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Eine sehr schöne Strecke bietet sich an, wenn man vom Olifants Main Camp in Richtung Satara fahren möchte und dem Verkehr auf der asphaltierten Hauptstraße entgehen will. Die S39, die Timbavati Road, startet im Norden von der H1-4 aus. Diese Gravel Road zählt zu den schönsten und abwechslungsreichsten im Park. Neben guten Tiersichtungen gibt es schöne Landschaft, ein Flussbett, einen Picknickplatz und einen Bird Hide.
Im Norden kommt man zuerst am Goedgegun-Wasserloch vorbei, das recht nah an der Straße liegt. Hier sahen wir viele Zebras im dichten Busch.
Nach 5 Kilometer biegt rechts eine Gravel Road ab, die Abzweigung sollte man nicht verpassen. Die Einbahnstraße führt zu einem sehr schönen Aussichtspunkt, an dem sich steile, rote Felsen über einem sandigen Flussbett erheben, umrahmt von sattem Grün.
Durch dichten Mopanewald geht es weiter in Richtung Süden, Begegnungen mit Zebras, Elefanten und Büffeln sind hier normal.
Weiter südlich liegt der Piet Grobler Dam, hier gibt es eine kleine erhöhte Aussichtsplattform mit Blick auf das Wasser. Leider ist der Damm ist ziemlich weit weg, aber die Umgebung ist landschaftlich reizvoll. Man kann Flusspferde, Nilgänse und Fischreiher sehen.
Viele Schleifen führen immer wieder ans Ufer des Timbavati River, eine davon kurz vor Ratelplan an den Flußabschnitt mit viel Wasser. Es lohnt sich sehr, hier ein wenig zu warten und die Umgebung zu scannen.
An dieser Stelle hatten wir Glück und eine Gruppe Hippos hatte es sich am Ufer bequem gemacht. Während wir sie noch beobachteten, fing es ganz plötzlich kurz an zu regnen. Dicke Tropfen prasselten für ein paar Minuten auf die Gruppe, die sich ins Wasser zurück zog. Ein schönes Bild ist mir gelungen, Hippos an Land mit Regentropfen bekommt man auch nicht alle Tage vor die Linse.
Während wir uns noch über die Hippos freuten und das gegenüber liegende Ufer mit dem Fernglas absuchten, hätten wir beinahe das nahe liegende übersehen. In den Büschen vor dem Auto schwirrten schillernde Sunbirds umher und wunderschöne, bunte Schmetterlinge.
Zwei andere Begegnungen waren für uns auch etwas ganz Besonderes: Eine Schwarzbauchtrappe sieht man hier auch nicht oft, noch seltener war die zweite Begegnung. Im Vorbeifahren aus den Augenwinkeln sah Michael etwas Kleine in einem Busch sitze. Ein hübscher Perl-Sperlingskauz (Glaucidium perlatum) schaute uns an, die kleinste Eule im Nationalpark. Im Nacken des kleinen Vogels befindet sich ein Occipitalgesicht, also zum Hinterkopf hin gelegene Scheinaugen in den Federn, auf den Fotos unten gut zu erkennen. Diese vorgeblichen "Augen" auf dem Hinterkopf halten andere Räuber davon ab, die kleine Eule einfach vom Ast zu holen, wenn sie konzentriert in die andere Richtung Ausschau hält.
Ein paar Kilometer weiter hatten wir dann mal wieder die Gelegenheit, ein wenig zu laufen. Der Ratelplan Bird Hide bot dazu die Gelegenheit. Hier überblickt man einen wasserreichen Teil des Timbavati River, ein guter Spot, um Vögel zu beobachten. Kormorane fischen im Wasser, ebenso Goliathreiher und Störche.
Auch eine Gruppe Hippos lebt hier. In den Büschen am Ufer schwirren Bienenfresser und Eisvögel, Webervögel und Racken umher.
Gerade, als wir den Bird Hide wieder verlassen wollten, hörten wir ein Geräusch an der Seite. Als wir um die Ecke guckten, schauten wir direkt auf einen Elefanten, der am Gebüsch naschte. Im dichten Grün hätten wir ihn übersehen, wenn er nicht zu hören gewesen wäre. Als wir zum Auto zurück gingen, waren da plötzlich noch andere im Wald. Da mussten wir erstmal Geduld haben, bis wir ungestört weiter fahren konnten.
Die Timbavati Picnic Site teilt die S39 in einen nördlichen und einen südlichen Teil, über die S127 erreicht man wieder die Hauptstraße H1-4 nach Satara, in Richtung Süden führt die S40 zur H7 in Richtung Orpen. Auf dem Picknickplatz war bei unserer Ankunft eine Menge los, er scheint sehr beliebt zu sein. Tische und Stühle laden zum Verweilen ein, unter einem großen Baum kann man schattig sitzen. Relativ zahme Buschböcke laufen hier auch herum. Südafrikanische Touristen auf Familienausflug machten regen Gebrauch von den Miet-Gasgrills, und die beiden gewichtigen Platzwarte hatten Ordnung und Sauberkeit hier gut im Griff.
Da wir an diesem Morgen noch den Kruger National Park durch das Orpen Gate in Richtung Sabi Sand Private Game Reserve und Elephant Plains Lodge verlassen wollten, haben wir uns gegen die kurvige Weiterfahrt auf dem südlichen Teil der S39 entschieden. Wir nahmen stattdessen die S40, die zwar eher unspektakulär ist, aber trotzdem einige Tiersichtungen bot. So sahen wir hier eher seltene Strichelracken, graue Turakos und einige Zebras.
Ein sehr schöner Fleck ist das Girivana Waterhole, welches malerisch liegt und viele Tiere anzieht. Wir waren hier ganz alleine unterwegs. Es lohnt sich, dort eine Weile stehen zu bleiben denn die Landschaft ist weit und offen. So kann man schon lange vorab sehen, wer gerade zum Trinken kommt und hat einen schönen Rundumblick. Wir hatten Glück, am Tank war ein Elefant, eine Horde Zebras war sichtlich nervös wegen unserer Anwesenheit. Auch Schweine und Impalas kamen hierher.
Wenn man die H7 erreicht hat, kommt man noch am Nsemani Dam vorbei, in dem Hippos und Krokodile leben und ebenfalls viele Tiere zum Trinken kommen.
Wir bogen in die kurze Stichstraße in Richtung Damm ab, auf der schon viele andere Autos standen. Dort musste etwas su sehen sein. Im Schatten, erst schwer zu erkennen, lag schlafend ein Lion King mit dunkler Mähne. Leider bewegte er sich keinen Millimeter und irgendwann mussten wir den zahlreichen nachdrängenden Autos Platz machen.
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