Archiv : Infos und Bilder aus 2005
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| Zentrum | Durie Hill |
Wanganui hat rund 39.400 Einwohner und liegt etwa 200 km nordnordöstlich von Wellington an der Mündung des Flusses Whanganui in die Tasmanische See, genauer gesagt in den South Taranaki Bight. Sie ist Hauptstadt des gleichnamigen Wanganui-Distrikts in dem insgesamt ca. 44.000 Menschen leben. Ausführliche Infos findet man unter wanganui.com oder wanganui.govt.nz. Ursprünglich wurde das Gebiet von den Maori Whanganui genannt, das heißt Bucht oder großer Hafen. Heute werden Stadt und Distrikt ohne h hinter dem W geschrieben, Fluss und Nationalpark mit dem h.
Wir kamen von Wellington, hatten unterwegs noch das Southwards Car Museum besichtigt und erreichten am späten Nachmittag Wanganui. Kurz nach unserer Ankunft fanden wir einige Kilometer Flußaufwärts direkt am Flussufer im Top Ten Holiday Park einen schönen Stellplatz und am nächsten Tag erkundeten wir ein wenig die hübsche Stadt, in der wir uns gleich wohlfühlten. Die Lage am ruhigen Fluss ist sehr schön, drei Brücken führen hinüber und es gibt sogar einen Schaufelraddampfer namens Waimarie am Ufer. Zu beiden Seiten des Flusstals findet man eine hügelige Landschaft. Große Teile der Region gehören zu einem Nationalpark, den wir auf einer engen Straße später durchquerten.
Gegründet wurde Wanganui ungefähr im Jahr 1860 von der New Zealand Company, die nach neuem Land für ihre Siedler suchte. Bedeutung erlangte Wanganui später besonders als Hafen, der Fluss Whanganui ist mit 300 Kilometern Länge die längste Schifffahrtsstraße in Neuseeland und der zweitlängste Fluss auf der Nordinsel. Das Gebiet wird von den Maori als heilig angesehen und in der Vergangenheit gab es einige Konflikte zwischen den Kolonialisten und den einheimischen Stämmen. Auch heute noch ist gerade die Region Wanganui ein bekannter Herd für Konflikte zwischen Maori und der restlichen Bevölkerung wenn die Frage aufkommt, wem eigentlich das Eigentumsrecht des Landes zusteht und die Rechte dafür, den Fluß dür Schiffbarkeit aus zu baggern und damit die Fischgründe der Maori zu zerstören.
Ein Großteil der Stadt befindet sich am nordwestlichen Ufer des Flusses, hier kann man verkehrsberuhigt shoppen gehen und in Straßencafés sitzen. Die Victoria Avenue wurde sehr schön restauriert, hier findet man Gaslichter, schmiedeeiserne Gartenstühle, Palmen und üppig grüne Platanen. Ein wirklich attraktives Ambiente, leider waren wir an einem Sonntag da und das Zentrum war wie ausgestorben. Nur die großen Malls ein wenig außerhalb hatten geöffnet. Das Trafalgar Square Shopping Centre am Taupo Quay wurde 1989 mit Neuseelands größtem K-Mart Store eröffnet. Heute befinden sich hier The Warehouse und ein riesiger Supermarkt zusammen mit einigen anderen Shops. Also gingen wir erst einmal unsere Vorräte auffüllen.
Es gibt zwei Heritage Walks, auf denen man die Stadt Wanganui erkunden kann. Infos dazu bekommt man in der Tourist Info, die leider am Sonntag geschlossen war. Berühmtestes Gebäude der Stadt ist das königliche Wanganui Opera House, das 1899 aus Holz errichtet wurde und immer noch benutzt wird. Ein weiterer auffälliger Gebäudekomplex ist die War Memorial Hall mit einem Konferenzzentrum, der Davis Library und einem Konzertsaal. Wir besuchten außerdem kurz die Bason Botanic Gardens, hier gibt es Spazierwege und eine begehbare Voliere mit Vögeln. Beim Anblick der Kakadus, Loris und Wellis befiel uns spontane Sehnsucht nach der Tierwelt Australiens. Der Spaziergang in den Gärten entfiel wegen einsetzendem Nieselregen.
In der Nähe der City Bridge ist eine der ungewöhnlicheren Besonderheiten der Stadt. Hier beginnt der Fußgängertunnel, der zum berühmten Durie Hill Elevator führt. Den einzigen "earthbound elevator" Neuseelands und einer von nur zwei unterirdischen Aufzügen weltweit. Er wurde am 2. August 1919 eröffnet und von dem rot-weißen Turm am oberen Ende hat man einen schönen Blick über die Stadt. Gegenüber liegt ein weiterer Aussichtspunkt, der markante Wasserturm. Mit dem Aufzug überwindet man die 65,8 Meter Höhenunterschied in einer Minute auf 213 Metern Länge.
Noch besser ist es für eine gute Aussicht den Durie Hill War Memorial Tower hinaufzuklettern. Für das 1925 errichtete Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde Sandstein verwendet, der sehr viele versteinerte Muscheln enthält. Er ist nur wenige Meter vom Aufzug entfernt und 33,5 Meter hoch. Von hier blickt man über Wanganui und das Meer und sieht bei gutem Wetter sogar die Vulkane Taranaki und Ruapehu. Es war sehr windig dort oben, so dass wir schnell wieder die steinerne Wendeltreppe mit ihren 176 Stufen heruntergingen.
Geöffnet Montag bis Freitag von 7:30- 18:00 Uhr, Samstag von 9:00-17:00 Uhr und Sonn- und Feiertags von 10:00-17:00 Uhr. Es ist auch möglich mit dem Auto hochzufahren und vor dem Turm zu parken, wenn man den Aufzug nicht benutzen möchte.
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