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Der markante Tafelberg namens Waterberg ist ca. 48 km lang und 15 km breit und überragt seine Umgebung um fast 200 Meter. Heute ist auf dem 40.500 ha großen Plateau des Waterbergs ein Nationalpark eingerichtet, auf dem man aber nur geführte Wanderungen und Rundfahrten unternehmen kann. Von unserer Unterkunft, der Waterberg Plateau Lodge, ist es nicht weit zum 1989 errichteten staatlichen NWR Rastlager. Benannt wurde es nach dem ersten Direktor der namibischen Naturschutzbehörde, Bernabé de la Bat. Seit 1972 steht das Gebiet um den Waterberg unter Naturschutz. Viele Namibier aus den Städten ist die Region ein beliebtes Wochenendziel zum Wandern und Erholen. Im Restcamp findet man ein Restaurant, Chalets, Swimmingpool und Campingplatz. Auch rund um den Berg bieten einige Gästefarmen Unterkunft an.
Oben im Waterberg Plateau Park wurden bis zu 480 verschiedene Pflanzen gezählt. Auch bedrohte Tierarten hat man neu angesiedelt, unter anderem Breit- und Spitzmaulnashörner, Rappenantilopen, Leierantilopen, Leoparden, Geparden und Streifengnus. Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Rundfahrt viele Tiere zu sehen ist hier allerdings wesentlich geringer als im Etosha Nationalpark. Da wir gerade von dort kamen, haben wir auf einen geführten Besuch oben auf dem Plateau verzichtet. Man muss sich ja immer was für den nächsten Urlaub aufheben und die Aussicht von unserem Zimmer in der Waterberg Plateau Lodge in die weite Ebene der Kalaharai war auch sehr schön.
Der Tafelberg verdankt seine Entstehung Klimaveränderungen und Erdverschiebungen vor mehr als 200 Millionen Jahren. Der heutige Waterberg bildete ursprünglich zusammen mit dem 70 km südwestlich liegenden Etjo und dem einige Kilometer südlich gelegenen Klein-Waterberg ein sehr viel größeres Plateau. Vor 150 Millionen Jahren wurde das Gelände angehoben und die Verwitterung löste das umgebenden weichere Gestein auf. Der Sandstein des Plateaus ist perös, das darunter liegende Gestein zeichnet sich durch besondere Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit aus. Daher können die hier vorkommenden recht hohen Niederschläge auf dem Plateau nicht so schnell versickern und sorgen oben für einen dichten Bewuchs und guten Tierbestand. Am Rand sind die Schichten aber von zahlreichen Rissen und Spalten durchzogen, daher sind Wanderungen oben auf dem Plateau auch nur mit Führer möglich. Zu leicht hat man die Orientierung verloren und kann sich schnell verlaufen.
Unten an der Basis des Berges trifft der Sandstein auf tonhaltige Schichten und dort bilden sich dann zahlreiche Quellen, so wie die hier Beschriebene, so genannten Schichtquelle, auf dem Gelände der Farm Otjosongomb. Am Fuss des Waterbergs sorgt das Quellwasser für eine recht üppige Saumvegetion, die zahlreiche Vögel und Säugetiere anzieht. Unter anderem sieht man hier wilde Feigenbäume, Feuerlilien, Korallenbäume und üppige Bambushaine.
Es gibt verschiedene, gut markierte Wege in der Waterberg Wilderness, die man gut auf eigene Faust erkunden kann. Man kann ein Faltblatt bekommen und unterwegs die mit Nummern markierten Pflanzen identifizieren. Hinter der Waterberg Wildenes Lodge führt der Porcupine Highway über einen Aussichtspunkt und vorbei an einem mächtigen Feigenbaum zur Quelle. Einfacher und flacher ist der Fountain Trail mit dem gleichen Ziel, beide Wege sind ca. einen Kilometer lang und können kombiniert werden. Wer fitter ist, der wandert den 3 Kilometer langen Dassie Trail oder über Giraffe Crossing, einen 5 Kilometer langen Rundweg zu alten Grabhügeln der San.
Wir haben uns an einem Tag für den Spaziergang vom Gelände der Waterberg Wilderness Lodge durch das grüne Tal bis hin zu einer Quelle entschieden und uns dafür Zeit genommen, um Vögel zu beobachten. Zuerst sind wir 15 Minuten von der Waterberg Plateau Lodge zum Frühstück mit dem Auto gefahren und frisch gestärkt haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Rundum erheben sich beeindruckend die steilen Felswände des Waterberg.
Der Weg ist einfach zu begehen und die Umgebung erfrischend grün. Es war schon am Vormittag sehr heiß und die am Wegrand aufgestellte Bank nutzten wir für eine Rast. Ein unheimliches Geräusch erfüllte die Luft, es handelte sich um den Formationsflug hunderter Finken. In großen Schwärmen flogen sie durch das Tal und landeten für eine kurze Pause zwitschernd auf den großen Bäumen. Dann flogen sie weiter und das Schlagen der zahlreichen Flügel erzeugte das rauschende Geräusch wie eine Sturmboe.
Ein Drongo beobachtet uns auf der Bank und wir beobachteten ihn. Aber auch Libellen, Echsen, zahlreiche bunte Schmetterlinge, Käfer und ab und zu ein scheues Kudu durchstreiften das Tal. Mehr als 200 Vogelarten wurden am Waterberg gezählt. Zu den seltenen Arten gehört der Felsenadler, der Rüppell's Papagei und das Hartlaubfrankolin. Leider haben wir nur einen Rüppell's Papagei einmal schnell an uns vorbeifliegen gesehen, die anderen haben sich uns leider nicht gezeigt.
Das Ziel, die starke Quelle, war hingegen eher wenig spektakulär. Eingefasst mit großen Natursteinen versorgt sie die Unterkünfte und die Wasserstellen für das Wild mit Wasser. Schön schattig im Wald gelegen gab es hier leider keine Bank mehr. So machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Plateau Lodge, denn für den Nachmittag hatten wir noch den Game Drive im offenen Jeep gebucht. Untewergs sahen wir noch eine Pavianhorde, die aber sehr scheu war.
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