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| Bienenfresser |
Auf dieser Seite möchte ich Euch die Vogelfamilie der Racken und Bienenfresser vorstellen. Das sind schöne und sehr bunte Vertreter ihrer Art, die oft auffällig auf Ästen sitzen und wenig scheu sind. So kann man sie meist sehr gut fotografieren.
Der häufigste Vertrer der Racken ist die Gabelracke (Coracias caudata - Fork tailed roller). Sie ist 35–45 cm groß. Ihr Gefieder ist schön bunt gefärbt, die Brust ist violett, der Bauch hellblau. Kopf und Nacken sind grün, um den Oberschnabel und über den Augen zieht sich ein weißer Streifen. Das Gesicht ist rötlich, die Flügel eher bräunlich. Die Unterseite der Flügel ist leuchtend blau, das sieht man vor allem wenn sie hochfliegt. Gabelracken leben in Baumsavannen, offenem Buschland und Kulturland wo sie Insekten, Raupen, Skorpione und Spinnen jagen. Dazu sitzen sie meist auf einem erhöhten Punkt, wo sie leicht zu entdecken sind.
Die Strichelracke (Coracias naevia - Purple Roller) erkannt man sofort an den weißen Strichen auf dem Bauchgefieder. Verglichen mit anderen Rackenarten sind ihre Farben auch eher gedeckt und ihr Ruf ist ziemlich rau. Das bevorzugtes Habitat ist die trockene Dornbuschsavanne, wo sie lange Zeit damit zubringt, auf den Spitzen von Dornbüschen anzusitzen und nach Beute Ausschau zu halten. Sie vertilgt die gleichen Beutetiere wie die Gabelracke.
Wesentlich seltener haben wir im Kruger bisher die Blauracke (Coracias garrulus - European Roller) gesehen, was wahrscheinlich an unserer bevorzugten Reisezeit im Mai liegt. Der mit türkisem und azurblauem Gefieder sehr auffallend gefärbte Vogel ist in Europa der einzige Vertreter dieser Familie. Blauracken sind Weitstreckenzieher, alle verlassen im Spätsommer und Frühherbst ihre Brutgebiete in Europa um vor allem im südlichen Afrika zu überwintern. Der Gesamtbestand der Blauracke wird momentan als nahezu gefährdet eingestuft. Blauracken erreichen eine Größe von 31–32 Zentimetern und ihr Gewicht liegt zwischen 130 und 160 Gramm.
Im Oktober 2019 haben wir dann zum ersten Mal die vierte Rackenart im Norden vom Kruger gesehen: der Zimtroller (Eurystomus glaucurus - Broad-billed roller). Und das gleich drei Mal, was wahrscheinlich an der Jahreszeit lag. Zimtroller sind etwa 29–30 Zentimeter groß. Die Oberseite und Unterseite des Rumpfes und der Kopf sind rost- bis kastanienfarben, die Brust ist leicht violett. Die Flügelründer sind dunkelblau, der Schwanz ist auf der Unterseite hellblau und an der Spitze dunkel. Der gelbe Schnabel ist kurz und kräftig, ein auffälliger Vogel. Der Zimtroller lebt auf großen Lichtungen und an Flussufern, er benötigt große Bäume und Wasser.
Die letzte Rackenart konnten wir bisher nicht entdecken, es handelt sich um die Spatelracke (Coracias spatulatus - Racquet tailed roller). Mit 88–111 g der leichteste und kleinste Vogel der Gattung und einer Gabelracke sehr ähnlich. Der Kopf ist oliv, mit Weiß an Stirn und Kinn. Der Bauch ist hellblau, Schulter und Schwanzunterseite dunkelblau, Bürzel und Schwanzoberseite schwarz mit auffälligen langen, in zwei Wimpeln endenden namensgebenden Schwanzfedern. Der Mantel ist hellbraun. Der bevorzugte Lebensraum im Kruger sind die mit Mopane bestandenen trockeneren Flächen.
Ähnlich wie die Racken sind die Bienenfresser und Spinte auffällig bunt. Sie sind selten fern von Wasser anzutreffen, wo sie oft in Kolonien anzutreffen sind. Sie sitzen gerne, meist zusammen mit Artgenossen, auf herausragenden Ästen über dem Fluss oder auf Leitungsdrähten.
Bienenfresser (Merops apiaster) werden selten auch "Bienenspecht" genannt, was falsch ist, da sie gar nicht zu den Spechten zählen. Im Durchschnitt ist ein Vogel ca. 28 Zentimeter groß und hat einen türkisen Bauch- und Brustbereich. Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien sind rostbraun, die Flügel ebenfalls, über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Weitere Merkmale sind der lange, leicht gebogene Schnabel und die nur bei den Altvögeln vorhandenen, verlängerten Schwanzfedern, auch Schwanzspieße genannt. In Deutschland galt er Ende der 1980er Jahre als ausgestorben, seit 1990 wandert er jedoch wieder ein und es brüten wieder Paare.
Interessant ist es die Vögel bei der Jagd zu beoabchten. Ein Bienenfresser erbeutet im Flug vor allem die Hautflügler Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, aber auch Libellen, Zikaden und fliegende Käfer. Da viele davon sehr wehrhaft sind, fliegt er nach Ergreifen des Insektes zunächst zu einer nahegelegenen Sitzwarte. Dort wird es mit kräftigen Hieben auf die Unterlage getötet und durchgeknetet, wobei sich die Giftdrüse des Stachels entleert. Erst dann wird das Beutetier verschluckt.
Der Blauwangenspint (Merops persicus - Blue cheeked bee eater) ist auf der Unterseite des Rumpfes grün, seine Kehle ist leuchtend rostfarben. Die Oberseite und die Flügel sind dunkel- und olivgrün und der Bereich um den Schnabelansatz ist hellgelb. Eine breite schwarze Augenbinde zieht sich vom Schnabelansatz bis kurz vor den Nacken.
Der Zwergspint (Merops pusillus - Little bee eater) ist auf der Oberseite grün, die Kehleist gelb, auf ein schwarzes Halsband folgt eine kastanienbraune Brust, die zum Bauch hin zu Beige verblasst. Die Flügel sind grün-braun und der Schnabel schwarz. Der Zwergspint wird 15 bis 17 Zentimeter lang und ist damit die kleinste Bienenfresserart im Nationalpark.
Im Gegensatz zu anderen Bienenfressern brütet der Zwergspint nicht in Kolonien. Er gräbt eine Brutröhre in sandige Ufer, dann wechseln sich Männchen und Weibchen beim Brüten ab. Zwergspinte bilden Schlafgemeinschaften auf Bäumen.
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