Archiv : Infos und Bilder aus 2005

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CAMPING

Schon gleich bei der Planung der ersten Neuseelandreise stand fest: Wir möchten campen. Obwohl es in Neuseeland auch eine große Auswahl an Motels, Hotels und Bed&Breakfast Unterkünften gibt.

In Australien hatten wir schon Erfahrungen mit einem einfachen Allradcamper im Outback gesammelt. Da aber im November Frühling ist mit unbeständigen Temperaturen und die Straßen in Neuseeland, im Gegensatz zu Australien, meist asphaltiert sind, entschieden wir uns für einen 2-Personen Camper mit WC/Dusche. Die Entscheidung haben wir nicht bereut, denn am Abend wurde es frisch oder es war windig. Dann konnten wir uns in unser Haus zurückziehen.

Mit großem Wassertank, Abwassertank, Pumpe und Toilette waren wir self-contained, was für Neuseeland wichtig ist. Denn in den empfehlenswerten staatlichen Department of Conservation (DOC) Zeltplätzen darf man nur mit einem Caravan mit dem Zertifikat für "self-contained" stehen, und das gibt es nur bei den größeren Campern. "Dumpstations" für Abwasser sucht man hier vergebens. An Orten ohne Toilette, zum Beispiel am Straßenrand, muss es ebenfalls ein self-contained Camper sein, sonst darf man dort nicht über Nacht stehen bleiben.

Unser Camper

Zur Hauptsaison vorzubuchen ist ratsam, früh zu buchen ebenfalls, wir haben schon im April den gewünschten Camper nicht mehr bei den großen Anbietern gefunden. Auch bei baugleichen Modellen gibt es teilweise Unterschiede in der Ausstattung, so haben einige zusätzliche Staufächer unter der Decke, die bei anderen Anbietern fehlen. Bei dem kleineren Vermieter Tasman Motorhomes wurden wir dann fündig und buchten den 2 Berth Shower & Toilet. Er bietet genug Raum für 2 Personen, ist größer als ein Hightop und die Sitzbank wird am Abend zum Bett mit ausreichender Länge für Michael mit seinen 1,93 m.

Bei unserer Ankunft in Auckland wurden wir vom netten Vermieter am Flughafen abgeholt und er erklärte uns noch während der Fahrt, das gebuchte Fahrzeug hätte einen Unfall gehabt und wir würden für ein paar Tage ein anderes bekommen. Da wurden die Gesichter erst einmal länger, denn das bedeutet nach einigen Tagen umpacken und neue Fahrzeugübergabe.

Als wir dann das "Monster" auf dem Hof sahen, das für die nächsten Tage unser Zuhause sein würde, waren wir erst einmal skeptisch. Es war der 6 Berth Camper. Mit geliehenem Handy sollten wir in einigen Tagen anrufen, um den Fahrzeugtausch zu verabreden.

Die ersten Tage waren gewöhnungsbedürftig, denn mit 6,8 Metern Länge bezwangen wir ausgerechnet die sehr kurvigen, engen Straßen im Northland. Doch schnell gewöhnt man sich an den Luxus: An das 2.10m x 1.70m große Doppelbett im Heck, das man so stehen lassen kann. Kein Bettenbauen am Abend, denn gegenüber der Küche hat man Sitzgelegenheit zum Essen und über der Fahrerkabine genug Stauraum für Campingstühle, Tisch, Koffer und zusätzliche Decken.

Zu unserem Glück war der gebuchte Wagen immer noch nicht repariert, als wir 5 Tage später wieder in Auckland fast am Depot vorbeifuhren. Und als es dann nach fast zwei Wochen soweit war, befanden wir uns schon am abgelegenen East Cape. Der Vermieter überlegte kurz und fragte, ob es uns etwas ausmacht den Camper für den Rest der Mietzeit zu behalten. Unserer Freudentänze hat er nicht gesehen. Ein Blick ins Internet zeigte uns einen Mehrpreis von 700 Euro für die Mietzeit. Wir hatten richtig Glück.

Am Ende hatten wir uns so an unser Luxus-Monster gewöhnt, dass wir beschlossen beim zukünftigen Besuch der Südinsel genau diesen Camper zu mieten.


Stellplätze

Neuseeland ist ein Camperparadies. Die Infrastruktur ist sehr gut und die Plätze sind auch auf den meisten Straßenkarten eingezeichnet. Es gibt Caravan- und Campingplatzketten wie "Top 10 Holiday Parks" oder "Kiwi Holiday Parks".

In den Tourist Informations liegen kostenlos Accomodation Directory, auch für Holiday Parks und Campgrounds. Dort ist jeder Service aufgeführt, der geboten wird, inclusive Anschrift und Preise. Man darf aber nicht zu viel erwarten, uns erinnerte Umfang und Zustand der Ausstattung oft an die holländische Nordseeküste vor 30 Jahren.

Auch darf man Campen in Neuseeland nicht mit Australien vergleichen. Oft wird gefragt, ob man wild campen kann. Das mag auf der dünner besiedelten Südinsel gehen, auf der Nordinsel ist es schwierig bis unmöglich. Offiziell Campen in der freien Natur auf allen öffentlichen Plätzen erlaubt, es sein denn es ist anderweitig ausgeschildert. Und das ist im Norden oft der Fall. Alles Land ist eingezäunt für Kühe und Schafe, abgesperrte "Private Property" oder es gibt "No Camping overnight" Schilder. Nur einige hässliche Rastplätze an vielbefahrenen Straßen bieten sich an.

Ein Stellplatz für einen Camper und zwei Personen auf einem Campingplatz oder in einem Regional Reserve kostet ca. NZD 20,- bis NZD 30,- pro Tag, je nach Region und Standard. Darin ist meist auch Strom enthalten, nicht immer Duschen. Auf einigen Plätzen gibt es Münzduschen, wir sahen Preise von 20-50 Cent für 4 - 6 Minuten. Absolut optimal ist es im Landesinneren der Nordinsel, denn dort haben viele Campgrounds Thermalquellen und die Nutzung des Pools ist meist im Preis inbegriffen. So hat man das optimale Preis-Leistungsverhältnis.

Hier eine kleine Aufstellung unserer Übernachtungsorte:

  1. Tawharanui Regional Park - Keine Einrichtungen, schön
  2. Top Ten Holiday Park Russel - Im Ort, zentral
  3. Maitahi Bay (DOC) - Toiletten, toller Strand
  4. Waipoua Forest (DOC) - Rudimentär, im Wald
  5. Shelley Beach Waterfront - Rudimentär, am Ufer
  6. Top Ten Holiday Park Coromandel - Schön gelegen
  7. Athenree Holiday Park - Nett mit Pool
  8. Waikite Valley (Hot Springs) - Einfach, aber mit Restaurant und Pools
  9. Awakeri Hot Springs - Groß mit lokaler Thermal Badeanstalt
  10. Te Kaha Holiday Park - Weitläufig und Grün
  11. Tolaga Bay Holiday Park - Am Pier, toller Strand
  12. Eskdale - Urig, Winerys, alte Busse
  13. Oasis Motel Turangi (Hot Springs) - Nett, Private Pools
  14. Martinborough Town Camping - Im Ort, zentral
  15. Wellington Capital Gateway - Besserer Parkplatz, voll
  16. Top Ten Holiday Park Wanganui - Am Fluss
  17. Discovery Lodge - Direkt am Tongariro Nationalpark
  18. Mokau - Direkt am schwarzen Strand
  19. Oasis Motel Turangi (Hot Springs)
  20. Kawhia - Einfach, am Ufer
  21. Waingaro Hot Springs - Pools, etwas Abzocke, Funpark (geschlossen)

Dann hatten wir noch 2 Nächte in einem Serviced Appartement in Auckland.

Hier sind noch einige Links mit Campingführern:

Google Map zum Thema

Unsere Übernachtungsplätze auf der Nordinsel

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