Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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Als schwer zugängliche Landschaft präsentiert sich Kings Country an der Westküste der Region Waikato zwischen Mokau und Kawhia. Tiefe Schluchten, die die Witterung im Laufe der Jahrhunderte in den Kalkstein fraß, machten dieses Land zum sicheren Zufluchtsort für einen von den Weißen verfolgten König namens Potutau I. von den Waikatostämmen, daher der Beiname Kings Country. Hier lebten die kriegerisch veranlagten Stämme der Te Maniapoto, die zusammen mit anderen Maori gegen die weiße Regierung kämpften und dem Vertriebenen gerne Unterschlupf gewährten.
Die sehr grüne Region bietet zwei spektakuläre Landschaftsbilder. Das eine ist über, das andere unter der Erde. Die Landschaft ist durch typische Kennzeichen erodierten Kalksteins gekennzeichnet. Seit Urzeiten fressen sich hier Flüsse durch das Kalksteingebirge, das aus den Ablagerungen eines Millionen Jahre alten Meeres entstanden ist. Oben findet man eine karstige, sehr deutlich durch Vulkanismus geprägte Hügellandschaft mit steilen Hängen und viel Grün. Darunter liegen viele Höhlen, von denen nur ein sehr kleiner Teil für Besucher offen ist. Einige sind nur für Höhlenkundler mit Spezialausrüstung begehbar, andere sind noch weitgehend unerforscht oder unentdeckt.
Der Ort Hamilton bietet sich als Ausgangspunkt für die Erkundung des Waikato River und der umliegenden Landschaft an, allerdings haben wir dort nur den Zoo besichtigt und standen am Abend lieber in ländlicheren Regionen. Über den Ort Waitomo und eine Tour durch die Höhlen habe ich auf eigenen Seiten berichtet.
Nach dem Besuch der Höhlen bei Waitomo fuhren wir mit unserem Camper die schmale Straße Nummer 37, auch Te Anga Road genannt, in Richtung Piripiri. Hier kann man die Piripiri Caves besichtigen, die allerdings Ausrüstung verlangen, denn es gibt kein Licht. Zwei Kilometer weiter fallen die hübschen Marokopa Falls 30 Meter tief in einen Felsenpool, man kann sie schon von der Straße aus hören. Hinter Te Anga bogen wir nach rechts auf die Taharoa Road ab. Die schmale, kurvige Straße führt durch grünes Farmland, vorbei an einsamen Höfen und kleinen Orten. Nach ca. 20 Kilometern kamen wir an den Wassern des Kawhia Harbour vorbei, eine fjordähnliche Bucht mit vielen Seitenarmen und einer schmalen Verbindung zum Meer. Hier trafen wir viele wilde Schweine am Straßenrand und ab und zu standen auch mal ein paar Kälbchen auf der Straße.
Die Strecke zog sich, war schwer zu befahren mit den langen Camper, dafür hatten wir schönes Licht zum fotografieren der Felsformationen am Wegrand. So wurde es auch schon langsam dunkel, als wir die Straße Nummer 31 erreichten, der wir noch 14 Kilometer bis zum Hafenort Kawhia folgten. Hier war auf der Karte ein Campingplatz eingezeichnet, den wir auch kurz nach Sonnenuntergang endlich erreichten. Wir bekamen auch nach der regulären Öffnungszeit noch einen Stellplatz direkt am Wasser mit Blick auf Kawhia Harbour. Leider war die Anlage klein und einfach und wir teilten sie uns in dieser Nacht mit einer ausgelassenen Jugendgruppe.
Kawhia ist ein kleiner, verschlafener Ort mit einem Mini-Museum und einem schönen Marae als Haupt-Sehenswürdigkeiten. Fährt man ein wenig weiter in Richtung Ocean Beach dann findet man einen langen Sandstrand. Hier kann man 2 Stunden vor Ebbe ein Loch graben und sich in heiße Quellen legen, allerdings weit weniger überlaufen als am berühmteren Hot Water Beach auf der Coromandel Halbinsel. Die Quellen nennen sich Puia Hot Springs und auch hier ist das anschließende Bad im Meer wegen Strömungen gefährlich.
Nach der Übernachtung in Kawiha folgten wir der Raglan Road zum gleichnamigen Ort. Der erste Teil der Straße war eine Schotterstraße, erst nach gut 15 Kilometern gab es wieder Asphalt unter den Reifen. Sie ist kurvenreich und führt durch eine reizvolle Landschaft mit schönen Ausblicken. Unterwegs kommt man an den Bridal Veil Falls vorbei, die aber sehr schlecht ausgeschildert sind. Wir haben sie leider nicht gefunden. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir Raglan.
Im Reiseführer lasen wir von der kleinen Hafenstadt Raglan, die für ihre verrückten Cafes, die traumhaften Surfstrände und dem "Laid back" Lifestyle der Bewohner bekannt ist. Also beschlossen wir einen Abstecher ans Meer zu machen. Leider war der Himmel bleigrau und im Ortseingang gab es umfangreiche Straßenbauarbeiten, so dass wir mit unserem Camper gleich in Richtung Surfstrand umgeleitet wurden - auch bei der Rückfahrt fanden wir nicht zum Ortszentrum.
An der Küste angekommen schauten wir uns von einer steilen Klippe aus den Strand und die Surfer im Neoporenanzug an. Die 8 Kilometer westlich von Raglan gelegene Manu Bay soll den längsten left-hand break weltweit haben. Szenen des Surf-Kultfilms "Endless Summer" wurden hier gedreht. Ein riesiger, voller Campingplatz auf einer Insel reizte uns nicht sonderlich und da es erst Nachmittag war, beschlossen wir weiterzufahren und die Nacht bei den Waingaro Hot Springs zu verbringen.
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Raglan und Umgebung
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