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Vier Nächte haben wir im prachtvollen Landhuis auf Kamerkloof gewohnt, das nach der gleichnamigen Schlucht direkt nebenan benannt ist. Susan und André Reyneke, die Besitzer, haben hier in den letzten Jahrzehnten ein Paradies erschaffen. Es ist zwar sehr abgelegen, aber wer Ruhe sucht und Einsamkeit mag, der ist hier genau richtig. Eine der schönsten Selbstversorger-Unterkünfte die wir bisher im südlichen Afrika hatten.
Auch wenn man nicht mit dem Auto die umliegenden Sehenswürdigkeiten besucht, kann man hier Tage mit spazieren gehen und Nichtstun verbringen. In der Baviaanskloof bieten viele der umliegenden Farmen gegen Eintritt Wanderwege, Schluchten mit Wasserfällen oder Offroad Trails an. Mehr zum Gelände der Farm findet Ihr auf der Seite Farmrundgang.
Auch auf Kamerkloof selbst kann man wandern, 96% des Farmgeländes sind völlig unberührte Natur. Leider hatten wir eine Hitzewelle mit 42°C erwischt im März. So waren wir zwar ein wenig spazieren, aber für lange Wege war es uns viel zu heiß. Da lockte eher der private Pool hinter dem Haus zum Entspannen bei einem guten Buch.
Dabei gibt es auch schattige Routen, die schönste ist der die "Dam Se Kloof" Slot Canyon Trail. Er führt zuerst noch unter Bäumen am Fluss entlang über den "Wild Fig Tree River Trail", hier sind wir ein Stück entlang gelaufen. Ist die Kloof erreicht läuft man dann aber weiter in der prallen Sonne. Je nach Jahreszeit kann man hier auch in Rockpools baden, 2-3 Stunden sollte man für diese Wanderung einplanen.
Der historische "Voet Pad se Kloof" Trail aus dem Burenkrieg wurde wiederhergestellt und ist nur für Kamerkloof Gäste geöffnet. Dieser Zickzackweg war der einzige Pfad aus dem Tal heraus für die Bewohner während des Krieges. 3-4 Stunden wandert man hier und hat schöne Ausblicke auf das Tal.
Alle Wanderwege erreicht man bequem von allen Unterkünften aus, sie sind gut ausgeschildert und man bekommt auch eine Karte für die Tasche, sehr praktisch zur Orientierung. Zäune überwindet man hier auf Leitern aus Holz, unten auf dem Foto ist eine zu sehen.
Wer lieber mit dem Allradauto fährt statt zu wandern, für den gibt es im Tal diverse 4x4 Trails. Sie liegen meist auf Privatgelände, daher muss man sich vorab anmelden und eine kleine Gebühr zahlen. Susan ist bei der Buchung gerne behilflich. Wir haben keine solche Tour gemacht, da wir nicht in den drei Tagen noch einmal zum Tanken bis nach Willowmore fahren wollten - wir Dummchen hatten vor der Ankunft nicht bei der letzten Gelegenheit noch mal vollgetankt.
Weiter oben am Hang befindet sich der Sundowner Point namens "Plaas Stappie". Mit dem Allrad kann man ganz hochfahren, zu Fuß braucht man eine gute Stunde. Oben angekommen führt ein kleiner Fußweg zu einem Tisch mit Bank. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf das Tal und die Farm unterhalb. Und natürlich einen sicher traumhaften Blick in den Sonnenuntergang. An den ersten beiden klaren Abenden hatten wir es leider versäumt hier hoch zu fahren, danach trübten dann leider der Rauch eines Buschfeuers und Wolken die Aussicht.
Auch die Gästehäuser sind von hier oben gut zu sehen. Daher sind wir am Morgen der Abreise bei schönstem Wetter noch einmal kurz hochgefahren und so entstanden die folgenden Aufnahmen. Auf dem Weg nach oben kommt man an riesigen Euphorbia Bäumen vorbei.
Studtis ist kein Ort, sondern eine kleine Community aus Farmen. Die ersten entstanden hier im Jahr 1817. Obwohl nur 120 Kilometer von Port Elisabeth entfernt, befindet man sich hier im Herzen des Baviaanskloof in einer anderen Welt. Ein paar Häuser verteilen sich in der Landschaft. Neben kleinen Häusern der einheimischen Farmer und größerem Landbesitz wie Kamerkloof gibt es hier auch eine Hippie Community und die Sederkloof Lodge.
Hier wohnt man inmitten der Natur, zwischen dem Baviaanskloof-Gebirge und dem Kouga-Gebirge in geschützter Lage. Neben der Wildnis gibt es Ackerland, das von Olivenhainen, Rindern, Wildpferden, Orangen, Kartoffeln, Weizen, Luzerne und Tabakanbau dominiert wird. Die Fahrt aus dem Tal ist lang und beschwerlich, die meisten Menschen hier führen ein Leben als Selbstversorger.
P.H. Nortje, einer von Südafrikas gefeierten Autoren, wurde in diesem Gebiet geboren und seine Romane "Voetpad se Kloof" und "Die Wildedruif Val" sind dem Leben und dem Kampf der Menschen in der Baviaanskloof gewidmet.
Direkt schräg gegenüber von Kamerkloof befindet sich auch die Quelle von Sewefontein, sie ist umringt riesigen, knorrigen, wilden Feigenbäumen. Da sie auf privatem Grund liegt, mietet man gegen kleines Geld einen Führer. Wir haben leider nicht geschafft sie zu besuchen.
Dafür waren wir in dem einzigen Läden in der gesamten Baviaanskloof, der sich hier direkt gegenüber der Zufahrt zu Kamerkloof befindet: Babes se Winkel. Babes und Gustav Nortje betreiben hier einen Laden, der den Besucher zurück in die 50er Jahres versetzt. Es gibt ein paar Stühle vor der Türe, hier bekommt man auch Tee und Snacks.
Auch wenn es innen sehr altmodisch und rustikal wirkt, hier bekommen die Einheimischen zu zivilen Preisen frische Lebensmittel und Konserven. Am Wochenende ist es Treffpunkt für Jung und Alt, gleichzeitig die örtliche Postagentur und die Farmer-Genossenschaft für die lokalen Bauern.
Auch wenn wir nicht wirklich etwas brauchten, eine Cola, ein paar Chips und ein paar selbst gebackene Cookies kann man immer kaufen und so die Betreiber unterstützen.
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