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m Jahr 2020 hatten wir bereits für April zwei Nächte in einem anderen 4-Sterne-Hotel westlich von Taroudant gebucht. Doch dann kam Covid, und wir mussten die gesamte Reise stornieren. Alle Hotels erstatteten uns das über Booking.com bereits gezahlte Geld oder die Anzahlung anstandslos zurück – nur dieses Hotel nicht. Es war das teuerste auf der Reise, bekannt für seinen prächtigen Garten.
Ich war darüber verärgert und entschied, dass wir dort nicht mehr buchen wollten, obwohl sie uns den Betrag hätten anrechnen müssen. Mittlerweile waren die Preise zudem erheblich gestiegen.
Also entschieden wir uns für eine andere Unterkunft in der Region: Les Trois Paons, ein gemütlicher und ruhiger Zufluchtsort unweit von Taroudant. Das Anwesen wurde ebenfalls von den renommierten Landschaftsarchitekten Eric Ossart und Arnaud Maurières entworfen.
Die Eigentümer, Claude und Isabelle, wohnen in einem separaten Haus mitten auf dem Gelände, das durch einen kleinen Privatgarten mit Sichtschutz abgetrennt ist. Das gesamte Grundstück liegt am Ende eines kleinen Dorfes, ist vollständig von einer Mauer umgeben und umfasst einen 8.000 m² großen, blühenden und bewaldeten Park. Nach dem Klingeln am Tor gelangt man auf den kostenlosen Parkplatz.
Dies ist ein Gästehaus, kein Hotel. So wurden wir bei der Ankunft auch erstmals nicht nach unseren Pässen gefragt und stattdessen gleich mit Tee, Datteln und leckerem Gebäck empfangen.
Entlang der Mauer befinden sich vier Gästezimmer, jedes mit eigener Sitzecke und einem kleinen privaten Gartenanteil. Ein kurviger Weg führt zu den gemeinschaftlich genutzten Bereichen: dem Pool, einem Restaurantzelt, dem Hamam, in dem man Massagen und Maniküren buchen kann, sowie mehreren Außenbereichen mit Tischen und Stühlen. Für die Sportlicheren gibt es ein gut ausgestattetes Fitnessstudio mit Laufband, Fahrrad und Hanteln. Zudem gibt es ein kleines Schul-Häuschen für das Kind der Besitzer, einen Hühnerstall, Wellensittiche, verschiedene Figuren und Wasserspiele im Garten.
Das Personal, bestehend aus Abdou, Meryam und Asma, begrüßte uns herzlich. Die Verständigung war manchmal schwierig - Abdou sprach etwas Englisch, und wir konnten ein wenig Französisch , doch es funktionierte. Mit den Besitzern hatten wir fast keinen Kontakt: lediglich ein kurzer Gruß von ihr bei unserer Ankunft und die Abrechnung durch ihn bei unserer Abreise.
Abdou war jedoch stets aufmerksam und freundlich. Er bemerkte sogar einen schleichenden Plattfuß an unserem Auto und informierte Michael. Gemeinsam fuhren sie zur Reifenwerkstatt, wo ein alter Nagel oder eine Fahrradspeiche als Ursache gefunden wurde. Das Flicken kostete 15 MAD, plus 5 MAD Trinkgeld für den Monteur - ein Preis, der im Vergleich zu den üblichen Touristenpreisen äußerst günstig war.
Wir verbrachten drei Nächte in Les Trois Paons, planten einen entspannten Tag im Garten ein und unternahmen mit dem Auto einen Ausflug nach Taroudant. Während unseres Aufenthalts waren wir die einzigen Gäste und konnten Pool und Garten nach Belieben nutzen. Eine Panoramaterrasse über dem Pool bietet Sitzgelegenheiten mit Blick auf den Hohen Atlas. Allerdings war die Aussicht durch die Bäume eingeschränkt, und die Kissen waren vom letzten Regen noch feucht. Daher verbrachten wir lieber Zeit vor unserer gemütlichen Suite in einer Gartenecke.
Die einzigen Nachbarn waren Vögel, Schildkröten, ein fetter Gecko und ein prächtiger Pfau mit zwei Hennen. Beide Hennen hatten Nachwuchs, weshalb die Unterkunft eigentlich in "Les Cinq Paons" umbenannt werden müsste.
Das WLAN in der Unterkunft war kostenlos und überall gut verfügbar.
Das Gästehaus "Les 3 Paons" liegt nur wenige Kilometer von Taroudant entfernt. Auf Wunsch kann man auch mit einer Pferdekutsche in die Stadt fahren, wir sind in wenigen Minuten mit dem Auto hin. Die letzten Kilometer Dorfstraße wirken etwas, als ob man sich verfahren hätte, aber die Unterkunft ist gut ausgeschildert, wenn man von der Hautpstrasse abgebogen ist.
Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Al Massira in Agadir, 60 km von der Unterkunft Les Trois Paons entfernt.
Ich hatte mich sofort in die Suite verliebt, und unter anderem wegen dieses wunderschönen Raumes habe ich hier gebucht. Insgesamt gibt es vier Unterkünfte. Die "Maison Majorelle" wurde gerade renoviert und liegt am nächsten zum Pool. Daneben folgt dann die "Maison Marrakech", in den nächsten Ecken des Gartens liegen die "Maison les Oliviers" und unsere Suite, die "Maison les Orangers". Alle vier Häuser verfügen über einen separaten Eingang sowie eine private Terrasse. Sie wurden in traditioneller Lehmbauweise errichtet.
Dem Namen entsprechend ist die gesamte, liebevoll gestaltete Einrichtung des "Hauses der Orangen" in den Farben Orange und Grün gehalten. Die Dekoration der Zimmer stammt aus den Souks der Region und ist eine wunderschöne Hommage an die marokkanische Handwerkskunst.
Das Schönste an diesem Raum ist die wunderbare, überdachte Terrasse. Hier steht eine gemütliche Sitzlandschaft mit Kissen, und man blickt direkt ins Grüne. Die rundum verlaufenden Steinbögen lassen sich mit hellen Vorhängen schließen, sodass man sich nach Wunsch Schatten oder Luft verschaffen kann. Diese Besonderheit haben die anderen Häuser nicht.
Auf der Terrasse gibt es auch einen Tisch mit Stühlen, an dem uns das Frühstück serviert wurde. Direkt daneben befindet sich eine weitere offene Terrasse in der Grundstücksecke mit zwei modernen Stühlen.
Betritt man das gemütliche Innere, steht man zuerst im Wohnzimmer. Dort gibt es weitere Sitzgelegenheiten, die bei Bedarf als zwei 90×190 cm große Einzelbetten für Kinder genutzt werden können. Dazu gehört eine kleine Kitchenette mit Kühlschrank und Wasserkocher, die es uns ermöglichte, Tee zuzubereiten und Wasser zu kühlen. Jeden Tag gab es eine große Flasche Wasser im Zimmer.
Das Schlafzimmer ist mit einem gemütlichen Doppelbett mit den Maßen 180×190 cm ausgestattet. Für uns das bequemste Bett der ganzen Reise - fest mit einem weichen Topper. Da es außerdem sehr ruhig ist, haben wir hier wunderbar geschlafen und wurden nur von Vogelgesang geweckt. Den großen Flachbildfernseher haben wir nicht genutzt, da nur französische Sender mit allen Regionalprogrammen eingestellt waren. Neben dem Bett hat jeder einen eigenen Schrank, praktisch war auch der kleine Schreibtisch im Raum.
Auch das großzügige Badezimmer ist wunderschön gestaltet. Es verfügt über einen Doppelwaschtisch, eine Sitzgelegenheit und viel Ablagefläche. Es wurde an alles gedacht, von einem Föhn bis hin zu Wattestäbchen. Die Dusche und die Toilette befinden sich jeweils in separaten Räumen mit Türen und haben eigene Fenster nach außen, die für frische Luft sorgen.
Am ersten Morgen hatte man uns einen Tisch im Garten gedeckt, auf dem das Frühstück serviert wurde. Doch die Sonne kam schnell herum und wir mussten immer blinzeln und sassen in der Sonne. Das wurde schnell bemerkt und so bekamen wir die beiden Folgetage das Frühstück auf unsere überdachte Terrasse geliefert, was uns wesentlich besser gefallen hat.
Es gab Marokko Standard Frühstück, also lecker und viel Süsses. Neben den diversen Broten gab es hier selbstgemachte Pflaumenmarmelade, Honig, Amlou, Joghurt, den üblichen Schmelzkäse und etwas mehr Butter als anderswo. Leider keine Eier, die waren aber im hervorragenden Omelette am Mittag. Und wir hätten vielleicht einfach danach fragen müssen, siehe Infos und Tipps zu Hotels in Marokko.
Dazu tranken wir Kaffee mit warmer Milch und natürlich gab es auch frisch gepressten Orangensaft. Dazu stand immer ein Obstteller auf dem Tisch, vor allem die leckeren, reifen Pflaumen hatten es uns angetan und die waren schnell weg.
Das Abendmenü kostete auf der Rechnung am Ende nur 16 Euro pro Person, anstatt der ausgeschriebenen 17 Euro. Vorab wurden wir immer gefragt, was wir essen wollten. Am ersten Abend hatten wir Tajine mit Gemüse und Huhn vorbestellt. Der Tisch war in einem gemütlich eingerichteten Zelt mit Teppichen auf dem Boden gedeckt, da es abends im Freien schon etwas kühl wurde. Natürlich zieht man sich vor dem Betreten des Zeltes die Schuhe aus.
Als Vorspeise gab es einen marokkanischen Salat, der mit frischen Kräutern hervorragend schmeckte. Die Tajine für zwei Personen war großzügig bemessen: mit zwei Eiern, vier Hähnchenkeulen, Kartoffeln, Möhren, Zucchini, Pflaumen und Rosinen. Es war so viel, dass wir nicht alles geschafft haben. Zum Nachtisch wurde ein kleiner, frischer Obstsalat serviert. Dazu tranken wir eine Flasche Sprudelwasser.
Am Ruhetag fragte man uns, ob wir mittags etwas essen wollten. Wir bestellten nur eine Kleinigkeit, etwas Leichtes. Die Damen aus der Küche brachten ein köstliches Omelett, frische Früchte, Brot, einen Salat und drei kleine, dreieckige "Empanadas", gefüllt mit würzigem Hackfleisch. Es war alles äußerst lecker. Die zusätzlichen Tassen Kaffee, die wir im Laufe des Tages bestellt hatten, wurden uns am Ende nicht berechnet.
Am zweiten Abend gab es das Highlight: Fleischspieße mit Kalbfleisch, insgesamt sechs Stück. Das Fleisch war hervorragend, ebenso die dazu gereichten gegrillten Kartoffelstücke und der Salat. Die Portionsgröße war großzügig, aber wir haben alles aufgegessen. Zum Dessert gab es ein kleines Stück Blechkuchen mit Banane.
Am dritten Abend waren wir etwas enttäuscht, da die Tajine mit Rindfleisch genau die gleiche Zusammensetzung hatte wie die Tajine mit Huhn vom ersten Abend. Das Rindfleisch war leider etwas zäh, was den Gesamteindruck schmälerte. Zum Nachtisch wurde ein Schokotörtchen mit Eis auf einem hübsch dekorierten Teller serviert.
Alles in allem war es ein leckeres, typisch marokkanisches Essen, das abends im stimmungsvoll beleuchteten Zelt stets mit einem Lächeln serviert wurde.
Ein ruhiger Ort mit schönem Zimmer für eine entspannte Zeit fernab von Menschenmassen und Lärm.
Hier ist ein Link zur Unterkunft les-trois-paons.com.
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