RUINEN UND VERFALL

Wenn man durch die Altstadt schlendert, dann kommt man neben den schön renovierten Häusern auch immer wieder an malerischen Ruinen und pittoreskem Verfall vorbei. Einige Häuser stehen zum Verkauf, andere sind mit Planen abgedeckt und werden gerade restauriert oder frisch in Bonbonfarben angemalt oder verputzt.

Die Ruinen des Klosters und der Iglesia de la Compania de Jesus sind die auffälligsten mitten in Casco Viejo. Bereits 1667 war hier die königliche Päpstliche Universität von San Javier untergebracht. 1781 wurde die Kirche dann durch ein Feuer zerstört und 1882 durch ein Erdbeben noch weiter beschädigt. Die Regierung von Panama restaurierte 1983 die Ruinen des Klosters, heute liegen hier malerisch einige Katzen im Eingang die sich hier wohlfühlen und von Touristen kraulen lassen. Man kann die Anlage den ganzen Tag ohne Eintritt betreten, am Abend wird sie stimmungsvoll beleuchtet.

Der Club de Clases y Tropas war mal eine verlassene Ruine und vorher General Noriegas Lieblingslokal. 1989 wurde es während der Invasion fast vollständig zerstört. Beide Filme, James Bond "Ein Quantum Trost" und "Der Schneider von Panama" drehten Szenen in dieser Ruine. Oft ist auf Webseiten noch davon die Rede, wie malerisch es hier ist und es wäre ein Geheimtipp. Leider gibt es sie in dieser Form nicht mehr, denn hier wurde 2019 gerade an einen weiteren Luxushotel gebaut, das dann demnächst in Premiumlage direkt am Meer mit Blick auf die Skyline liegt. Unten auf dem letzten schmalen Bild ist die Baustelle zu sehen.

Arco Chato

Immer noch Ruine, aber schön restauriert sind die Arco Chato und das daneben liegende Religionsmuseum Museo de Arte Religioso. Hier waren wir nicht drin, haben uns nur den öffentlich zugänglichen Teil der Anlage angesehen.

Unmittelbar nach der Gründung von Casco Viejo begannen die Dominikaner hier mit dem Bau ihrer Kirche. Leider wurden die Kirche und das Kloster von Santo Domingo nach einem Brand, der sie 1756 zerstörte, nie wieder aufgebaut. Das einzige, was über Jahrhunderte erhalten blieb, war der flache Bogen (Arco Chato) am Eingang, der heute ein beliebtes Fotomotiv ist und schon damals ein Meisterwerk der Mauerwerkskonstruktion war. Er hat Erdbeben und der Zeit widerstanden, ganz ohne eine andere Unterstützung als durch die beiden Endbögen. Diese Tatsache hat schon Architekten aus der ganzen Welt verblüfft.

Dieser 15 Meter lange und 10 Meter hohe Bogen spielte auch eine wichtige Rolle beim Bau des Kanals, da er die ganzen Jahre über erhalten geblieben war und so ein überzeugender Beweis dafür war, dass Panama sich außerhalb des Erdbebengebiets befand. Leider ist der flache Bogen dann doch am Freitagabend, dem 7. November 2003, eingestürzt. Aber er wurde wieder rekonstruiert.

Die Häuser in der näheren Umgebung des Museums sind besonders schön renoviert, mit üppig bepflanzten Balkonen und Pastellfarben. Eine weitere Ruine befindet sich direkt hinter unserer Unterkunft am Plaza Bolivar, wir konnten von der Dachterrasse hhereinsehen.