Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Neuseeland ist ein echtes Paradies für Pflanzenfreunde. Der Anteil endemischer Arten ist in hoch: rund 20% aller Pflanzenarten auf den Inseln kommen nirgendwo sonst in der Welt vor. Durch Millionen Jahre dauernd Isolation und Abgeschiedenheit von anderen Landmassen konnten sie sich hier unabhängig entwickeln. Wer gerne kleine grüne Blättchen, Blüten, Farne und Bäume ansieht, der ist hier in seinem Paradies. Die besondere Lage ließ ein Klima zwischen Subtropen und gemäßigter Region entstehen und förderte den Wuchs eines immergrünen Regenwaldes. Wesentliche Teile der wenigen, verbliebenen ursprünglichen Wälder stehen heute unter Naturschutz, zu guten Teilen in teilweise recht unzugänglichen Nationalparks oder in den so genannten Forest Parks.
Ursprünglich bedeckten einst ausgedehnte Wälder mehr als ein Viertel der Landesfläche und boten der einheimischen Fauna Schutz und Nahrung. Inzwischen ging ihr Anteil sehr stark zurück, heute sind nur noch ca. 15% des Landes bewaldet. Die massiven Rodungen durch europäische Siedler, die Platz für ihre Schafe und Rinder schufen hatten schlimme Auswirkungen. Besonders betroffen davon waren die wunderschönen Kauriwälder im Norden, von denen es nur noch wenige Flecken gibt. So eie den Waipoura Forest im Northland.
Schlimme Auswirkung hat auch die Ausbreitung nichteinheimischer Arten, die zwar hübsch anzuschauen sind aber ökologisch eine Katastrophe. In Fachsprache nennt man solche Einwanderer Neophyten. Neuseeland versucht sogar, solche unerwünschten Einwanderer gar nicht erst ins Land zu lassen: Die Einfuhr von Tieren und Pflanzen ist streng geregelt. Auch Gebrauchtwagen aus dem Ausland müssen eine aufwendige Reinigungsprozedur überstehen, inklusive Unterboden und Lüftung. Sogar Flugreisende werden bei der Einreise genau kontrolliert, vor allem Wanderschuhe im Gepäck. Die sollte man gründlich schrubben, wenn wer mit Erde und Dreck in den Laufsohlen erwischt wird muss mit hohen Strafen rechnen.
Viele Pflanzen und auch landwirtschaftliche Erzeugnisse tragen heute wieder Maorinamen. So findet man in allen Supermärkten und in Verkaufständen am Strassenrand die Kumara, eine sehr beliebte Süßkartoffel. Auch die meisten Bäume haben aus der Maorisprache stammende Namen: Kauri, Totara, Rimu, Kowhai oder Matagouri. Im Dezember blüht leuchtend Rot der hübsche und sehr beliebte Pohutakawa, der neuseeländische Weihnachtsbaum. Besonders viele soll es auf der Coromandel Halbinsel geben.
Zu den beeindruckensten Urbäumen gehöret der im Norden wachsende immergrüne Kauri, einige wenige uralte Exemplare sind noch zu bewundern. Immergrün sind auch die Südbuchenarten, die hauptsächlich auf der Südinsel anzutreffen sind. Ebenfalls zu den größeren Bäumen gehören die Podocarpaceen, die in tieferen Lagen beider Inseln vorkommen, sowie die Nikau-Palme in feuchten Gebieten. Besonders auffällig ist schließlich noch der Cabbage Tree. Besonders in den niederschlagsreichen Gebieten, insbesondere im Westen der Inseln, prägen üppige Regenwälder das Bild.
Unterhalb des dichten Walddaches machen sich zahlreiche, meist endemische Farnarten breit. Am imposantesten sind zweifellos die Baumfarne, die bis über 10 Meter hoch werden. Wer noch nie Baumfarne gesehen hat, der ist mit Sicherheit beeindruckt von der Größe. Hübsch anzuschauen und ein beliebtes Fotomotiv ist die Spirale, den junge Triebe bilden. Er ist auch Symbol in vielen Maorischnitzereien oder Logo für neuseeländische Firmen. Auch ein Farnwedel ist ein sehr beliebtes Motiv für Werbung. Der bekannteste unter den Farnen ist der Ponga oder Silberfarn.
Als die ersten Europäer ins Land kamen waren etwa noch 70 % der Landesfläche mit dichten Wäldern bedeckt. Mittlerweile sind es leider nur noch ca. 15 % der Landfläche, der Rest wurde leider massiv abgeholzt. An Stelle majestätischer Bäume sieht man meist bei einer Rundfahrt über die Inseln grüne Weiden mit Nutzvieh. Schutzlos der Erosion preisgegeben, abgeholzt und eigentlich langweilig anzuschauen. Viele steile Hügel zeigen deutliche Anzeichen von Erosion, das Vieh hat zahlreiche Trampelpfade angelegt.
Dazu kommen weite Flächen mit Forstwirtschaft, ca. 5 % Fläche wurden mit importierten Bäumen wie Monterey Pine (Pinus radiata) aus den USA und Redwood bepflanzt. Das ist zwar ein Wald, aber gezirkelt und langweilig, dazwischen grosse Brachflächen auf denen die Reste der geernteten Bäume langsam von Farnen und Ginster überwuchert werden bis zur nächsten Aufforstung. Für die neuseeländische Forstwirtschaft und für die zahlreichen Fahrer der Holzlaster ein Gewinn, für das Landschaftsbild eher traurig – besonders rund um Taupo kann man auf der Nordinsel Wirtschaftswälder sehen. Die Bedingungen sind hier so optimal, daß nach einigen Baumgenerationen fortstwirtschaftlicher Selektion die Bäume dreimal so schnell schlagreif werden wie im Ursprungsland Kalifornien
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