Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Nach unserer Ankunft in Neuseeland und nach Übernahme des riesigen Campers fuhren wir erst einmal aus Auckland und somit aus dem dicksten Verkehr heraus. Es war Mittag, unsere Tagespläne sahen aus wie folgt: Einkaufen, ein wenig weiter in Richtung Norden fahren, schönen Platz suchen, schlafen. Über den Twin Coast Discovery Highway geht es vorbei an grünen Hügeln, Schafen und Kühen in Richtung Norden. In Warkworth fanden wir dann einen großen Supermarkt im Ortszentrum und deckten uns dort erst einmal mit den nötigsten Lebensmitteln für die nächsten Tage ein. Nach dieser Einkaufsorgie verließen wir Warkworth, denn wir hatten auf der Karte einen abgelegenen Landzipfel ganz in der Nähe gefunden, wo wir übernachten wollten.
Der Tawharanui Regional Park ist 588 ha groß und liegt auf der wilden Halbinsel Tokatu direkt nördlich von Kawau Island und östlich von Warkworth. Die Region war schon direkt seit Ankunft der Maoris ein Siedlungsschwerpunkt. Die Straße in Richtung Anchor Bay, auf der Karte immerhin als gelber Strich, erwies sich als extrem kurvig und eng. Man passiert Matakana, dann biegt man rechts ab und folgt der Takatu Road. Es geht ständig bergauf und bergab, teilweise über Gravel und mit Gegenverkehr in engen und unübersichtlichen Kurven. Gleich ein guter Einstand zum Thema "dicken Camper fahren in Neuseeland". Der Park ist gut ausgeschildert und die Straße endet schließlich automatisch am Gate.
Der Tawharanui Regional Park bietet für jeden etwas: es gibt kleine Wälder, abgeschiedene Strände, gute Surf- und Angelmöglichkeiten und ein dichtes Netz von Wanderwegen. Das Meer vor Tawharanui ist ein maritimes Naturschutzgebiet. Auf der Karte war ein Zeltplatz eingezeichnet und so standen wir nach anstrengender Fahrt müde vor dem geöffneten Haupt-Eingangstor.
Das Schild am Eingang mit den Regularien war äußerst verwirrend, man sollte mit Telefon einen Ranger anrufen um zu reservieren. Leider meldete sich niemand und auch im Rangerhaus war schon Feierabend, denn es war schon nach 17 Uhr. Reservierungen für die äußerst einfachen Zeltplätze kann man vier Tage im voraus machen, sonst kommt man nicht durch die Schranken vor den Zufahrten zu den Campgrounds. Da es einer von 20 Auckland Regional Council Parks ist soll das in Auckland im Office geschehen. Für spontane Fernreisende schlecht zu realisieren...
Müde und genervt fuhren wir trotzdem in den Park hinein und hielten an einem Parkplatz, an dem schon zwei andere Camper standen. Das war genau richtig, wie uns der Ranger am nächsten Morgen erzählte, als er kam um die Gebühren zu kassieren. Allerdings darf man hier nur 2 Nächte stehen und der Camper muss self-contained sein - Toilette und Abwassertank mit amtlichem Zertifikat sind nötig.
Der kleine Grasbewachsene Parkplatz liegt sehr idyllisch an einer Lagune, auf der sich zahlreiche Enten und kleinere Wasservögel tummelten. Wir nutzen unsere Küche zum ersten Mal und beobachteten draußen die hübschen Rallen namens Púkeko, die nicht gerade selten sind in Neuseeland. Hier spazierten sie gleich in Heerscharen um den Camper herum, um auf den üppig grünen Wiesen ihr Abendbrot einzunehmen. Nach dem Essen machten wir noch einen Abendspaziergang in der schönen Umgebung und wurden noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.
Am nächsten Morgen entschlossen wir uns zu einer kleinen Wanderung auf den nahen Hügeln um die Fernsicht von dort oben zu genießen. Der gemähte Weg führte über Kuh- und Schafweiden, wir folgten dem South Coast Track. Von den tierischen Bewohnern, meist Schafe und eine wilder Truthenne mit Jungvögeln, wurden wir misstrauisch beäugt. In den schönen, einzeln stehenden Bäumen ertönten Vogelstimmen, die Besitzer ließen sich jedoch kaum sehen.
Auf dem Hügel angekommen hat man wirklich eine schöne Sicht auf die Bucht mit blauem Wasser, auf grüne Hügel, Strände und auf die nahe Insel Kawau Island. Vom Tokatu Point ganz im Osten sind die beiden Inseln Little Barrier Island und Great Barrier Island sehr gut zu sehen. Kaum waren wir zurück am Camper, kam der Ranger, um die 20 Dollar Stellplatzgebühren zu kassieren. Schon ein heftiger Preis für einen Platz ohne Toiletten, Dumping und sonstige Einrichtungen. Eben einfach nur ein Parkplatz. Doch die idyllische Lage lohnte den Aufenthalt und so fuhren wir gegen Mittag ausgeruht weiter in Richtung Norden.
Etwas Besonderes hat dieser Regionalpark noch zu bieten, wie wir erst später erfuhren: Hier wurde, aus Spendengeldern und von Freiwilligen, im Mai 2004 ein Predator-Proof Fence fertig gestellt, um eingeschleppte Tiere wie Possums, Wiesel, Ratten, Katzen und Hunde auszusperren. Für unseren Camper öffnete sich ein automatisches Tor. Da es sich um eine Halbinsel handelt, funktioniert das ganz gut und mit Hilfe von Freiwilligen wird hier jetzt wieder aufgeforstet. So kann sich langsam ein neues Schutzgebiet für Vögel und Pflanzen entwickeln. Seltene Gekkos wurden schon hierher umgesiedelt. Der Park ist also auch in Zukunft auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier ist eine Karte vom Tawharanui Regional Park
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