachmittag ins 50 km entfernte Khuri zu fahren. Auch dort gibt es hohe Sanddünen, aber vor Sonnenuntergang wollten wir bereits wieder zurück sein in Jaisalmer und diesen dort auf den Zinnen der Zitadelle genießen.
Schon der Weg nach Khuri ist interessant, denn er führt vorbei am großen Desert National Park, einer typischen Wüstenregion. Der 3.162 km² große Park schützt das fragile Ökosystem der Thar-Wüste. Sanddünen bedecken 20% der Fläche, unten auf dem Satelitenbild gut zu erkennen, auch wenn die Aufnahme recht unscharf ist. Hier wachsen nur Sträucher und allerlei niedrige Pflanzen und am Horizont stehen unzählige Windkrafträder rund um Jaisalmer. Die Festung sieht aus der Entfernung ebenfalls beeindruckend aus. Die Straße ist sehr schmal und durchgehend asphaltiert, allerdings herrscht hier kaum Verkehr, denn größere Dörfer sucht man vergeblich am Wegrand. Die beste Zeit für einen Besuch hier ist zwischen November und Januar.
Khuri, oder auch Khudi geschrieben, ist ein verschlafenes Kaff im Sikar-Distrikt, das aber schon erkennbar vom Tourismus lebt. Auch wenn sich am Nachmittag nicht gerade viele Menschen auf der Straße zeigten, es gab eine ganze Reihe einsamer kleiner Hotels und Hostels entlang der Hauptstrasse. Hier zu übernachten versetzt einen zurück in alte Zeiten, denn moderne Bauten sucht man in Khuri vergebens. Das Bild wird von kleinen runden Häuschen geprägt, die von außen mit weißen und bunten Mustern bemalt sind. Das sieht eigentlich ganz hübsch aus, diese Bauernkunst ist auch in fast jedem Reiseführer abgebildet. Dennoch schienen wir an diesem Nachmittag die einzigen Gäste zu sein, der Ort wirkte wie ausgestorben. Zur Sonnenuntergangszeit herrscht hier mit Sicherheit mehr Leben, jetzt am Nachmittag fuhren unbeachtet wir durch den Ort zu den hohen Sanddünen im Hintergrund.
Östlich des Dorfes, mitten im Karstland mit kleinen Sträuchern und krüppeligen Bäumen bewachsen ist, ragt eine riesige Düne auf. An ihrem Fuß wartete auch gleich ein einsamer alter Mann mit seinem Kamel und versuchte uns einen Ritt hoch auf die Dünen zu verkaufen. Da wir aber lieber ein wenig durch den heißen Sand laufen wollten, blieb unser Karan Singh bei seinem Auto zurück und wir erklommen in der brütenden Hitze die erste Düne. Nach einer Weile erschien ein weiteres Kamel, auf dem zwei Touristen ritten.
Wir setzten uns in den Schatten eines kargen Busches und genossen die Aussicht. Klein und weiß stand unser Ambassador am Fuße der Düne und wartete. Nach einer Weile kamen weitere Reiter auf Kamelen über die Dünen aus dem dahinter liegenden Dorf und boten uns natürlich ebenfalls einen Ritt an. So früh bekommt man den hier mit Sicherheit preiswerter als in Sam, aber wir Ignoranten wollten einfach nicht.
Am späten Nachmittag fuhren wir die schmale Straße wieder zurück in Richtung Jaisalmer, da kamen uns auch ein paar Jeeps entgegen. Der Verkehr hielt sich aber in Grenzen und wir konnten am Straßen and anhalten und noch ein wenig die Wüstenvegetation erkunden.
Google Map zum Thema
Khuri und die Dünen
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