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DAS CAMP

Wer im Witsand Nature Reserve übernachtet, der sollte auf jeden Fall vorab reservieren. Denn die Hütten hier sind bei weißen Südafrikanern sehr beliebt, kein Wunder, denn es sind mit Abstand die am besten ausgestatteten Unterkünfte für Selbstversorger, die wir bisher bewohnt haben. Vor allem zu den Ferienzeiten ist hier alles weit im Voraus ausgebucht.

Bei unserer Ankunft im März war nicht besonders viel los, es gab sogar ein Sonderangebot für mehrere Übernachtungen. Es war sehr heiß, da sind die lange Anfahrt und das Erklimmen der Dünen eher mühsam.

Besucher, die in den Chalets im Witsand Nature Reserve übernachten, können auch den exklusiven Pool nutzen und so für die entsprechende Abkühlung sorgen. Der liegt inmitten der Anlage und ist sehr einladend und erfrischend. Ein weiterer steht für Camper, Tagesbesucher und Bungalowgäste zur Verfügung.

Man wohnt hier in schönen, mit Stroh gedeckten Chalets. Diese bieten auch für einen längeren Aufenthalt alle Möglichkeiten und können insgesamt bis zu 60 Gäste beherbergen. In einem Bungalow können Gruppen bis zu 20 Personen schlafen, die Gemeinschaftseinrichtungen nutzen. Außerdem kann man auch Campen, es gibt 10 Stellplätze.

Anmelden muß man sich an der Rezeption , direkt gegenüber befindet sich ein kleiner Laden. Hier kann man Kleinigkeiten, Getränke, einige Konserven und Feuerholz kaufen. Frische Lebensmittel, Alkohol oder eine Tankstelle sucht man vergeblich. Wer nach Witsand kommt, der ist mit allem ausgerüstet, was er braucht, oder er kauft vorher ein. Es gibt nach Voranmeldung auch ein Restaurant und eine Konferenzzone. Handyempfang hat man hier nicht, aber es gibt ein öffentliches Telefon, das jedoch nur mit Karte funktioniert.

Das Feuerholz, welches wir hier spontan kauften und dann am Abend doch nicht nutzen, war jedenfalls nicht besonders gut und brannte sehr schlecht mit viel Rauch. Diesen Kauf hätten wir besser und günstiger an einer Tankstelle in Kimberley gemacht.



Unterkunft

Hätte man uns an der Rezeption schon auf die Gefahr aufmerksam gemacht, dann wären wir vorsichtiger gewesen. So kamen wir an dem uns zugewiesenen Chalet Nummer 1 an und staunten erst einmal über die Architektur. Vom Parkplatz vor dem "Anwesen" erreichten wir zuerst die Wirtschaftsräume und schauten in einen weiträumigen Innenhof mit Grill und Sitzgelegenheit. Unser Zimmer war eine Hofanlage mit drei Gebäuden für bis zu 6 Personen mit Blick in den Busch und viel Privatsphäre.

Die Häuser sind angelegt wie ein U, auf der rechten Seite befinden sich Küche und Wohnzimmer, dann folgt der Eingang und Durchgang zum Parkplatz, im folgenden Haus erreicht man über einen offenen Flur dann Bäder und Toilette, daneben führt eine Tür zum Haupt-Schlafzimmer. Rechtwinklig dazu ein weiteres Haus mit zwei weiteren Schlafzimmern.

Die Küche beritt man durch eine geteilte Eingangstür, dahinter befinden sich Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Sehr großzügig vom Platzangebot und mit großen Glas-Schiebetüren hell und offen zum Innenhof. Die Küche ist mit Abstand die am besten ausgestattete Küche, die wir jemals in Selbstversorger-Unterkünften in Südafrika hatten. Hier gibt es wirklich alles, von diversen Platzsets über Pürierstab und Handmixer bis hin zu einer großen Auswahl an Töpfen. Schön ist auch die Keramik, welche eigens für Witsand mit Namenszug hergestellt wurde.

Dafür gab es hier keinen großen Herd, sondern eine Kombination aus Mikrowelle, Grill und 2 Kochplatten oben drauf. Die meisten Besucher werden hier wohl grillen, für die gemütliche Runde um das Feuer im Hof stehen Regiestühle bereit.

Angrenzend das Wohnzimmer mit Platz für 6 Personen auf den Sofas. Im Innenhof kann man auf einer rustikalen Bank an einem Holztisch sitzen und wenn man den Hof in Richtung Busch verlässt erreicht man nach wenigen Metern einen Bau der putzigen Kap-Borstenhörnchen. Die Tiere sieht man auch oft um das Haus herum, genau so wie die Vögel die hier zur Tränke kommen.

Doch nun zur Eingangs erwähnten Gefahr. Nach unserer Ankunft räumten wir erst einmal unsere Koffer in das Schlafzimmer und den Fotorucksack in die Küche. Nur wenige Sekunden vom Auto bis zum Eingang etwas getragen, schon saß bei unserer Rückkehr eine männliche Grüne Meerkatze mit blauen Eiern in unserem leichtsinnig offen gelassenen Auto. Der Affe hatte in Sekunden schon eine Packung Nudeln zerfetzt, die nun im ganzen Innenraum herumflogen, und stopfte sich gerade eine Rolle Pfefferminz-Kaubonbons ins Maul. Als Michael näher kam ist er gleich aus dem Auto geflüchtet, aber so schnell konnten wir gar nicht gucken, da war er auch schon in der Küche drin. Auch dort mussten wir uns durchsetzen, nun achteten wir auf stets geschlossene Türen. Zur Strafe hat uns das Vieh dann am Abend einen dicken Haufen direkt vor unsere Küchentüre gemacht.

Nach Ankunft kochten wir Nudeln mit Soße und verspeisten diese im Hof. Als es uns dort zu heiß wurde, erkundeten wir die anderen Räume. Das Schlafzimmer ist hier gemütlich ausgestattet mit einem bequemen Bett, auf dem sogar Kissen aus Springbockfell liegen. Es gibt eine Klimaanlage im Raum, die wir im März auch gut gebrauchen konnten, um den Raum vor dem Schlafen herunter zu kühlen.

Zur Toilette muss man über den Hof, im offenen Vorflur leben hier ein paar Fledermäuse unter dem Dach - etwas erschreckend, wenn sie einem beim näher kommen quietschend am Kopf vorbei fliegen, aber harmlos. Dann steht man vor drei Türen. Eine führt zu einer Dusche, eine andere zur Toilette und die letzte zu einem Badezimmer mit Badewanne.




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