Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Aktive Vulkane, Gletscher und Drehorte zum Film "Herr der Ringe", kann das Northland nicht vorweisen. Viele Touristen wenden sich deshalb gleich nach der Ankunft in Auckland gen Süden und verpassen dabei eine Menge. Dabei ist es gerade für Selbstfahrer einfach, den Norden zu bereisen, allerdings sollte man die Entfernungen auf keinen Fall unterschätzen. Wir waren 5 Tage in Northland unterwegs und sind immer noch an viel Sehenswertem vorbeigefahren.
Die meisten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten nördlich von Auckland liegen am "Twin Coast Discovery Highway", der gut ausgeschildert ist und auf einer Länge von ca. 650 km folgende Orte erschließt: Auckland, Orewa, Warkworth, Wellsford, Whangarei, Paihia, Kerikeri, Manganui, Kaitaia, Ahipara, Herekino, Rawene, Opononi, Dargaville, Matakohe, Wellsford, Helensville, Waitakere und zurück nach Auckland. Man folgt einfach den Schildern mit der Welle auf braunem Grund.
Der Highway ist mitnichten eine Autobahn nach deutschem Verständnis, sondern eher eine bessere Landstraße. Nur in den Orten herrscht viel Verkehr, besonders am Freitag, wenn sich alle auf das Wochenende vorbereiten und einkaufen fahren. außerhalb der Orte ist der Highway oft ein nur ein schmaler, kurviger Küstenweg. Verkehr gibt es natürlich auch hier, vor allem mit einem langsamen Camper wird man oft von Lastwagen und Autos überholt. Für Selbstfahrer ist die gut ausgeschilderte Straße eine schöne Möglichkeit, auch mal ein wenig abseits von Reisegruppen den Norden zu erkunden.
Der "Twin Coast Discovery Highway" läuft zu weiten Teilen parallel zu speziell ausgeschilderte Sonderrouten für besondere Interessen: den Heritage Trail der zu 22 Museen, historischen Gebäuden und kulturellen Highlights führt, den Wine Trail zu 6 Northland-Weingütern, den Golf Trail zu 11 Golfplätzen in der Region und den Art Trail zu 23 Galerien, Läden und Potterys.
Wer sich näher über die Region informieren möchte, der sollte zuerst einmal die i-Sites aufsuchen. Das sind lokale Touristeninformationen, die eine reiche Auswahl an Infomaterial anbieten. Man findet sie in Orewa, Warkworth, Whangarei, Paihia, Kaitaia, Hokianga und Dargaville. Spätestens um 17 Uhr werden sie geschlossen. Vorbereiten kann man sich natürlich auch via Internet auf der offiziellen Northland Seite.
Die Region Northland ist im Osten vom pazifischen Ozean sowie im Westen von der Tasman Sea umgegeben. Eingeteilt ist der Zipfel in verschiedene Verwaltungsdistrikte: Whangarei, Bay of Islands, Far North, Hokianga und Kauri Coast. Wir haben unsere Reise im Northland begonnen, denn hier herrscht subtropisches Klima und im November war es schon wunderbar warm. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, denn abgesehen von einigen Kurzschauern aus vereinzelten, dunklen Wolken war es meist sonnig. An den Küsten ist es ziemlich windig, was die gefühlte Temperatur um einges kühler erscheinen lässt.
Wir fuhren zuerst entlang der Ostküste mit ihren zahllosen Buchten, weißen Sandstränden und den vielen Vorgelagerten Inseln. Die Bay of Islands im Osten gilt als Wiege Neuseelands, denn hier sollen die ersten Maori angelandet sein. Und die meisten Touristen, die von Auckland in Richtung Norden fahren haben die Bucht als Ziel. Hauptattraktion sind hier - wenn das Wetter mitspielt - Bootstouren zu kleinen Inseln, zu einem Felsbogen und Schwimmen mit Delfinen.
Das idyllische Örtchen Russell war Neuseelands erste Hauptstadt, Kerikeri ist ebenfalls einen Besuch wert und in Waitangi wurde der bis heute für Neuseeland gültige Friedenspakt (Treaty of Waitangi) zwischen europäischen Siedlern und Maori-Stämmen geschlossen. Wer Trubel sucht der lässt sich Paihia nieder, Ruhesuchenden bietet sich die Doubtless Bay weiter im Norden an. Von allen Orten werden Tagesausflüge in Bussen zum Cape Reinga ganz oben im Far North angeboten, sehr praktisch, wenn man kein eigenes Auto hat, denn öffentliche Verkehrsmittel sind hier rar.
Die Westküste ist wesentlich rauer und einsamer, bietet aber auch einige lange Strände wie den 90-Mile-Beach, hohe Dünen und sogar schwarze Strände sind hier zu finden. Rund um Dargaville findet man Urwälder mit gigantischen Kauri-Bäumen, durch die nur wenige enge Straßen führen. Mein Tipp: Südlich von Dargaville liegt der kleine Ort Matakohe mit seinem "Kauri Museum". Abgesehen davon, das dieses Museum interessant ist und sich gleich um die Ecke ein nettes Restaurant befindet: Der Souvenir Shop hier im Kauri Museum hat eine große Auswahl an neuseelandtypischen Souvenirs und ist eigentlich der preiswerteste, den wir auf der gesamten Rundreise fanden.
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