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BAHIA PALAST

Nicht weit von unserer Unterkunft, dem Riad Anabel, entfernt liegt im Herzen der geschäftigen Medina von Marrakesch der Bahia Palast. Da es im Hotel lange Frühstück gibt, sind wir direkt am Morgen hierher um dem grössten Ansturm an Touristen zuvor zu kommen. Der Bahia-Palast öffnet täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr seine Türen.

Nach einem kleinen Spaziergang kamen wir kurz nach 9:00 Uhr am Eingang an, es strömten aber schon die ersten großen Reisegruppen in den Palast. 100 MAD kostet hier der Eintritt, der Standard-Preis für die großen staatlich verwalteten Sehenswürdigkeiten der Stadt Marrakesch. Man kann die Tickets direkt an dem Kassen vor dem Palast kaufen, aber nicht mit Karte bezahlen, sondern nur mit Bargeld. Kameras sind erlaubt.

Der Bahia-Palast ist ein durchaus beeindruckendes Beispiel marokkanischer Architektur und Gestaltung. Hier begegnen sich andalusische und maurische Baukunst.

Der im späten 19. Jahrhundert erbaute Palast ist ein weitläufiger Komplex auf mehr als 8.000 m² Grundfläche aus Gärten, Innenhöfen und Räumen voller aufwendiger Details und leuchtender Farben. Angeblich soll man hier 160 Räume, Riads und Innenhöfe besuchen können. Fast alle Zimmer die man besichtigen kann sind leer. Die Räume haben aber auch ohne Möbel und Deko jede Menge zu bieten, man muss nur genau hinsehen und den Blick am besten immer wieder in Richtung Decke richten.

Neben dem offiziellen Museum gibt es noch weitere Teile. Der private Bereich des Palastes ist Eigentum der Königsfamilie und wird als Residenz für ausländische Würdenträger genutzt, die in Marrakesch Station machen. Ein anderer Teil des Palastes beherbergt Einrichtungen des marokkanischen Kulturministeriums.

Der Name Bahia bedeutet "die Strahlende" oder "die Schöne". Der Palast hält dieses Versprechen mit seiner beeindruckenden Ästhetik, reichen Geschichte und schönen Atmosphäre.

In den großzügig bepflanzten Patios der Anlage ist die Luft angenehm kühl und feucht. Ein Besuch im Bahia-Palastgehört zum kulturellen Pflichtprogramm während eines Aufenthalts in Marrakesch. Daher ist man hier nie alleine und kann in sen seltensten fällen in Ruhe fotografieren. Irgendwer steht immer im Weg oder macht gerade Selfies. Irgendwein Reiseleiter hat hier immer seine Gruppe um sich versammelt und es wird die Welt in vielen Sprachen erklärt.

Der Bahia-Palast wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut, damals herrschten hier die Alawiden. Der Bau wurde von Großwesir Si Moussa in Auftrag gegeben, der damals die Regierungsgeschäfte im Auftrag des Sultans leitete. Deswegen hieß der Bahia-Palast ursprünglich eigentlich auch Dar Si Moussa. Später wurde er von dessen Sohn Ba Ahmed erweitert, der die Anlage aufwendig gestalten ließ, um den Glanz und die Macht seiner Familie zu demonstrieren.

Der Palast war nicht nur ein Wohnsitz für die Familie des Großwesirs, sondern auch ein politisches Machtzentrum. Die Räume und Höfe des Palastes wurden so angeordnet, dass sie Privatsphäre und Hierarchie widerspiegeln - ein Konzept, das in der marokkanischen Architektur tief verwurzelt ist.








Rundgang

Der Bahia-Palast ist ein Paradebeispiel für die maurische Architektur und zeigt die handwerkliche Meisterschaft marokkanischer Kunsthandwerker. Die Höfe sind mit Marmor, Zellij-Mosaiken und sorgfältig geschnitztem Zedernholz gestaltet. Die geometrisch angelegten Gartenflächen mit Springbrunnen und schattenspendenden Bäumen laden zum Verweilen ein.

In den Räumen finden sich kunstvolle Stuckarbeiten und vor allem wunderbare bemalte Holzdecken. Die feinen Ornamente symbolisieren die Verschmelzung von Ästhetik und Spiritualität - wie im Islam üblich. Auffallend sind die großen Kamine, die in der Zeit des Protektorats eingebaut worden sind. Auch Strom legte man in dieser Zeit in die Räume.

Die Gärten im Bahia-Palasts wurden nach islamischer Tradition angelegt, sie spiegeln die Bedeutung von Wasser und Natur in der marokkanischen Kultur wider. In ihnen fanden die Bewohner schattige Ruheoasen und eine kühle Erfrischung in der Hitze Marrakeschs. Heute findet man hier leider meist nur Menschenmassen und wenig Ruhe.

Der ausgeschilderte Rundgang führt durch etliche Räume, Gärten und Höfe. Das große Riad stammt aus der ersten Bauphase, später entstanden das kleine Riad, der große Hof sowie der Garten und die Privatwohnung. Leider findet man hier keine Schilder mit Erklärungen und man soll sich wohl auf die vielen "Guides" einlassen, die vor dem Palast auf Kundschaft warten.

Wer das nicht möchte und keinen eigenen Reiseleiter dabei hat, der läuft hier recht uninformiert seine Runde. Dafür hat man mehr Zeit um in Ruhe die Handwerkskunst betrachten zu können. Oder auch mal mit einem Foto zu warten, bis die nächsten Gruppen vorbeigetrieben wurden.

Der zentrale Innenhof mit Brunnen und üppigen Orangenbäumen strahlt Ruhe aus. Er wurde mit weißem Marmor ausgelegt und ist von reich verzierten Arkaden umgeben, zeigt so die handwerkliche Perfektion der damaligen Zeit.

Trotz seiner großen Popularität unter Touristen fühlt man sich beim Schlendern durch die kühlen Korridore, die weiten Innenhöfe und die üppigen Gärten in eine andere Zeit versetzt und ab und zu findet man auch mal ein ruhiges Eckchen abseites der Haupt-Sehenswürdigkeiten im Palast. Das ganze Gebäude vermittelt ein Gefühl von Harmonie und Balance.

Die Wohnräume von Ba Ahmed und seinen Frauen geben einen Einblick in die luxuriöse Lebensweise der Elite im 19. Jahrhundert. Hier werden auch einige Möbel gezeigt und die Wände wurden ausgeschmückt.

Durch eine Tür betritt man den großen, hellen Ehrenhof der komplett in Marmor gefiest wurde. Rundum verläuft ein schattiger Arkadengang mit Zugang zu weiteren Räumen und natürlich befindet sich in der Mitte auch ein Brunnen.

Der Hof misst etwa 50 x 30 Meter und wurde in den Jahren 1898/99 fertig gestellt. Leider war ein Teil sehr unfotogen mit rot-weißem Flatterband abgesperrt, so dass ich keine Fotos vom gesamten Hof machen konnte. Auch lag anscheinend ein großer Teil des Palastes in dem für Touristen unzugänglichen Teil.

Nachdem wir weit mehr als eine Stunde im Palast waren, wurde es immer voller und wir wollten irgendwann nur noch raus. So kamen wir noch rechtzeitig zum Frühstück, dass wir in Ruhe auf der schönen Dachterrasse im Riad Anabel zu uns nehmen konnten.











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