Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Neuseeland verkauft sich in aller Welt sehr gut als Funsportziel für überwiegend junge Leute. Schließlich wurde angeblich hier, an der Kawarau Brücke auf der Südinsel, das Bungee Jumping erfunden. Klar, die geschäftstüchtigen Neuseeländer haben diese Art des Nervenkitzels gut vermarktet und in alle Welt getragen. Aber wer weis schon, dass in Pazifikreich Vanuatu bei einem der kulturellen Feste der Eingeborenen auf der Insel Pentecoast das jährliche Turmspringen schon sehr viel länger praktiziert wird? Um in die Männerwelt eintreten zu können stürzen sich dort die jungen Burschen von meterhohen Bambusgerüsten, nur mit einem Seil am Fuß gesichert, in die Tiefe. Hier wurde sozusagen das Bungee Jumping erfunden, die Neuseländer haben es nur mit modernen Gerätschäften "neu entdeckt".
Der Zorb allerdings wurde wirklich von zwei Neuseeländern erfunden und ist in ihrer Heimat der große Hit, auch in Rotorua kann man damit die Hänge herabrollen. Ein Zorb ist ein großer, durchsichtiger elastischer Plastikball mit drei Metern Durchmesser. In ihm ist ein weiterer, kleinerer Ball aufgehängt. In diesem inneren Ball steckt dann der Funsportler wie in einem Ganzkörper-Airbag und kann sich so gut gepolstert die Hänge herunterstürzen oder sich vom Wellengang des Meeres ein wenig herumschleudern lassen bis er nicht mehr weis, wo oben und wo unten ist.
Das irre Spiel mit dem Leben treibt im Land immer neue Blüten und immer neue Funsportarten für neue Adrenalinkicks werden erfunden oder verschärft. Queenstown auf der Südinsel scheint das Mekka für alle Sportler mit Todessehnsucht zu sein. Dabei kommt es allerdings zu erstaunlich wenig Unfällen. Aber auch überall anders wird man ständig daran erinnert, dass hier alles Fun! Fun! Fun! ist. Selbst einfache Spaziergänge und Besuche von Shows werden unter diesem Motta marktschreierisch an den Besucher gebracht. Wer will schließlich keinen Fun, wenn er denn schon mal so weit fliegt? Also macht man irgendwas immer mit und das kostet natürlich auch eine Stange Geld.
Die Palette der Angebote ist gigantisch: Black-Water-Rafting, White-Water-Rafting, Helikopterflug durch Canyons, Bungeejumping, Jetboat-Raserei, Sledging, Gleitschirmspringen, Tandem-Fallschirmflug, Höhlen durchschwimmen, Benzinraserei in angeblich unberührten Gebieten mit vierrädrigen ballonbereiften Motorrädern, Sandboarding oder Body Flying - alles ist möglich auf den Inseln.
Aufgrund der vielen sehr flachen Flüsse mit Kiesbett sind die Neuseeländer Spezialisten in der Entwicklung von Bootsantrieben mit innenliegenden Schrauben. Mit Water-Jets angetriebene Boote brausen an vielen Orten mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser, manchmal auch weit Flussaufwärts inmitten von scheinbar unberührter Natur. Schwimmwesten sind hier Pflicht, es geht nur um Geschwindigkleit und Fun, weniger um Naturerlebnisse. Wer diese sucht, der steigt um auf ein Kanu oder Kajak.
Wenn man jung und fit ist und einges an Geld mitbringt, dann macht das Spass. Älteren Semestern und unsportlichen Menschen kann das ständige Anpreisen von Fun manchmal doch ziemlich auf die Nerven gehen. Trekking oder Angeln sind dann doch eher gemächliche Ausweich-Sportarten für jedermann. Wenn man aber sieht, das sich bei der beliebtesten Tageswanderung, der Tongariro Crossing, täglich bis zu 600 Menschen auf den 8-Stunden Weg machen (ist Fun!), dann sucht sich mancher doch lieber ruhigere Plätzchen ohne Eintritt und Fun-Versprechen.
Neuseeländer sind, ähnlich wie ihre Nachbarn in Australien, ein sportverrücktes Volk. Hauptvergnügen der Kiwis sind neben Segeln in denn zahlreichen Revieren vor der Küste das harte Rugby und das vornehmere Cricket.
Segler finden in der Bay of Islands, dem Hauraki Gulf vor Auckland, rund um die Coromandel Halbinsel und in den Marlborough Sounds idelae Reviere. Auch bei internationalen Wettkämpfen segeln Neuseeländer auf den vorderen Plätzen mit. 1995 und 2000 gewann das Team New Zealand unter Skipper Russell Coutts den America's Cup. Wer es selbst mal versuchen möchte kann sich überall auch Boote chartern. Kanus oder Kajaks sind ein beliebtes Fortbewegungsnmittel auf den Seen und Flüssen. Für jede Schwierigkeitsstufe gibt es das passende Revier, vom stillen See bis zu wilden Flussfahrten.
Im Wasser sind natürlich auch die üblichen Sportarten wie Surfen, Windsurfen, Tauchen und Schnorcheln ein Thema. Im Winter kann man in Neuseeland auch Skifahren, im Tongariro National Park liegt das größte Skiresort Neuseelands. Auf der Südinsel bieten sich dafür Canterbury, Marlborough und die Region Otago an. Skiausrüstung und Snowboards können problemlos gemietet werden, die örtlichen Lokale erinnern an Hütten in den Alpen und heißen oft auch so.
Wer die Sportbesessenheit der Neuseeländer mal hautnah erleben möchte, der besucht am besten ein Rugby- oder Cricketspiel oder geht zu einem Pferderennen. Jede i-Site (Visitor Information) gibt gerne Auskunft über Termine.
Die harten Jungs spielen Rugby, die Mädels ein ähnliches Spiel namens Netball. Das neuseelaendische Frauen Netball Team, bekannt unter dem Namen Silver Ferns, gehoert zu den besten Netball-Teams der Welt. Wer sich nun fragt was Netball ist, dem sei die Seite www.netballnz.co.nz empfohlen.
Weltbekannt ist die neuseeländische Rugby Nationalmannschaft, die All Blacks. Dieser Spitzname entstand durch einen Tippfehler in einer britischen Zeitung um 1905. Ursprünglich hieß es "All Backs" (Jeder ein Verteidiger), also: auch jeder "Forward" wirft sich unerschrocken dem Gegener in den Weg - dies sollte die Spielweise der Mannschaft erklären. Versehentlich wurde daraus aber "All Blacks", welches dann schließlich als Spitzname übernommen wurde. Für die Neuseeländer ist Rugby mehr als nur ein Sport und die All Blacks sind zum Mythos geworden, gehören zum festen Bestandteil von Kultur und Wirtschaft. Dem Spitznamen entsprechend ganz in Schwarz gekleidet tanzen sie vor dem Spiel den traditionellen und furchterregenden Haka, den Kriegstanz der Maori, um den Gegener einzuschüchtern. Diese Tradition ist sehr beliebt beim Publikum und die Mannschaft fördert im besonderen Maße die Verständigung zwischen Nachfahren der Ureinwohner und weißen Einwanderern. Das schwarze Trikot mit dem Silberfarn auf der Brust und andere Fanartikel gibt es auch in jedem Souvenirshop zu kaufen.
Video zum Thema
Der Haka der All Blacks
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