Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Coromandel ist die nicht nur Bezeichnung der gesamten Halbinsel im Südosten von Auckland, sondern so heißt auch eine kleine Ortschaft mit ca.1.000 Einwohnern im Norden dieser Halbinsel, die heute hauptsächlich von Kunsthandwerk und Tourismus leben. Ich werde sie hier immer Coromandel Town nennen, um Missverständnisse zu vermeinden. Der Name stammt von dem britischen Schiff HMS Coromandel, das erstmals im Jahr 1820 in der Bucht ankerte um das für die Schifffahrt wertvolle Kauri-Holz an Bord zu nehmen.
Im Jahr 1853 wurde nahe Coromandel Town erstmalig Gold gefunden, der glückliche Finder hieß Charles Ring und war von Beruf Holzfäller. Mit der Einrichtung der Martha-Mine bei Waihi im Jahr 1892 begann der große Goldrausch. Auf dem Höhepunkt lebten in Coromandel Town über 10.000 Einwohner, mehr als im damals noch unbedeutenden Auckland.
Rund um die Gemeinde gibt es zahlreiche Strände, und kleine Ferienhäuser liegen verstreut an den mit Pohutukawa-Bäumen gesäumten Ufern. Diese Bäume blühen in Dezember besonders prächtig in leuchtendem Rot.
Viele Wanderwege gibt es in der Umgebung des Ortes, am besten erkundigt man sich im Coromandel i-SITE Visitor Centre in der Kapanga Road. Dort gibt es auch Karten und Prospekte. Hier die offizielle Homepage von Coromandel: www.coromandeltown.co.nz
Unten ein Bild auf die Sealine von Coromandel Town von der Passhöhe, wo der Highway 25 hinüber an die Ostküste führt.
Nördlich von Coromandel Town wird die Straße noch enger und kurvenreicher. Stetig geht es bergauf und bergab, vorbei an kleinen Stränden. An einer Bucht lag idyllisch ein "Top 10" Campingplatz, so dass wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit beschlossen hierher zurückzufahren. Aber zuerst ging die Fahrt noch ein wenig weiter nördlich in Richtung Colville. Die Region war früher als Cabbage Bay bekannt und benannt von Captain Cook, der darauf bestand, dass seine Crew und die Offiziere Blätter des einheimischen Cabbage-Tree als Schutz vor Skorbut zu sich nahmen. Unterwegs wurde gerade ein langes Stück Straße geteert, so dass wir auf Split fahren mussten, was wenig angenehm war.
Schon kurz hinter Papaaroha wurde es noch ein wenig enger, aber mit wenig Verkehr, eine einspurige, steile, sich windende Straße, die später als Schotterpiste weiter bis zur Fletcher Bay führt. Man fährt hier teilweise direkt an der Küste entlang. Links fällt der Fels steil ab zum Meer, rechts steile Berge mit Schafen.
Die Straßen ganz hoch in den Norden hätten wir mit unserem 6 Meter langen Camper auch gar nicht weiter befahren können. In Amodeo Bay suchten wir einen auf der Karte eingezeichneten Campingplatz, die Zufahrt zum Ort war aber sehr steil und schlecht ausgeschildert mit einer Kante zum Asphalt des Highway, die jeden Offroader herausforderte, so dass wir vorbeifuhren und erst nach vielen Kilometern eine Wendemöglichkeit fanden. So beschlossen wir, nicht mehr bis Colville zu fahren, sondern nur die gleiche Strecke zurück bis zum Top 10 Campingplatz. Diesen erreichten wir kurz bevor die Sonne unterging. So konnten wir am Strand noch die letzten Strahlen mit Meerblick genießen, dort entstand auch das erste Bild auf dieser Seite.
Neuseelands einzige schmalspurige Bergeisenbahn liegt am Driving Creek, ein wenig außerhalb von Coromandel Town. Man fährt nördlich Richtung Colville und kurz vor dem Ortsausgang rechts ist die Station der Driving Creek Railway ausgeschildert.
Hier ist in jahrelanger Arbeit eine kleine Eisenbahnstrecke durch den dichten Wald entstanden, die zunächst nur der Versorgung der Ziegelei mit Tonerde aus den Bergen diente. Die Spurweite beträgt 15 Inch oder 381 mm, die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und kostet 17 NZ$. Alles hier wurde von dem Töpfer namens Barry Brickell seit 1975 selbstgebaut: die Strecke, der Zug, die kleinen Bahnhöfe. Mäuerchen, die die Strecke umsäumen sind liebevoll mit kleinen Figuren aus Ton verziert, die man in der Pottery auch kaufen kann. Hier ist die Homepage www.drivingcreekrailway.co.nz.
Wir hatten ganz in der Nähe im Top Ten Holiday Park Shelly Beach übernachtet und vergessen, uns nach den Fahrzeiten zu erkundigen. Am nächsten Morgen ließen wir uns dann Zeit mit Duschen und Frühstücken und entleerten noch Abwasser und Toilette. Daher war die Railway gerade um 10:15 Uhr abgefahren als wir ankamen. Laut Prospekt sollte noch eine um 12:45 Uhr fahren, da wir aber zurzeit die einzigen Interessenten waren fiel die Fahrt leider aus. Wären 8 Interessenten vor Ort gewesen, wäre eine außerplanmäßige Sonderfahrt möglich. Erst am Nachmittag hätten wir planmäßig mitfahren können, aber noch einen Tag in Coromandel Town zu verbringen stand eigentlich nicht auf unserem Plan und wir entschieden uns für die Weiterfahrt. Schade eigentlich, denn die Bahnfahrt hätten wir gerne mitgemacht. Immerhin konnten wir uns noch den Bahnsteig, die kleine Ausstellung und einen Wagon ansehen. Selbst schuld, wenn man sich nicht richtig erkundet und am Morgen trödelt.
Von Coromandel Town aus schlängelt sich der National Highway 25 gut ausgebaut den Berg hinauf und bietet unterwegs im Rückspiegel wunderschöne Ausblicke auf den Ort, die Buchten und die umliegenden Berge. Der Meer erreicht man wieder auf der Ostseite der Halbinsel bei Te Reregna am Whangapoua Harbour. Haltepunkte suchten wir unterwegs vergeblich, bis wir endlich ganz oben auf einem Berg ankamen. Hier war ein Lookout ausgeschildert. Ein schmaler Fußweg führt von der Straße aus wenige Meter durch dichtes Gebüsch, dann schaut man zurück auf den Ort Coromandel Town, eingebettet zwischen grünen Hügeln und Meersbuchten.
Weiter geht es über die gut ausgebaute Straße, nun wieder bergab, wie auf dem unteren Foto zu sehen, in Richtung Ostküste nach Whitianga.
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