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Der Fish River Canyon, der zweitgrößte seiner Art auf der Welt, lässt sich ideal von den westlich gelegenen Lodges der Gondwana Desert Collection erkunden. Mit dem ersten Landkauf im Jahre 1995 ist der Gondwana Cañon Park das älteste Naturschutzgebiet der Gondwana Desert Collection. Mittlerweile gibt es weitere Gebiete im südlichen Namibia, die auf ähnlicher Firmenphilosophie gegründet sind. Farmen werden aufgekauft, die Viehwirtschaft wird eingestellt und innere Zäune abgebaut. Die ehemaligen Tränken werden wildgerecht umgebaut, damit das Wild wieder ungehindert umherziehen kann und Wasser findet. Dann werden die früher hier heimischen Tiere gekauft und hier ausgesetzt. Im Gondwana Cañon Park leben nun Bergzebras, Steppenzebras, Strauße, Springböcke, Giraffen, Gemsböcke, Kuhantilopen, Orxy und neuerdings sogar Nashörner.
Alles wird finanziert durch Einnahmen aus dem Tourismus. Auf den 1.120 km² Fläche befinden sich mehrere Lodges und ein Selbstversorgerzentrum. Es gibt hier vier unterschiedliche Unterkünfte: Als erstes die Cañon Lodge mit 25 Bungalows, eher für Individualtouristen, in der wir eine Nacht verbracht haben. Daneben das Cañon Village mit 42 Bungalows in kapholländischem Stil für Gruppenreisende. Dann das Cañon Roadhouse mit 9 Zimmern, Tankstelle und Informations-Center. Hier kann man auch auf einem separat gelegenen Platz campen. Zu guter Letzt das Cañon Mountain Camp mit 8 Zimmern für Selbstversorger.
Das gleiche Konzept findet man auch in anderen ariden Gebieten, zusammengefasst in der Gondwana Desert Collection: im Gondwana Sperrgebiet Rand Park bei Aus, im Gondwana Kalahari Park, 30 km nordöstlich von Mariental und im Gondwana Namib Park, 30 km südlich von Solitaire.
Der Gondwana Cañon Park umfasst weite Ebenen mit Gras, mehrere schöne Ansammlungen von Köcherbäumen und anderen Stammsukkulenten der Nama Karoo und karge Berge. Es gibt organisierte Ausflüge in den Park, die an der Rezeption der Cañon Lodge oder des Cañon Village zu buchen sind. Leider haben die meisten Touristen, die hier übernachten, dafür keine Zeit und sind ausschließlich auf den Fish River Canyon fixiert. Es gibt auch dorthin organisierte Ausflüge, aber eine Tour führt am Abend 3 Stunden als "Sundowner-Fahrt" in den Gondwana Cañon Park. Auch die Ausritte mit dem Pferd und kurze Wanderungen finden auf dem Gelände rund um die Lodges statt.
Wer jedoch mit dem eigenen Auto anreist und wer ein wenig Zeit mitbringt, dem empfehlen wir den 4x4-Self-Drive namens "Wildebeest Drive".
Gebucht wird die 47 Kilometer lange Fahrt entweder in der Cañon Lodge oder im Cañon Roadhouse, denn die Strecke verbindet die beiden Punkte. Der Drive ist in beide Richtungen gut ausgeschildert und kostet 100 N$ für das Auto plus 50 N$ pro Person. Bei der Ankunft am Ziel muss man sich auf jeden Fall abmelden, damit nicht irgendwann ein Suchtrupp losgeschickt wird.
Der 4x4 Track startete für uns an der Lodge und führt nach 6 Kilometern zuerst vorbei am Selbstversorgungs-Zentrum, einem kleinen Bauernhof mit Hühnern, Schweinen, Kühe und Beeten für Gemüse. Hier werden 70% des Bedarfs der Unterkünfte an Milch, Joghurt, Käse, Schinken, Wurst, Eiern, Fleisch, Obst und Gemüse gedeckt. So werden teure Importe aus Südafrika und Zusatzkäufe überflüssig und man schaffte zusätzliche Arbeitsplätze in der schlecht entwickelten Region.
Die Strecke ist ein recht moderater Allradpad ohne größere Schwierigkeiten, für ein normales Auto aber auf keinen Fall geeignet. Wir sind früh am Morgen losgefahren, ein guter und interessanter Start für die ansonsten meistens recht eintönige Fahrt über Aus nach Lüderitz.
Es gibt unterwegs einige Abzweigungen, die aber alle mit "Staff only" oder "No Entry" gekennzeichnet sind. Ein sehr schöner Köcherbaumwald ist auch zu sehen, an dem man ziemlich nah vorbei fährt. Aber auch in der Ferne sind noch viele der bizarren Pflanzen zu sehen, die das Landschaftsbild dieser Region so sehr prägen.
Ab Versorgungszentrum sind es 5,5 Kilometer, bis man am alten Klein Karios Homestead vorbeikommt, dem ehemaligen Farmhaus einer der aufgekauften Farmen. Nach 10 Kilometern Fahrt ist das erste Wasserloch erreicht, auf das man von einem kleinen Hügel herunterschauen kann: das Dassieport Waterhole.
Danach führt der Pad in vielen Schleifen über eine weite Grasebene. Den zahlreichen Tieren merkt man an, dass hier wenig Autos vorbeifahren und dass sie hier recht frisch ausgewildert wurden. Die sind recht scheu und fliehen schon in wilder Hast, wenn man sich im Auto nur nähert. Wir waren die einzigen, die an diesem Morgen den Drive gebucht hatten. Kuhantilopen, Oryx, Springböcke und Zebras gaben Fersengeld, als wir kamen. Hatten wir auf dem ersten Teil des Trails kaum Tiere gesehen, so waren auf der Ebene hier scheinbar alle versammelt.
Am Middelpos Waterhole hat man noch einmal einen schönen Rundblick und an den rotbraunen Steinen tummelten sich kleine, gut getarnte Echsen in gleicher Farbe. Auf den letzten 8 Kilometern zum Cañon Roadhouse sahen wir dann in einem Buschwald noch recht scheue Kudus und einige Vögel. Darunter Trappen, dereen Köpfe aus dem Gras ragten und die kleinen Zwergfalken, die von höhreren Zweigen aus Ausschau nach Beute hielten.
Im schön ausgestatteten Roadhouse, mit vielen alten Autos vor der Tür und auch schön restauriert im Restaurant, meldeten wir uns ab. Nur wenige Meter weiter überquerte zu unserem Glück noch ein großer Waran die Straße.
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Gondwana Nature Park
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