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NASHORNVÖGEL

Wenn man sich die Vogelfamilie der Nashornvögel anschaut, dann gibt es einige Arten die man im Kruger wirklich täglich beobachten kann. Denn diese Vögel sind neugierig, klug und überall dort anzutreffen, wo auch die Menschen sind. In Camps, an Picknickplätzen, Aussichtspunkten oder Bid Hides. Die Gattung Tockus umfasst weltweit 15 Arten, vier davon leben im Kruger Nationalpark. Innerhalb der Familie der Nashornvögel stellen sie die größte Gattungsgruppe dar.

Tokos sind monogame Vögel, sie nisten in Baumhöhlen oder Felsspalten. Wie für viele Nashörnvögel typisch, mauert das Weibchen den Eingang bis auf einen kleinen Spalt zu. Sie nutzt dafür überwiegend ihren eigenen Kot, Futterreste und Fruchtbrei. Nur bei einigen Arten wird auch Lehm verbaut.

Den Südlichen Gelbschnabeltoko (Tockus leucomelas) trifft man besonders häufig im Park an. Eigentlich vergeht kein Game Drive ohne Toko-Sichtungen. Auf Grund des auffälligen gelben Schnabels werden die Vögel im Volksmund auch gerne "Flying Banana" genannt.

Der Südliche Gelbschnabeltoko ist ein mittelgroßer Toko und erreicht eine Körperlänge von bis zu 40 Zentimeter. Der Schnabel wird bei den Männchen 8,1 bis 9,9 Zentimeter lang. Weibchen haben einen deutlich kürzeren Schnabel mit einer Länge zwischen 6,7 und 8,4 Zentimeter, sie sind auch deutlich leichter und wiegen im Schnitt 168 Gramm, während Männchen durchschnittlich 211 Gramm wiegen. Die Augen sind gelb, die Beine und Füße sind schwarz.

Die Nahrung besteht aus Insekten, Skorpionen und Nagetieren, aber auch aus Früchten und Samen. Den Großteil der Nahrung findet der Südliche Gelbschnabeltoko am Boden, wo er mit schnellen Läufen und flach ausgeführten Hüpfern auch kleinen Reptilien und Heuschrecken nachjagdt. Der Südliche Gelbschnabeltoko kommt meist als Paar vor, wo einer ist da ist der Partner oft nicht weit entfernt. Er verteidigt sein Revier gegen Artgenossen, duldet aber die Nähe des Rotschnabeltokos und des Grautokos.

Der Rotschnabeltoko (Tockus erythrorhynchus) erreicht eine Körperlänge von bis zu 35 Zentimeter und gehört damit zu den kleineren Tokos. Die Männchen sind an Scheitel und Nacken dunkelgrau, der Hals und das Gesicht sind weiß. Der Schnabel ist rot mit einer schmalen gelben Basis. Der Unterschnabel ist von der Basis bis fast zur Mitte schwarz. Ein Horn fehlt fast vollständig, auf dem Oberschnabel findet sich lediglich eine schmale Erhebung. Die Augen sind braun, die Beine und Füße rußbraun. Diese Art ist erkennbar an den markanten Kok-kok-kok-kokok-kokok-kokok Rufen.

Der Grautoko (Tockus nasutus), auch Weißschopftoko genannt, kommt benfalls im Nationalpark vor. Grautokos erreichen eine Körperlänge von bis zu 45 Zentimeter, die Männchen erreichen ein Gewicht von 220 bis 258 Gramm, die Weibchen wiegen zwischen 163 und 215 Gramm. Der Schnabel ist schwarz mit einem weißen Fleck nahe der Basis des Oberschnabels und einer weißen Längszeichnung über die Basis des Unterschnabels. Das Horn ist nicht sonderlich groß und endet etwa in der Mitte des Schnabels. Die Augen sind rotbraun, die Beine und Füße sind rußbraun. Er gibt gibt hohe, langgezogene Pfeiflaute von sich.

Anders als ein Gelbschnabeltokoer sucht der Grautoko typischerweise in Baumwipfeln nach Nahrung, nur etwa 20 bis 30 Prozent seines Nahrungsbedarf findet er am Boden. Grautokos folgen außerdem Pavianen und Zebras sowie anderen großen Vögeln, um die Insekten zu fangen, die durch diese aufgescheucht werden. Da Grautokos gelegentlich auch die Nester von Webervögeln ausräubern, werden die von kleineren Singvögeln angegriffen und verscheucht.

Dann gibt es noch den Kronentoko (Tockus alboterminatus), den wir bisher nur im Camp Skukuza gesehen haben. Er ist ein sehr territorialer Vogel, die Paare besetzen ein Revier und verteidigen dieses gegenüber Artgenossen. ännchen wiegen zwischen 191 und 332 Gramm, die Weibchen zwischen 180 und 249 Gramm. Der Schnabel ist rot bis tieforange mit einem niedrigen Horn. An der Schnabelbasis verläuft ein gelbes Band. Die Augen sind gelb und die Beine und Füße sind schwarz. Man findet ihn berwiegend im Blattwerk von Bäumen, eher selten auf dem Boden. Einen Trompeterhornvogel (Bycanistes bucinator) haben wir im Kruger leider noch nie gesehen, laut Karte soll es ihn hier aber geben.






Hornraben

Eine besondere Art in der Gruppe der Nashornvögel ist der Südliche Hornrabe (Bucorvus leadbeateri), auch Rotwangenhornrabe oder Kaffernhornrabe genannt. Der Südliche Hornrabe und seine Schwesterart, der Nördliche Hornrabe (Bucorvus abyssinicus) oder Sudanhornrabe, sind die einzigen Vertreter aus der Familie Hornraben. Mit seinem großen Schnabel, dem schwarzen Gefieder und der rötlichen Färbung der unbefiederten Gesichts - und Halspartien ist dieser Vogel eindeutig zu identifizieren. Im Kruger trifft man die Vögel meist am Boden in kleinen Gruppen von 2 bis 12 Vögeln, wobei sie ein Territorium von bis zu 100 km² beanspruchen. Dieses verteidigen sie aktiv gegen andere Gruppen.

Oft sind es Erwachsene mit Jungtieren. Am frühen Morgen oder am Abend sitzen sie oben auf den Bäumen, am Tag laufen sie gerne auf den Straßen entlang, wo sie nach Beute Ausschau halten. Die Vögel sind ständig auf Nahrungssuche, wobei sie langsam über die Erde schreiten und den Boden mit dem Schnabel untersuchen. Schwerer zu erlegende Beute wie Schlangen oder kleine Säugetiere werden von mehreren Tieren gemeinsam erlegt.

Hornraben sind wenig scheu, sie schreiten nur langsam zur Seite wenn man sich mit dem Auto nähert. So kann man sie schön beobachten, wenn sie dann seitlich durch das Grasland schreiten.

Der Südliche Hornrabe hat eine Körperlänge von 90 bis 100 Zentimeter und eine Flügelspannweite von fast zwei Metern. Das Gewicht der Vögel variiert: Ausgewachsene Männchen wiegen zwischen 3,5 und 6,2 Kilogramm, Weibchen sind etwas leichter und wiegen zwischen 2,2 und 4,6 Kilogramm.

Das Gefieder ist überwiegend schwarz, die ungefiederten Gesichtspartien sind leuchtend rot. Von gleicher roter Farbe ist die Kehle und der obere, vordere Teil des Nackens. Der Schnabel ist schwarz oder grauschwarz. Er hat lediglich an der Basis ein angedeutetes Horn in Form einer Schnabelerhebung. Beim Männchen ist dieser Aufsatz etwas stärker ausgeprägt. Aufällig sind die wunderschönen langen Wimpern am Oberlid. Die Augen sind grau-grün bis gelb, Beine und Füße sind schwarz.

Die Rufe der Hornrabens sind vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung zu hören. Es handelt sich dabei um tiefe, weit schallende Hoo Hoo Hoo-hoo-Rufe, die in monotoner Folge in einer Tonhöhe von 200 Hz gerufen werden und an windstillen Tagen bis zu fünf Kilometer weit zu hören sind.

Der Bestand dieser Art ist rückläufig, wegen der Zerstörung des natürlichen Habitats dieser Vögel. Erst im Alter von etwa 10 Jahren beginnen die Hornraben mit der Brut, dabei brütet von einer Gruppe nur das dominante Paar. Je Brut wird nur ein Nestling aufgezogen. In Südafrika werden in Naturschutzprojekten die zweiten Eier eingesammelt und die Küken, die sonst meist verhungern würden, von Menschen aufgezogen. Dann werden sie wieder auszuwildert. Derzeit werden die Hornragen dennoch als gefährdet eingestuft, denn laut Informationen im Park wird nach jeder Brut eine mehrjährige Pause eingelegt. Dafür leben die Vögel auch über 50 Jahre. Aus all diesen Zahlen ergeben sich natürliche Gruppen von 5 Tieren - die Eltern und 3 Jungvögel, wir haben auch eine Gruppe von 7 Tieren gesehen, wo die Jungen wohl mit der Eroberung eines eigenen Reviers noch Zeit brauchen.





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