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Beim Thema Sossusvlei gehören wir wahrscheinlich zu den wenigen Menschen, die nicht in Extase geraten und diese Hauptsehenswürdigkeit von Namibia bisher eher gemieden haben. Aber wir waren ja auch 4 x in Australien, ohne dem Uluru einen Besuch abzustatten und beim ersten Namibiaurlaub nur im Norden unterwegs... Was nicht ist, kann durchaus noch werden.
Schon im Vorfeld, wenn man sich mit Namibia als Reiseland beschäftigt, sieht man massenhaft Standardfotos von roten Sanddünen im Sonnenaufgang und von bizarren Bäumen im Deadvlei. Es mag sich vielleicht komisch anhören, aber für mich war die Gegend so was von todfotografiert, dass ich eigentlich gar keine Lust mehr hatte selbst hinzufahren. Dazu kamen noch Berichte von der Besucher-Ralley ab Eingangstor in Richtung Dünen nach der Toröffnung vor Sonnenaufgang...
Als wir uns die umliegenden Hotels mit ihren Preisen ansahen, kam eigentlich nur die Sossus Dune Lodge in Frage, von der aus man eine Stunde vorher losfahren und eine Stunde länger im Park bleiben durfte. Die Preise waren allerdings heftig und nach kurzer Überlegung entschieden wir uns dann doch lieber für noch heftigere Preise und einen Aufenthalt in Wolwedans, für uns genau die richtige Entscheidung. Zum Wandern in den Dünen ist es im März auch viel zu heiß, da bietet sich eine andere Reisezeit wohl besser an. Man kann eben nicht alles haben, irgendwo muss man immer Abstriche machen.
Dennoch hatten wir einen ganzen Tag Zeit, um uns auf dem Weg von Wolwedans zur Rostock Ritz Desert Lodge über die C 14 zu bewegen. Da es auf Wolwedans aber so wunderschön war - hier konnten wir den fabelhaften Sonnenaufgang auf den roten Dünen und ohne Anzeichen von Zivilisation ganz alleine genießen - starteten wir erst nach dem Frühstück ganz gemütlich in Richtung Norden. Mit einem Lunchpacket ausgestattet beschlossen wir, dann doch mal eben einen Abstecher ins Sossusvlei zu machen.
An der Tankstelle in Sesriem, die sich großspurig Oase nennt, waren es gegen 10:00 Uhr schon 34°C im Schatten. Am Eingang zum Park bezahlten wir das Permit, denn das Sossusvlei-Gebiet liegt im Namib-Naukluft-Nationalpark. Dabei kauften wir gleich noch das Permit für den Welwetschia Drive bei Swakopmund hinzu, den wir ein paar Tage später von Swakopmund aus besuchen wollten. Dort hätten wir aber wegen der Osterfeiertage kein Permit mehr bekommen können. Dann folgten wir der einzigen Straße in Richtung Westen und hielten uns auch zuerst an die Geschwindigkeitsbegrenzung, wurden aber ständig von Tourbussen und anderen Fahrzeugen überholt. Die Straße flimmerte in der Sonne.
Die Dünen sind schön orangerot, wesentlich höher und nicht so bewachsen wie im NamibRand Nature Reserve. Sie zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber den Salzpfannen zu den höchsten der Welt, die höchste wird Big Daddy genannt.
Kurz vor Mittag war das Licht natürlich nicht mehr optimal, es war uns aber schon im Vorfeld klar, dass die Region am frühen Morgen oder späten Nachmittag wesentlich interessanter und beeindruckender ist. Die Kanten warfen kaum Schatten und so wirkte alles platt und die Fahrt zieht sich ganz schön lang hin. Wären da nicht die Bäume im ausgetrockneten Flussbett des Tsauchab River und ganze zwei Abfahrten, an denen man mal näher an die Elim Düne oder die berühmte Düne 45 herankommt, dann wäre der Weg trotz einmaliger Landschaft rundum nur öde. Die Sandhaufen am Sandwich Harbour waren zwar nicht orangerot, aber wegen der Lage am Meer und der Einsamkeit dennoch für uns eindrucksvoller. Vom All aus (siehe unten) sieht das Sossusvlei schöner aus, als wenn man selbst durchfährt. Ein Rundflug ist hier wohl die optimale Betrachtungsweise. Oder man muss wandern und klettern, was bei der Hitze und unserer nicht ganz optimalen Tageskonstitution nicht in Frage kam.
Rechts und links der Straße ist alles abgesperrt, was in Anbetracht der Mengen an Touristen, die hierher kommen, auch angebracht ist. Tiere kann man woanders sicherlich auch besser sehen. Vor einigen Jahren gab es wohl noch ein halbes Dutzend Abfahrten zu nahegelegenen Dünen, die sind mittlerweile alle gechlossen.
Für die 65 Kilometer lange, von Dünen gesäumte Teerstraße in Richtung Sossusvlei braucht man ca. 1 Stunde. Die Straße wurde erst im Jahr 2006 erneuert und war 2010 in einem sehr guten Zustand, sie endet dann auf einem Parkplatz, auf dem schon eine Mange Autos standen. Die letzten fünf Kilometer können nur zu Fuß, per Allradtaxi oder mit eigenem Allradfahrzeugen zurückgelegt werden.
Wir fuhren noch ein Stück weiter auf der Tiefsandstrecke, einfach um uns selbst zu beweisen, dass wir es können. Man muss hier auch mit Gegenverkehr rechnen, da der Shuttleservice ständig hin und her fährt. Bei den Mittagstemperaturen hatten wir allerdings am Ziel angekommen dann keine Lust mehr, einen Kilometer durch den Tiefsand zu stapfen nur um ein berühmtes Fotomotiv wie Dead Vlei dann in schlechtem Licht zu sehen. Dazu ging es uns an diesem Tag auch nicht gut genug, wir waren irgendwie schlapp und lustlos. Ein transportables GPS Gerät wäre hier sehr nützlich, vor allem wenn man etwas abseits durch die Dünen wandern möchte.
Wir sind dann einfach wieder zurück, immerhin ohne uns im weichen Sand fest zu fahren. Für das korrekte Anfahren an einer ganz besonders weichen und welligen Engstelle bekam Michael von einem der wartenden Shuttlepiloten den bekannten "well-done-Daumen" gezeigt, eine besonders schönes Andenken für jeden Offroadfahrer.
An der Düne 45 war der große Reisebus, der auf der Hinfahrt noch dort parkte, gerade abgefahren. Wir verzehrten hier die hervorragende Lunchbox aus Wolwedans und genossen die Stille und Einsamkeit, weniger die heftig brennende Sonne. Froh, wieder im klimatisierten Auto zu sein, fuhren wir dann zum nächsten Übernachtungsziel, der Rostock Ritz Desert Lodge.
Leider kann ich nicht mehr zum Thema schreiben, wir müssten wohl noch einmal zur richtigen Zeit kommen und dann auch vor Ort übernachten.
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Sossusvlei
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