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IM NOSSOB TAL

Vom Parkeingang bei Twee Rivieren im Süden bis zum 160 Kilometer entfernten Restcamp Nossob benötigt man mindestens vier Stunden reine Fahrzeit. Die Strecke von Twee Rivieren bis nach Union's End, dem nördliche Ende des Parks, ist in etwa sechseinhalb Stunden zu schaffen. 50 km/h beträgt hier die zulässige Höchstgeschwindigkeit, nur Tanklaster und Baustellenfahrzeuge der Parkverwaltung fahren je nach Sichtweite auch mal schneller.

Die Strecke führt durch das Tal des Nossob, ein Trockenfluss der nur zwei Mal in ca. 100 Jahren Wasser führt, nach außergewöhnlich starken Regenfällen. Das letzte Mal war dies im Jahr 1963 der Fall und die Bilder aus dieser Zeit sind sehr beeindruckend.

Normalerweise sieht man hier weitgehend trockenes Land rechts und links der Strecke, hohe Dünen und ein paar Bäume und Sträucher, die von der unterirdischen Feuchtigkeit profitieren. In der Sprache der Tswana, die einst hier siedelten, bedeutet Kgalagadi in etwa "großer Durst" - die Bezeichnung Kalahari ist ebenfalls davon abgleitet.

Das Wellblech auf der Strecke, sprich die Querrillen, die durch schwere Fahrzeuge verursacht wurden, lassen die Höchstgeschwindigkeit kaum zu. Abgesehen davon, man sieht bei dieser Geschwindigkeit auch keine Tiere. In den letzten Jahren hat man die klassische Methode zum Nivellieren - dabei wird ein einfaches Holzkreuz oder Dreieck mit einigen flachgelegten Autoreifen darunter über die Strecke gezogen - durch den Grader ersetzt. So wird der Weg jetzt von Jahr zu Jahr tiefer in den Boden gefräst und an den Rändern rechts und links werden immer höhere Erdhaufen aufgeworfen. Über diese Haufen muss man erst einmal rübergucken, in einem Fahrzeug mit geringer Sichthöhe sieht man hier gar nichts.

Noch im März 2011 war der erste Teil der Strecke zwischen Twee Rivieren und Kij Kij leider gesperrt, so dass alle einen kleinen Umweg fahren mussten, um nach Nossob und auf die Route nach Botswana in Richtung Norden zu kommen. Die Fahrt führt zuerst über Dünen und durch das Tal des Auob bis Auchterlonie, dann folgte eine 35 Kiometer lange Dünenpassage bis ins Tal des Nossob. Hier befindet sich das erste Wasserloch namens KijKij. 12 Kilometer dahinter kann man picknicken und es gibt eine Toilette bei Melkvlei. Das Zwischenstück soll aber angeblich bald wieder geöffnet werden...

Nun folgen wie überall im Park in ziemlich regelmäßigen Abständen die Wasserlöcher, an denen sich je nach Glück mal mehr und mal weniger Tiere befinden. Da die Gegend hier insgesamt trockener ist und die Tiere auf die Wasserstellen angewiesen sind, war die Menge nicht so beeindruckend wie im grüneren Auob Tal. Das mag aber auch an der Jahreszeit gelegen haben, in einer anderen Reisezeit kann sich das Verhältnis auch ändern.

Besonders zahlreich waren hier die genügsamen Oryx-Antilopen und die Gnus vertreten. Immerhin hält sich im Sandboden hier im Flusstal mehr Feuchtigkeit als in der benachbarten Dünenwüste. Wenn man also in den Weiten der südlichen Kalahari irgendwo Weidetiere findet, dann hier, wo künstliche Bohrlöcher zusätzlich das ganze Jahr über Wasser liefern. Und wo so viel lebendes Futter herumläuft, sind auch die Raubkatzen nicht fern.




Richtung Norden

Im Nossob-Tal kommt während der Fahrt richtiges Wüstenfeeling auf, knorrige Kameldornbäume säumten den Weg. Auf vielen haben die Siedelweber ihre riesigen Gemeinschaftsnester gebaut. Auf jeden zweiten oder dritten Baum saß ein Raubvogel, meist waren es Adler oder Habichte. Das massenhafte Vorkommen von Beutetieren wie Mäuse, Erdhörnchen, Echsen und Schlangen ist die Vorraussetzung für diese hohe Raubvogeldichte, die eine der höchsten der Welt sein soll. Ein Bild mit 8 Adlern auf einer Baumseite findet ihr auf der Seite Nördlich von Nossob.

Wir rumpeln über die Piste in Richtung Restcamp, hinter uns eine riesige Staubfahne herziehend. Überall dort, wo es ein Wasserloch gibt, halten wir kurz an und wenn es etwas zu sehen gibt auch gerne ein wenig länger. Nach Melkvlei in Richtung Norden heißen die Wasserstellen Gunong, Kransbrak, Jan se draii und Kameelsleep. Draii ist das Wort für Umkehr auf Afrikaans, hier kehrte ein Nama namens Jan auf dem Weg in die Kalahari mal um, so einfach ist die Namensvergabe.

Kurz vor Dikbaartskolk trifft die zweite Querverbindung vom Auob zum Nossob-Tal, eine Dünenstraße, hier auf den Hauptweg. Dikbaardskolk ist Afrikaans und bedeutet soviel wie Rastplatz von Dickbaards (Buschiger Bart). Hier gibt es ebenfalls Toiletten und Picknicktische. Dann folgen noch einmal vier Wasserstellen namens Cheleka, Kaspersdraii, Marie se draii und Rooikop. Marie se draii ist über eine Schleife zu erreichen, es gibt auch eine Abkürzung die direkt weiter geradeaus nach Nossob führt.





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Nossob Tal

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