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Das hübsche und historische Städtchen Graaff-Reinet hat ca. 34.000 Einwohner und trägt zu Recht auch den Beinamen "Perle der Großen Karoo". Überall gibt es schattige Bäume, vor allem im November ist es hier besonders schön. Dann blühen lila die zahlreichen Jacarandas der Stadt.
Am 19. Juli 1786 wurde der Ort "De Wijdgelegen Colonie Van Graaff-Rijnet" von den Voortrekkern gegründet und ist damit nach Kapstadt, Stellenbosch und Swellendam die viertälteste Stadt Südafrikas. Bis heute spürt man hier noch den Charme vergangener Jahrhunderte. Viele imposante Villen und öffentliche Gebäude sind zu sehen. Ein Bummel durch die großzügig angelegten Straßen erweckt den Eindruck, man spaziere durch ein großes Freilichtmuseum.
Die Ansiedlung erhielt ihren Namen von dem Kapgouverneur Cornelius Jacob van de Graaff und seiner Frau Hester Cornelia Reinet. Sie liegt an den Ausläufern der Sneeuberge und ist durch eine Flussschleife von drei Seiten vom Sundays River umgeben. Die burischen Siedler in Graaf-Reinet rebellierten im Jahr 1795 gegen die Niederländische Ostindien-Kompanie und gründeten die erste Burenrepublik Graaff-Reinet. Das Drostdy-Gebäude wurde 1806 fertiggestellt.
Ihren gediegenen Wohlstand erwarben die Bürger in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Zucht von Merinoschafen und Angoraziegen und auch heute noch lebt die Region davon. Viele deutsche und englische Siedler kamen hierher und zeitweise war der Ort das zweitwichtigste landwirtschaftliche Handelszentrum der Kapprovinz.
Graaff-Reinet ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Es bietet sich als Zwischenstopp an auf dem Weg vom Norden ans Kap oder umgekehrt an, da es nur wenig abseits der Hauptverbindungsstraße liegt.
Der Ort rühmt sich zu recht damit, dass es hier 200 Gebäude gibt, die mit einer Plakette ausgezeichtnet als National Monument unter Denkmalschutz stehen, zumeist restaurierte Häuser im kapholländischen und viktorianischen Stil. Keine andere Stadt in Südafrika erreicht diese Zahl auch nur ansatzweise. Dazu kommen noch etliche andere Häuser, die nicht besonders geschützt sind, aber sicher fast ebenso alt und schön.
Beim Rundgang laden kleine Geschäfte zum Bummeln ein und das ein oder andere Café und Restaurant zu einer Rast auf schattiger Veranda. Egal wo man ist, Historisches begegnet einem hier wirklich auf Schritt und Tritt.
Die Hauptstraße von Graaff-Reinet führt direkt zur größten Sehenswürdigkeit: der imposanten Kirche im Zentrum. Die Dutch Reformed Church (Grotekerk) wurde 1885-1887 erbaut, es war schon die dritte Kiche an diesem Fleck. Sagenhafte 18.000 britische Pfund kostete damals der Bau aus lokalem Sandstein, der aus Adendorp mühsam in Ochsenkarren hierher geschafft wurde. Die Dachziegel kamen mit dem gleichen Transportmittel aus dem 275 Kilometer entfernten Port Elisabeth.
Seitdem beherrscht das mächtige Bauwerk das Ortsbild.
Steht man an der Church Street vor der Kirche, befindet sich auf der rechten Straßenseite die Touristeninformation.
In derselben Straße findet man auch die 1806 erbaute Drosdty, heute Teil eines Hotelkomplexes. Die ehemaligen Sklavenunterkünften des Stretch's Court werden als vornehme Hotelzimmer genutzt und sind sehr sehenswert. Es lohnt sich, in die Seitenstraße zu gehen und einmal einen Blick in die Gasse zu werfen.
Das südafrikanischen Künstlern gewidmete Hester Rupert Art Museum befindet sich der ehemaligen, strahlendweißen Missionskirche.
Eine der schönsten Seitenstraßen mit vielen hübschen Gebäuden, die Parsonage Street, führt zum eindrucksvollen Reinet House von 1806-12 in der Murray Sreet, heute ebenfalls ein Museum.
Die meisten Häuser in dieser Straße wurden restauriert und heute als Ferienwohnung durch "De Kothuize" vermietet. Wir haben hier zwei Nächte in Haus Nummer 6 gewohnt.
Informationen über die verschiedenen, kleinen Museen in Graaff-Reinet bekommt man im Tourist Office. Man sollte aber bedenken, das diese um die Mittagszeit meist für einige Stunden geschlossen werden.
Nachdem man allerlei Historisches gesehen und einige Museen besucht hat, kann man in Graaff-Reinet herrlich spazierengehen und dabei ein wenig shoppen.
Die Querstraße hinter der Kirche ist die Einkaufsmeile der Stadt, ebenso wie die Hauptstraße, die Church Street. Hier findet man Modegeschäfte, kleine Einkauszentren, Buchhandlung, ein Antiquitätengeschäft, Tankstellen und Supermärkte.
Hinter der Kirche gab es mal ein Kleinod, eine alte Apotheke mit historischen Fotoapperaten und Geräten im Fenster. Ein Musterbeispiel victorianischer Einrichtung mit alten Flaschen, Regalen und Messinstrumenten im Inneren. Die Ladeneinrichtung war aus Mahagoni. Leider war sie bei unserem Besuch im Mai 2004 geschlossen und ausgeräumt, das Foto rechts ist noch aus dem Jahr 2002.
Auch auf der Church Street findet man einige gut sortierte Souvenirläden, die in Südafrika "Curio Shops" heißen. Dort gibt es den üblichen Schmuck, Straußeneier, Perlentiere und andere Mitbringsel. Auch das Postamt befindet sich hier in einem sehr alten Gebäude.
Wenn man einkaufen möchte, sollte man sich nach Merionoprodukten umschauen. Puschelige Decken, Schals und Pullover sind ein schönes Souvenir, da sie federleicht sind. große Auswahl hat der Shop "Naturally the Best" in der Caledon Street.
Bekannt war Graaff-Reinet auch einmal durch den Tequila, der hier 10 Kilometer außerhalb der Stadt hergestellt wurde. Agave Distillers (Pty) Ltd. war der einzige Platz weltweit außerhalb von Mexico, an dem Tequila hergestellt wurde, hier aus Markenschutzgründen Agava Gold und Agava Silver genannt. Leider ist die Firma nach dem vierten Konkurs in 10 Jahren mittlerweile seit Jahren dicht.
Die Blütenstände der Agaven schmecken sauer eingelegt wie Gurken dill pickled als Beilage sehr lecker, man kann sie hier im Glas kaufen, das nennt sich &quod;Agave Buds".
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Graaff-Reinet
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